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Frisches Gemüse gefällig?

Vorsicht beim Aussäen: die Eisheiligen lassen noch auf sich warten 

Kälteempfindliches Gemüse, wie etwa Tomaten, sollten erst nach den Eisheiligen, also Mitte Mai, nach draußen gesetzt werden. Fotos: Shutterstock

Haben Sie einen grünen Daumen? Also ich nicht. Das dachte ich bisher zumindest. Lange Zeit das Einzige, das bei mir so überlebte, waren Sukkulenten – und noch längst nicht jede Sorte! Bis man mich zu Weihnachten mit einem sogenannten „hydroponischen Anzuchtsystem“ überraschte.In Sachen Gemüseanbau weitestgehend erfahrungs- sowie erfolglos, schätzte ich meine Chancen auch hier eher mäßig ein. So verteilte ich die Samen verschiedenster Gemüse- und Kräutersorten großzügig in den dafür vorgesehenen Anzuchtkübeln und ließ sie fröhlich vor sich hin keimen.Vorsicht vor der Kälte     

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Frostresistente Sorten wie Spinat können auch im Winter noch geerntet werden.

Tja, seit Februar muss ich nun mit den Konsequenzen leben: Drei Tomaten-, drei Gurken-, zwei Paprika- sowie zwei Möhrensetzlinge warten jetzt nämlich ungeduldig darauf, draußen im Beet frische Luft schnappen und die Sonne begrüßen zu dürfen. Aber noch ist es zu früh, den Pflänzchen Auslauf zu gewähren – oder?

Tatsächlich sind viele Gemüsesorten frostempfindlich. Eine zu frühe Aussaat bzw. ein zu früher Wechsel aus der warmen Wohnung nach draußen kann für manche Pflanzen tödlich sein oder die Ernte beeinträchtigen. Zwar gibt es für unzählige Arten sogenannte Früh- und Spätsorten, es lassen sich aber grob Zeiträume festlegen, in denen sich Pflanzen am besten entwickeln.

März/April

Für die direkte Aussaat in den ersten beiden Frühlingsmonaten eignet sich also ausschließlich kälteresistentes Gemüse. In Frage kommen hier etwa Kopfsalat, Zwiebeln, Kohlrabi, Pastinaken, Spinat, Radieschen – und Möhren! Na also! Ich kann es kaum erwarten, meinen Sprösslingen zuhause davon zu erzählen! Und ernten kann ich sie dann schon Ende Mai, genauso wie den Salat. Alles andere muss aber ein paar Monate länger heranreifen. Insbesondere bei Zwiebeln und Pastinaken wird es noch bis August oder September dauern, bis wir in ihren Genuss kommen.

Mai/Juni

Sagen Ihnen die Namen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia etwas? Zugegeben, damit hätte ich bis vor Kurzem auch noch nichts anfangen können. Dabei sind die fünf ausschlaggebend für jeden Hobbygärtner! Rede ist natürlich von den Eisheiligen, die uns des Öfteren noch mal mit Bodenfrost und Kälte bescheren. Und ein derartiger Temperatursturz ist für manche Pflanzen fatal. Dieses Jahr gilt es daher den 15. Mai – also die kalte Sophie – abzuwarten.

Anschließend können empfindlichere Pflanzen wie etwa sämtliche Kohlsorten, Mangold, Steckrüben, Kürbis, Zucchini und Gurken ausgesät werden. Dann ist auch der richtige Moment gekommen, meine jungen Tomaten- und Paprikapflanzen endlich ins Freie zu lassen. Anderthalb Monate muss ich sie also jetzt noch im Wohnzimmer hegen und pflegen und hoffen, dass sie den Kopf nicht schon vorher hängen lassen. Drücken Sie mir die Daumen!

Juli/August

Auch im Spätsommer kann so manches Gemüse noch ausgesät werden. Die Erntezeit kann sich dann bis in den Spätherbst, bei manchen Sorten sogar bis tief in den Winter ziehen. Feldsalat und Porree etwa können schon mal bis Dezember im Beet bleiben. Auch Rosen- und Grünkohl, die zwar bereits im Mai ins Beet kommen, macht der Frost nichts aus. Sie sind dadurch beliebtes Wintergemüse.

Aussaat im September

Wer im März frisch geerntetes Gemüse auf dem Teller haben möchte, der sollte ab September Spinat, Winter-Portulak, Winterknoblauch, Mangold und Feldsalat ins Beet säen. Diese Sorten sind besonders widerstandsfähig, ihnen kann die Kälte nichts anhaben. Vielleicht sollte ich es also diesen Herbst damit versuchen. Es bleibt also spannend... Nathalie Burg