Abseits der Massen

Spanien-Tipps für Corona-Zeiten 

Die Windmühlen und die Burg von Consuegra auf dem Hügel Calderico – die Region diente Miguel de Cervantes als Vorlage der Kulisse für „Don Quijote de la Mancha“.

Menschenleere Sandstrände statt Badeurlaub wie in der Sardinenbüchse, schmucke kleine Dörfer statt überlaufene Innenstädte: Spanien hat viel mehr zu bieten als die altbekannten Touristenmagneten.   

Auf den Spuren Don Quijotes durch die Einöde der La Mancha

Den wenigsten Spanien-Urlaubern ist Kastilien-La Mancha bekannt. Ein echter Geheimtipp, der landschaftlich und kulinarisch viel zu bieten hat: verschlafene Dörfer, historische Windmühlen, Ritterburgen, Schafsherden, schwarze Stiere, Weinberge und die weite Ebene der zentralspanischen La Mancha. Hier siedelte Miguel de Cervantes seinen weltberühmten Roman über Don Quijote und seinen Schildknappen Sancho Pansa an. Auf den Spuren des Ritters von der traurigen Gestalt kann man mittelalterliche Dörfer und Kleinstädte wie Toledo, Almagro oder Villanueva de los Infantes kennenlernen. Oder den Naturpark Las Tablas de Daimiel.

Auch wenn Don Quijote nur der Fantasie eines Dichters entsprungen ist: Wenn man in der weiten, menschenleeren Einöde der Mancha unterwegs ist, glaubt man irgendwann, es habe ihn wirklich gegeben. Vor allem nach zu viel Wein. Und von dem gibt es hier überall. Kastilien-La Mancha ist das größte Weinanbaugebiet der Welt.
   

Die Heimat der spanischen Amerika-Eroberer

Die Extremadura im Südwesten Spaniens an der Grenze zu Portugal gehört ebenfalls zu den touristisch eher unbekannten Juwelen des Landes. Selbst die meisten Spanier schauen sich das riesige Meer aus Stein- und Korkeichenwäldern eher aus dem Auto auf dem Weg an die Strände Andalusiens an. Ein Fehler. Die weite Hügellandschaft ist nicht nur von fantastisch ursprünglichen Naturlandschaften wie dem Monfragüe-Nationalpark oder der Sierra de Guadalupe geprägt. Vor allem die alten Dörfer und Kleinstädte der Region sind einen Besuch wert. Sie sind die Heimat vieler Konquistadoren, die ihre Heimatstädte mit prachtvollen Adelshäusern, Kirchen, Klöstern und Burgen verschönerten. Zwei Beispiele sind Cáceres oder Jerez de los Caballeros, Heimat des Sklavenhändlers Hernando de Sotos. Trujillo mit seiner Trutzburg und Adelspalästen ist die Konquistadoren- Hochburg schlechthin.
   

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Balearen ohne Ballermann: Wanderer auf dem Pferdeweg an der Nordküste Menorcas.

Balearen ohne Massen: Unterwegs auf dem Pferdeweg

Mallorca heißt Massentourismus? Balearen heißt Baden und Ballermann? Von wegen. Wer volle Strände meiden möchte, hat Alternativen. Beispielsweise den Küstenwanderweg Camí de Cavalls auf Menorca. Auf dem sogenannten Pferdeweg kann man in unberührten Naturlandschaften selbst zur Hochsaison Ruhe und Entschleunigung genießen. Der Weg führt durch wilde Olivenhaine, Steineichenwälder, Feuchtgebiete, Dünenlandschaften und zu einsamen Buchten.

Doch selbst auf Mallorca kann man die Urlaubermassen umgehen. Am besten übernimmt man den spanischen Tagesrhythmus und die lokalen Essenszeiten. Urlauber sollten erst am späten Nachmittag an den Strand gehen – dann sind die Temperaturen angenehmer und die meisten Pauschalurlauber weg. Tagsüber geht man eher im Inselinneren wandern, hält eine Siesta und besucht die weniger überlaufenen, vorgelagerten Inseln wie La Dragonera oder La Cabrera. dpa