Essen ins rechte Licht rücken
Für den Winter empfiehlt Spiegelberg sogenannte Softboxen, die mit Hilfe einer Art Pergamentpapier ein weiches Licht schaffen. Wenn Sie so eine Softbox verwenden, sollten Sie allerdings den Raum vorher abdunkeln, um das künstliche Licht nicht mit Tageslicht zu mischen.
45-Grad-Winkel rückt Essen ins Zentrum
Wer im Restaurant fotografieren möchte, sollte Wohlleben zufolge aus der Not eine Tugend machen und die Stimmung mit einbeziehen. Der Hintergrund ließe sich etwa mit Brotkorb und Weingläsern verschönern. „Nicht der Versuchung erliegen und den Frontalblitz verwenden, das bekommt Foodfotos in kaum einem Fall gut“, warnt Wohlleben.
Denken Sie stattdessen – wenn möglich – von vorn herein bei der Platzwahl an das spätere Werk, und wählen Sie zum Beispiel einen Platz nahe am Fenster, aber keinesfalls direkt unter einer Lampe.
Aus welcher Perspektive fotografiert wird, ist abhängig vom Gericht. Überlegen Sie: Was ist der Trumpf der Speise, was macht sie so lecker und was will ich herausstellen? „Ein Stapel fluffiger Pfannkuchen kommt am besten von frontal zur Geltung“, weiß Wohlleben. Eine lecker belegte Pizza dagegen sei prädestiniert für die Vogelperspektive.
Die Sicht desjenigen, der das Essen verspeisen will, ist meist ideal, also ein 45 Grad-Winkel. Diese Perspektive eigne sich auch gut für flache Gerichte oder Gebäck, erklärt Spiegelberg. „Bei einer Suppe oder Bowl ist es besser, sie anzuschrägen, damit der Betrachter den Inhalt zu sehen bekommt.“
„Einfach mal um das Essen herum wandern“, rät Barsch, „dann sieht man auch, wie das Licht sich verändert.“ Dabei gilt: Im Mittelpunkt steht das Essen, der Hintergrund sollte also nicht zu überladen wirken. Anfängern rät er zur einfarbigen, hellen Wand oder zu einer Pappe.
Essen kann Geschichten erzählen
Dennoch kann und soll der Hintergrund die Stimmung unterstützen. Zum Beispiel wirkt rustikales Holz gut bei einem herzhaften Gericht. Zu einer feinen Erdbeertorte passe meist besser ein heller Untergrund, zu einer Pfanne mit Käsespätzle eher ein dunkler. Farblich macht man mit natürlichen Neutraltönen wenig falsch. Wer mag, kann mit Farbkontrasten experimentieren. „Gute Essensfotos erzählen eine Geschichte“, sagt Spiegelberg. Welche Zutaten wurden verwendet? Hat schon jemand abgebissen? Es gehe darum, nicht nur das Essen abzuknipsen, sondern festzuhalten, in welcher Situation man das essen würde. Schön wirke Essen, das ein bisschen angefangen ist, „das impliziert eine gewisse Heimeligkeit“. Wenn noch eine Gabel im Essen liegt, sieht es nahbarer und ästhetischer aus.
Ein guter Trick: Wählen Sie einen nicht zu großen Teller und überladen Sie ihn nicht. „Jede Zutat sollte gut erkennbar sein“, stellt Barsch fest. Dann wirke das Essen appetitlicher. Ein paar frische Kräuter oder Gewürze bringen zusätzlichen optischen Schwung. dpa