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„Der Konsument hat den fairen Milchpreis angenommen“

Zehn Jahre „D‘fair Mëllech“: Das Erfolgskonzept der Luxemburger Milchbauern

Die Betriebe brauchen einen fairen Milchpreis, um die kompletten Kosten der Produktion zu decken. Sie leisten die gesamte Arbeit und sie tragen dabei ein großes wirtschaftliches Risiko. Foto: FAE

Vor zehn Jahren entstand die Genossenschaft Fairkoperativ, um den Milchbauern und -bäuerinnen einen gerechten, angemessenen Milchpreis zu garantieren. Das Konzept ist ein großer Erfolg geworden. Begegnung mit Danielle Warmerdam-Frantz, der Präsidentin der Genossenschaft.48 Luxemburger Milchbäuerinnen und -bauern schlossen sich 2011 in der Genossenschaft Fairkoperativ (FKL) zusammen und gründeten mit dem Label „D’fair Mëllech“ ihre eigene Marke. Damit verschafften sie sich eine solide Grundlage für einen fairen Milchpreis und ein angemessenes, faires Einkommen. Denn garantierte zehn Cent pro verkauftem Liter gehen an Bauern, und damit wird der reguläre Milchpreis aufgestockt. In Luxemburg schlagen nämlich allein die Entstehungskosten für einen Liter Milch mit 43 Cent zu Buche!Die Betriebe brauchen einen fairen Milchpreis, um die kompletten Kosten der Produktion zu decken. Sie leisten die gesamte Arbeit und sie tragen dabei ein großes wirtschaftliches Risiko. „Damals übernahmen mein Mann und ich den Familienbetrieb, wir mussten Schulden aufnehmen und der Milchpreis war eine Katastrophe, absolut nicht angemessen“, erinnert sich Danielle Warmerdam-Frantz, die Präsidentin der Fairkoperativ: „Mein Mann war immer bei den Streiks für einen gerechteren Milchpreis dabei, und als die Milchbauern sich in einer Genossenschaft zusammentaten, schlossen wir uns natürlich an“.Die resolute Bäuerin übernahm dabei die Aufgabe, den direkten Kontakt mit dem Konsumenten zu suchen, „denn ein grundlegendes Element unseres Konzeptes war die Kommunikation mit dem Verbraucher. Im Lastenheft steht, dass jeder Betrieb zwölf Stunden im Jahr für die Werbung aufbringen muss. Ich mache dies gerne, denn mit dem Gespräch mit den Konsumenten lernt man, wie sie sich verhalten, was sie mögen und erwarten. Und die Zeit, die ich für die Kommunikation aufbringe, wird ja auch honoriert“.

Initiative ist ein voller Erfolg

Mit dem Kauf „fairer Milch“ unterstützen die Luxemburger Konsumenten die Milchbauern demnach auf direktem Weg. Und sie erhalten dafür ein qualitativ tadelloses, gesundes und wohlschmeckendes Produkt. Die Bauern pflegen die Kulturlandschaft, und bei der Produktion der hochwertigen „fairen“ Milch achten sie in ihren Betrieben auf die Energie- und Nährstoffbilanzen, mit dem Ziel, die Energiebilanz zu optimieren, um die Abläufe auf den Höfen in Einklang mit der Umwelt zu bringen.

Nach zehn Jahren „D’fair Mëllech“ können die Bauern der Genossenschaft mit Fug und Recht behaupten, dass ihre Initiative ein voller Erfolg geworden ist; heute zählt die FKL 54 Mitglieder. Die rasche positive Entwicklung der letzten Jahre zeigt deutlich, dass der Konsument das Konzept massiv unterstützt: „Die Luxemburger haben es angenommen, und manche fragen mich auch, ob wir diese zehn Cent pro Liter auch wirklich bekommen“, erzählt Danielle Warmerdam, „und ja, natürlich bekommen wir dieses Geld, denn ‚D’fair Mëllech‘ liegt in der Hand der Bauern!“

Auch der Handel, der voll und mit Engagement hinter „D’fair Mëllech“ steht, trägt zum Erfolg des Projektes bei. „Und dabei bekommen die Dorfläden die faire Milch zu dem gleichen Preis wie Supermärkte – wir sind fair in jeder Hinsicht“, unterstreicht die Präsidentin der FKL.

Die Fairkoperativ vertreibt mittlerweile zahlreiche Milchprodukte: haltbare Milch (UHT) und Frischmilch (jeweils voll und halbfett), Schokoladenmilch, Butter, Sahne, Speiseeis in verschiedenen Variationen – neu sind saisonale Spezialitäten, die alle drei Monate wechseln -, Brie-Käse und verschiedene Joghurtvarianten.

Jubiläumsfeier während der Foire Agricole

Die beliebte Schokomilch und auch einige der angebotenen Eissorten werden in Zusammenarbeit mit Fairtrade hergestellt, was bedeutet, dass für die Produkte mit diesem Label ausschließlich fair gehandelte Lebensmittel verwendet werden. Hergestellt werden die meisten Erzeugnisse von der Molkerei Luxlait, einige weitere werden in der Molkerei Thiry in Schouweiler produziert, und der Brie aus fairer Luxemburger Milch stammt aus einer Käserei in Belgien.

Während der „Foire Agricole“ in Ettelbrück feiert die FKL ihr zehnjähriges Bestehen. An den drei Messetagen können die Besucher die verschiedenen Erzeugnisse der Milchbauern verkosten – „Tastings“ sind auf der FAE ja gestattet!

Und am Freitag, den 2. Juli, werden auch Produkte aus anderen Ländern vorgestellt: Zusammen mit dem European Milk Board (EMB) veranstaltet die FKL an jenem Tag die siebte „Internationale Faire Milch Konferenz“. Um 13 Uhr wird am kommenden Freitag das „Faire Milch“-Projekt der Luxemburger Milchbauern und ihrer Kollegen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, der Schweiz sowie aus Mali und Burkina Faso vorgestellt. Höhepunkt der Veranstaltung ist ab 15 Uhr die Verleihung der „Goldenen Faironika“ an Politiker, Landwirte und Akteure der Zivilgesellschaft „für besondere Verdienste um faire Milchpreise“. Claude François