Wissenswertes zum Luxemburger Nationalfeiertag

19. Februar, 23. Januar, und 23. Juni
Seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert ist es in Luxemburg Tradition, den Geburtstag des jeweiligen Herrschers zu feiern.
Obwohl Wilhelm III., König der Niederlande und Großherzog von Luxemburg, am 19. Februar 1817 geboren worden war, verlegte man diesen damals noch „Kinneksdag“ genannten Feiertag im Jahr 1850 auf den 17. Juni, den Geburtstag seiner Frau Sophie. Der Grund dafür war die Nähe des großherzoglichen Geburtstags zum Todestag von Prinz Alexander, seinem Bruder, der am 20. Februar 1848 gestorben war. Unter Großherzogin Charlotte, die 1919 auf den Thron kam, fiel der Nationalfeiertag, von nun an „Groussherzoginsgebuertsdag“ genannt und zum patriotischen Feiertag im eigentlichen Sinn erhoben, auf deren Geburtstag, den 23. Januar. Wegen der klimatisch ungünstigen Jahreszeit wurde 1961 jedoch beschlossen, ihn ab dem Jahr 1962 auf den 23. Juni zu verschieben. Das Datum ist bis heute erhalten geblieben.
In der Hauptstadt beginnen die Feierlichkeiten jeweils am Vortag mit einem Fackelrückzug vor dem Palast, in dem die großherzogliche Familie stehende Ovationen erhält. Darauf folgt jeweils ein prächtiges Feuerwerk, das „Freedefeier“, das unverwechselbar mit dem Nationalfeiertag in Verbindung gebracht wird.
Unsere Luxemburger Flagge
Die erste bekannte Flagge trug Graf Wilhelm von Luxemburg im Jahr 1123. Sie war horizontal gestreift, wahrscheinlich in den Farben Gelb und Rot. Graf Heinrich V. von Luxemburg führte als Erster im Jahr 1240 ein Wappen und Banner ein, das weiß/silber und blau gestreift war und einen roten gekrönten Löwen abbildete.

Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses im Jahr 1815 wurde Luxemburg Großherzogtum und Mitglied des Deutschen Bundes, war aber durch König Wilhelm I. in Personalunion mit den Niederlanden verbunden.
Luxemburg wurde de facto als Provinz des Königreichs der Niederlande betrachtet. Während dieser Zeit wehte die Flagge der Niederlande über Luxemburg, die aber der Luxemburger Flagge sehr ähnlich ist.
Die historischen Ursprünge dieser beiden Flaggen sind jedoch verschieden. Die Herrschaft Wilhelms I. setzte Luxemburg zu, und die „Provinz“ musste sich an der Belgischen Revolution im Jahr 1830 beteiligen. In jenem Jahr tauchte erstmals die Luxemburger Flagge auf, wie wir sie heute kennen: Um sich von der Flagge der Niederlande abzugrenzen, wurde das Blau heller gewählt und schließlich am 12. Juni 1845 festgelegt.
Einen Einfluss auf die Wahl als Streifenflagge dürfte auch die Französische Revolution gehabt haben. Die Trikolore und der damit verbundene Freiheitsgedanke waren seinerzeit eine beliebte Vorlage vieler Nationalflaggen.
Die luxemburgische Flagge ist aber erst seit 1972 gesetzlich geschützt. Die Farbzusammensetzung der Nationalflagge wurde durch einen großherzoglichen Erlass vom 27. Juli 1993 festgelegt. Sie besteht aus drei horizontal angeordneten Streifen in den Farben Rot (Pantone 032C), Weiß und Himmelblau (Pantone 299C). Um die luxemburgische Flagge von jener der Niederlande zu unterscheiden, wurde eine pragmatische Lösung gewählt: Während das Blau der Niederlande kobaltblau ist, ist jenes des Großherzogtums himmelblau. Übrigens ist der Großherzog befähigt, die Farbnuancen der Nationalfahne zu bestimmen.
Ansonsten kann anstelle der rot-weiß-blauen Fahne übrigens auch der rote Löwe gleichberechtigt zum Einsatz kommen.
Das Luxemburger Wappen und der „Roude Léiw“
Ein neuer Artikel im Gesetz von 1972 über die Hoheitszeichen schreibt die Bildung einer staatlichen Heraldikkommission sowie deren Aufgabenbereich gesetzlich vor. Das mehrfach umgeänderte Wappen Luxemburgs, das auf Heinrich V. (13. Jahrhundert), Graf von Luxemburg, zurückgeht, wurde dabei endgültig festgelegt.
Die nunmehr offizielle Version zeigt als Hauptelement einen steigenden, doppelgeschweiften Löwen in Rot, Krone, Waffen und Zunge in Gold auf neunmal geteiltem Feld von Silber und Blau. Es gibt das kleine, das mittlere und das große Wappen.