Schwindelgefühle bei älteren Menschen sind ein verbreitetes Phänomen. Schwindel ist aber keine Krankheit, sondern ein Symptom für organische Störungen.
Oft ist die Ursache für Schwindel bei älteren Menschen keine ernsthafte Erkrankung, und die Symptome können mit einfachen Mitteln behandelt werden. Tritt Schwindel aber häufig und regelmäßig auf, sollte man ärztlichen Rat einholen. Die Ursachen können durchaus ernsthafter Natur sein, wie zum Beispiel als Begleiterscheinung von Herz-Kreislauf-Beschwerden oder bei Diabetes.
In den meisten Fällen lässt sich Schwindel mithilfe von Seh-, Hör- und Balancetests sowie einem ausführlichen Gespräch mit der betroffenen Person diagnostizieren. In diesem Gespräch wird der Frage nachgegangen, wie tritt der Schwindel auftritt und was ihn ausgelöst hat.
Drehschwindel bei abrupter Bewegung
Es gibt einen Unterschied zwischen einem Drehschwindel, Benommenheit oder einem Gefühl zu schwanken. Ausgelöst werden kann der Schwindel zum Beispiel durch verschiedene, oft schnelle Bewegungen oder aber auch von äußeren Reizen wie einem sich drehenden Gegenstand bzw. anstrengenden Filmszenen - nicht umsonst wird ja im Vorspann einiger Filme oder TV-Sendungen darauf hingewiesen, dass verschiedene Effekte für ,,sensible Menschen nicht geeignet" sein können.
Sehr häufig führen Bewegungen des Kopfes zu einem Dreh-schwindel, der aber nicht von langer Dauer ist. Er tritt auf, wenn Kopf- oder Körperlage schnell verändert werden. Typisch ist der anschwellende Drehschwindel, der mitunter von Übelkeit begleitet wird. Er verschwindet, wenn man den Kopf ruhig stellt, kann bei Bewegung aber wieder ausgelöst werden.
Die Ursache ist eine Reizung des Gleichgewichtsorgans. Dieses Vestibularorgan sitzt mit dem Hörsinnesorgan im Innenohr und steuert unser Gleichgewicht. Es können sich auch kleine Kristalle im Innenohr absetzen, dieses Zusammenspiel stören... und Schwindel verursachen. Übrigens sollte man in solchen Fällen nicht zu lange liegen bleiben, sondern versuchen, die Kristalle mit spezifischen Bewegungen zu lösen ein Physiotherapeut kann gegebenenfalls dabei helfen.
Es ist prinzipiell ratsam, trotz Schwindel im Alltag aktiv zu bleiben, denn auch Bewegungsmangel erhöht das Sturzrisiko und die Gefahr von Folgeerkrankungen. Wer die Ursachen besonders von immer wiederkehrenden oder Schwindelanfällen chronischen kennt und dank ärztlicher bzw. physiotherapeutischer Begleitung damit umzugehen gelernt hat, geht auch sicherer mit Schwindelgefühlen um.
Eine Sinusitis als Auslöser
Eine häufige Ursache von Schwindel kann eine Sinusitis sein, die meistens durch eine Erkältung verursacht wird und bei der eine oder beide Nasennebenhöhlen entzündet sind. Zu den typischen Symptomen zählen eine verstopfte Nase und Schmerzen im Bereich von Stirn, Augen und Wangen, aber eine der Nebenwirkungen kann auch Schwindel sein, verursacht durch eine Flüssigkeit, die Druck auf das Trommelfell ausübt. Bei einer schweren oder chronischen Sinusitis verschreibt der Arzt in der Regel Antibiotika, um die Infektion zu behandeln.
Schwindel kann allerdings auch eine direkte Nebenwirkung von Medikamenten sein, wie solchen gegen Bluthochdruck oder gegen Schmerz, aber auch Antidepressiva können Schwindel auslösen... und auch Antibiotika!
Eine weitere Ursache für Benommenheit und Schwindel ist nicht selten Dehydration. Wenn man nicht genug trinkt - wozu altere Menschen leider oft neigen -, kann der Körper ,,austrocknen" und der Blutdruck kann zu stark sinken. Auch ein niedriger Blutzuckerspiegel kann zu Schwindel und Benommenheit führen, ein Gefühl, das Diabetiker nur zu gut kennen - deshalb gilt es, die Anweisungen des Arztes unbedingt zu befolgen. Marcel Burmer