Stricken, Aquarelle malen oder schnitzen - insbesondere ältere Menschen mit einer Krankheit profitieren davon, wenn sie sich kreativ betätigen.
Denn damit werden im Körper viele komplexe Hirnregionen aktiviert, Glückshormone ausgeschüttet... und Entspannung setzt ein. ,,Menschen empfinden sich nicht nur als pflegebedürftig, sondern mobilisieren vorhandene Energie. Diese stabilisiert ihre Psyche und gibt inneren Halt", erklärt die Pflegewissenschaftlerin Prof. Dr. Ingrid Kollak, Vorsitzende des Berliner Instituts für gesundheitliche Arbeit, in der neuen Ausgabe des Apothekenmagazins ,,Senioren Ratgeber". Der Expertin zufolge bieten Kunst und Kreativität beständig die Möglichkeit, einen besonderen Moment" zu schaffen, der sich aus dem Alltag hervorhebt.
Für mobilere Seniorinnen und Senioren empfehlen sich Initiativen wie Museumsbesuche mit anschließenden Malworkshops. Sich mit Kunst und Kultur zu beschäftigen gelingt aber auch zu Hause oder in der therapeutischen und pflegerischen Versorgung.
Multisensorische Stimuli wie Klänge, Farben, Aromen, Beleuchtung, aber auch Berührungen und Massagen sprechen die Menschen auf verschiedenen Ebenen an - auch Menschen mit Demenz reagieren darauf: ,,Es ist erstaunlich, welche kreativen Fähigkeiten Menschen mit Demenz besitzen, um ihre Gefühle auszudrücken", sagt Prof. Kollak.
In Pflegeheimen, wo es an Personal und Zeit mangeln kann, würden kreative und künstlerische Arbeiten ebenfalls Gutes bewirken, glaubt die Wissenschaftlerin: ,,Sie tragen zu einer Verbesserung der Gesundheit alter Menschen bei und fördern deren Wohlbefinden." marb/obs