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Herbst in der Küche

Schwerhörigkeit betrifft viele, kann aber vorgebeugt und behandelt werden

Der Hörverlust im Alter ist meist ein langsamer Prozess und deshalb fällt es vielen Menschen zunächst gar nicht auf, dass ihr Gehör nachlässt. Foto: Shutterstock

Das Singen der Vögel, das Lachen unserer Liebsten oder die musikalischen Klänge der Lieblingsband: Hören ist mit vielen positiven Dingen eng verbunden und im Alltag quasi unerlässlich. Wenn die Fähigkeit zu hören schwindet, kann dies sehr belastend sein.Mit fortschreitendem Alter fällt auch das Hören nach und nach schwerer. Der Grund dafür ist in der Regel der ganz normale physischen Alterungsprozess, der eben auch unsere Ohren betrifft. Denn, mit zunehmendem Alter leiden vor allem die sogenannten Haarzellen.Diese sind die Sinneszellen, welche für die Wahrnehmung von Tönen zuständig sind. Sie sitzen in der Hörschnecke des Innenohrs. Die Zahl der Haarzellen, von denen der Mensch pro Ohr nur 15 000 hat, nimmt im Laufe des Lebens nach und nach ab und können nicht regeneriert werden. Allerdings wird an verschiedenen Therapien geforscht, um deren Regenration anzuregen. Das ist aber noch Zukunftsmusik.Zu viel ist schädlich

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Hörgeräte können je nach Fall den weiteren Hörverlust verlangsamen oder ganz stoppen.

Ein weiterer Faktor ist, dass viele Menschen im Laufe ihres Lebens übermäßig viel Lärm ausgesetzt sind. Das kann sowohl Maschinenlärm bei der Arbeit als auch das zu laute sowie wiederholte Hören von Musik sein. Schwerhörigkeit in Folge einer dauerhaften Lärmbelastung ist bei unseren deutschen Nachbarn die häufigste anerkannte Berufskrankheit. Weitere Gründe können verschleppte Mittelohrentzündungen, Viren und vor allem Erbkrankheiten sein. Die Untersuchung solcher Erbkrankheiten hat in den letzten Jahren interessante Erkenntnisse hervorgebracht. So scheinen rund 50 Prozent dieser Krankheiten auf Veränderungen in dem Gen „Connexin 26“ zurückzugehen.

Pandemie: Gehörverlust

Dass Gehörverlust ein durchaus weit verbreitetes Problem ist, wird durch die Position der Weltgesundheitsorganisation WHO deutlich. Diese betrachtet den Gehörverlust als eine Pandemie, die auch eine ökonomische Dimension hat. Denn allein in den USA werden jährlich 50 Milliarden US-Dollar ausgegeben, um Gehörprobleme zu beseitigen. In Europa waren stand 2019 etwa 71 Millionen Menschen von Gehörschäden betroffen. Nahezu die Hälfte davon ist zwar älter 75 Jahre. Allerdings soll weltweit etwa eine Milliarde Menschen Gefahr laufen, frühzeitig an Gehörschäden zu erkranken.

Der Hörverlust im Alter ist meist ein langsamer Prozess und deshalb fällt es vielen Menschen zunächst gar nicht auf, dass ihr Gehör nachlässt. Entsprechend ist es wichtig auf Symptome zu achten und gegebenenfalls einen Arzt aufzusuchen.

Etwa, wenn es zunehmend schwerfällt, Gesprochenes zu verstehen, die Hintergrundgeräusche sehr laut sind, man hat das Gefühl, dass andere Menschen nuscheln oder undeutlich sprechen, die frühere Lieblingsmusik wird immer mehr als „Krach“ wahrgenommen wird, die Türklingel oder das Telefon oft „überhört“ werden oder man den Fernseher sehr laut eingestellt werden muss. Ein HNO-Arzt oder einen Hörgeräteakustiker kann recht schnell feststellen, ob ein Hörverlust vorliegt.

Erstellung der Diagnose

Bei einem Ton-/Sprachaudiogramm werden hohe und tiefe Töne in langsam ansteigender Lautstärke über Kopfhörer oder Lautsprecher eingespielt. Der Patient signalisiert durch einen Tastendruck, ab welcher Lautstärke er etwas hört. Typisch für eine Altersschwerhörigkeit ist insbesondere der Hörverlust hoher Töne. Ein HNO-Arzt überprüft außerdem den Zustand des Trommelfells oder prüft per Impedanzmessung die Druckverhältnisse im Mittelohr und die Funktionsfähigkeit der Gehörknöchelchen. Je nachdem können auch ein Blutbild sowie Computer- oder Kernspintomografie dem Arzt bei der Diagnose helfen.

Es gibt aber auch Faktoren, die eine Altersschwerhörigkeit begünstigen. Das sind unter anderem Herz-/Kreislauferkrankungen, Durchblutungsstörungen, Diabetes oder auch Rauchen. Zwar der Zusammenhang zwischen Rauchen sowie Diabetes auf der einen und Hörverlust auf der anderen Seite nicht ganz geklärt, Studien haben aber einen Gehör-schädigenden Effekt bewiesen. Forscher vermuten, dass die Durchblutung im Ohr geschädigt wird und damit auch dessen Arbeitsleistung.

Weiteren Hörverlust vermeiden

Auch wenn man eine altersbedingte Schwerhörigkeit nicht verhindern kann, kann man jedoch einen zusätzlichen Hörverlust vorbeugen. Dazu gilt es einige Tipps zu beachten. So sollte man sich nicht ungeschützten großem Lärm aussetzen. Das heißt einerseits einen Hörschutz tragen, andererseits Musik nicht laut zu hören. Auch der Schutz der Ohren vor kaltem Wetter, ist zu empfehlen. Man sollte nicht rauchen und einen gesunden Lebensstil führen, um so sowohl Bluthochdruck als auch Diabetes zu vermeiden. Ist man erkrankt, sollte man sich entsprechend behandeln lassen, um die Auswirkungen auf zu minimieren.

Ist das Gehör geschädigt, gibt es verschiedene Behandlungen. Angefangen bei Hörgeräten. Sie sind besonders geeignet, um eine Schwerhörigkeit im Alter zu kompensieren. Vor allem, da sie den weiteren Hörverlust verlangsamen oder ganz stoppen können. Falls der Hörnerv intakt, aber die die Funktion des Innenohrs gestört, kann ein Cochlea-Implantat helfen. Dieses übernimmt die Funktion der Hörschnecke. Wenn ein Tinnitus die Ursache für die Altersschwerhörigkeit ist, so könnte sich ein Tinnitusmasker eignen, der das Ohrgeräusch überdeckt und damit Erleichterung verschafft. Hörtraining kann bei dem Hören mit Geräten oder Implantaten hilfreich sein. Jeff Karier

Definition

Unter Altersschwerhörigkeit versteht die Medizin das langsam nachlassende Hörvermögen aufgrund physiologischer Alterungsprozesse ab dem 50. oder 60. Lebensjahr. Die Altersschwerhörigkeit tritt in der Regel auf beiden Ohren (beidseitig) auf, ist gleich stark (symmetrisch) und verschlechtert sich zusehends, wenn sie nicht behandelt bzw. ausgeglichen werden kann.