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Goldene Glücksgefühle

Zwei einfache Methoden für frittierte Kartoffeln

Fritten müssen knusprig sein, alles andere wäre fahrlässig. Foto: Shutterstock

Wir alle kennen sie und so gut wie jede und jeder hat schonmal welche gegessen - auch wenn es, Mythen zufolge, Leute geben soll, die sie gar nicht mögen. Sie haben es natürlich bereits im Hauptbild gesehen, ich rede von Fritten.

Als einziger in unserem vierköpfigen Schreiberteam mit belgischem Pass, lag es nahe, dass ich mich über das Thema auslasse: goldene, knusprig warme, himmlisch wunderbare Köstlichkeiten, die ... ok, tief durchatmen ...! Auch wenn ich von einem patriotischen Standpunkt aus ein sehr schlechter Belgier bin, muss ich doch zugeben, dass meine Landsleute sich in manchen Gaumenfreuden bestens auskennen. Ich würde dabei vage behaupten, dass Fritten, Bier und Schokolade die drei Hauptsparten sind. Allesamt feiern sie weltweit große Erfolge, und dennoch spalten sich die Geister darüber, wie sie zu sein haben sollen. Es wäre sonst ja auch zu einfach...

Knusprige Stäbchen

Da ihr Ursprung nicht wirklich klar ist die Belgier behaupten, er läge bei ihnen, die Franzosen erzählen das gleiche und womöglich haben beide recht - werde ich nicht darüber schreiben. Fakt ist aber, dass Fritten eine weltweite Anhängerschaft aufweisen. Fakt ist auch, dass die Zubereitung eigentlich sehr einfach ist. Fakt ist ebenfalls, dass das Wie für manche trotzdem immer noch nicht klar zu sein scheint. Wie oft habe ich schon flatschige Fritten gegessen, die in Öl ertranken. Oder solche, die zwar ,,trocken", aber einfach nicht fertigfrittiert waren.

Eine kleine Anekdote zu letzteren: Als Student arbeitete ich zwei Sommer lang als Küchenhilfe und war u. a. für die Fritteuse verantwortlich. Die betagte Küchenchefin und ich verstanden uns gut, nur bei den Kartoffelstäbchen hatten wir unsere Differenzen. In meinen Augen waren diese genau richtig, in ihren allerdings komplett verbrannt. Die Diskussionen waren groß und manchmal laut.

Zubereitungen

Aber wie macht man denn nun gute Fritten? Persönlich habe ich zwei Methoden ausprobiert: In Öl oder im Backofen. Ja ja, ein Belgier, der vom Backofen redet, ich weiß. Aber glauben Sie mir, es funktioniert ganz wunderbar - und stinkt weniger! Egal für welche Methode Sie sich schlussendlich entscheiden, der ausschlaggebende Punkt ist: zweimal kochen! Mehlige Kartoffeln eignen sich dazu am besten. Aber kommen wir zu den konkreten Dingen, die Methoden selbst.

■ In Öl: Einige werden widersprechen wollen, aber ob tierisch oder pflanzlich ist vollkommen egal, da es reine Geschmackssache ist. Es ist auch egal, ob Sie sich für die Fritteuse oder einen Topf auf dem Herd entscheiden. Der Vorteil ersterer liegt darin, dass sich die Temperatur leichter regeln lässt. Diese liegt idealerweise um die 180°C.

Wie dick Sie die Stäbchen schneiden, liegt ganz bei Ihnen. Aber: je dicker, umso länger die Kochzeit. Persönlich wasche ich lediglich die geschälten Kartoffeln, bevor ich sie schneide - circa 1,5 cm breit. Danach geht's ins heiße Öl. Aber nicht zu viele auf einmal, weil sie sonst aneinander kleben. Wenn die Stäbchen einen gelberen Stich kriegen und anfangen zu schwimmen, ist es an der Zeit, sie herauszunehmen. Das sind Pi mal Daumen gut über 5 Min. Die Fritteuse hat einen Korb, den müssen Sie lediglich rausnehmen, gut abschütteln und über das Gerät hängen. Für den Topf eignet sich ein Sieb oder ein breiter Löffel mit Löchern. Auch hier gut abtropfen und auf mehreren Schichten Küchenpapier ruhen lassen. In beiden Fällen 1-2 Min. Die zweite Runde sollte schneller sein. Manche rechnen in Minuten, ich selbst sehe aber nach der Farbe. Diese muss schön golden sein. Danach wieder abtropfen und servieren.

■ Im Ofen: Eine wunderbare Alternative zum vielen Öl ist der Backofen. Als erstes Wasser mit 1 großen TL Speisenatron zum Kochen bringen und den Ofen auf 210°C vorwärmen. Währenddessen die Kartoffeln in Form schneiden. Persönlich mache ich daumendicke Würfel daraus. Wenn Sie aber lieber Stäbchen mögen, rate ich dazu, sie in diesem Fall ebenso dick zu machen, weil sie später sonst brechen können. Diese kommen dann für 4-5 Min. ins heiße Wasser. Danach gut abtropfen und 1-2 Min. auf dem Backblech mit -papier abkühlen lassen. Mit 3 EL Öl, Salz & Pfeffer - eventuell Paprikapulver - vermischen. Achtung: Seien Sie hier delikat, da Sie die Kartoffeln sonst zu sehr beschädigen. Danach auf dem Blech verteilen, sodass sie sich nicht berühren und für gut 30 Min. in den Ofen damit. Auch hier ist es eher eine Frage der Farbe und Knusprigkeit.

Guten Appetit!

■ PS: Noch eine Herzensangelegenheit: Falls Sie selbst welche verkaufen, lassen Sie bitte bitte die Finger von Alufolie zum Einpacken. Diese ruiniert die Fritten nämlich in kürzester Zeit. Es geht einfach nichts über Papierblätter, mit eingerissenem Loch natürlich, damit der Dampf abzieht. ;) Christopher Arimont