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Das Umweltüberwachungsfahrzeug des LIST enthält eine einzigartige Kombination aus biometeorologischen und chemischen Messgeräten, mit denen man die lokale Luftqualität bis in den Nanometer-Bereich an nahezu jedem Ort und unabhängig von einer externen Stromversorgung beurteilen kann. Nanopartikel beeinflussen die menschliche Gesundheit tendenziell stärker als Mikropartikel, da sie tiefer in die Lunge vordringen. Derweil ist die Handhabung der Nanopartikel gesetzlich nicht geregelt. Mit dem mobilen LIST-Labo kann die chemische Zusammensetzung nahezu in Echtzeit und in Kombination mit meteorologischen Variablen analysiert werden.
5. Verzicht auf Tierversuche dank des In-vitro-Lungenmodells.
LIST hat den ersten In-vitro-3D-Test entwickelt, der in der Lage ist, Sensibilisatoren zu identifizieren und von Reizstoffen der Atemwege zu unterscheiden. Dank neuartiger, schonenderer Tests könnte das LIST zu einer Welt beitragen, die die Rechte der Tiere besser respektiert.
6. Kognitive Umgebungen zur besseren Zusammenarbeit am Arbeitsplatz.
LIST entwickelt kognitive Umgebungen: Diese vernetzten Räume bieten den Mitarbeitern von morgen digitale Werkzeuge zur Erfüllung ihrer Aufgaben, während ihre Aktivität erkannt und gemessen wird. Somit können Leistung und Erfahrung der Mitarbeiter für MultiUser-Aufgaben wie Design, Entscheidungsfindung und Problemlösung verbessert werden.
Die Technologien, mit denen die zukünftigen Arbeitsräume ausgestattet werden, bestehen aus einer Kombination von künstlicher Intelligenz, Sensorik, Datenanalyse, Datenvisualisierung, kollaborativen Geräten und vernetzten Objekten, die interagieren und sich an Benutzer anpassen.
7. Weniger Pestizide durch Präzisionslandwirtschaft.
Satelliten zur Überwachung des Nährstoffzustands von Weizenfeldern, Drohnen zur Erkennung von Rebkrankheiten ... Dies sind nur zwei Beispiele für Fernerkundungstechnologien, die Forscher am LIST einsetzen, um eine präzisere Landwirtschaft zu ermöglichen. Ziel ist es, den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden durch eine gezieltere Anwendung zu reduzieren, die auf die Bedürfnisse des Bodens ausgerichtet ist.
8. Lebensrettende intelligente Karten.
Hochwasser hat stets erhebliche Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft, und dieses Phänomen wird in Zukunft mit dem Klimawandel und dem Bevölkerungswachstum weiter zunehmen. LIST hat deshalb HASARD entwickelt: eine erdbeobachtungsbasierte Satellitenkartierungssoftware, die Satellitenbilder verwendet, um automatisch und in nahezu Echtzeit genaue Karten der Hochwasserentwicklung in den betroffenen Gebieten zu erstellen.
9. Bioabfälle, die in Energie und Gründünger umgewandelt werden.
LIST trägt mit seiner Arbeit an der erneuerbaren und nachhaltigen Produktion von Energie, Bio-Düngemitteln und grünen Chemikalien zur Gestaltung einer lokalen Kreis-lauf-Bioökonomie bei. Insbesondere arbeitet LIST an der anaeroben Vergärung von Bioabfällen.
Es ist ein natürlicher Prozess, der auf Mikroben basiert, die Biogas produzieren, das wiederum gespeichert und als Energie genutzt werden kann. Bestimmte Überreste der Biogasproduktion können zudem als Düngemittel verwendet werden.
10. Digitale Zwillinge für ein besseres städtisches Leben.
Ein Digital Twin ist ein digitales Duplikat von realen Objekten, Prozessen oder Systemen. Der Twin ermöglicht, reale Vorgänge in einer virtuellen und sicheren Umgebung zu testen, um deren korrekte Funktion zu überprüfen und/oder prädiktive Simulationen durchzuführen. LIST arbeitet an dieser Technologie, um die Leistung und die Umweltauswirkungen von Gebäuden zu überwachen und nützliche Informationen zur Gestaltung unserer Viertel und Städte zu liefern. Dies wird es zudem den Bürgern ermöglichen, partizipativ mit ihrer Nachbarschaft oder Gemeinde zu interagieren. C.
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