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Nicht so spießig

Hochzeitspaare wollen lockeres Ambiente

Ausgebaute Scheunen sind aktuell beliebte Locations für die Hochzeiten und andere Feiern. Man findet solche auch in vielen Ecken Luxemburgs. Foto: Paul Träger/dpa-tmn

Die Hochzeitsfeier ist im besten Fall eine einmalige Sache. Da wollen Paare ihren Gästen und vor allem sich selbst etwas Besonderes bieten – wenn nicht gar etwas Einmaliges.    

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Hochzeiten mit Naturbezug sind beliebt. Für den Brautstrauß werden etwa heimische Wiesenblumen verwendet. Foto: Paul Träger/dpa-tmn

Daher sagt Sonja Schulz, Buchautorin und Leiterin der Plattform Hochzeitsportal24: Der Wow-Effekt ist der große Trend für Hochzeitsfeiern. Zugleich aber wollen Paare vor allem eines: Weg von den üblichen Traditionen und durchgetakteten Feiern, berichtet Schulz im Interview.
   

Welche Trends sehen Sie für Paare, die 2020 heiraten möchten?
    

Das sind zwei Trends – immer noch Vintage und Boho. Beide Stilrichtungen gibt es schon seit mehreren Jahren, ihre Beliebtheit schwächt sich aber immer noch nicht ab. Mit beiden Begriffen werden viele Dinge in einen Topf geworfen. Es lässt sich aber grob zusammenfassen als ein festlicher Hippie-Stil, bei dem auch nicht mehr alles gemacht wird, wie traditionell üblich. Es kann viel lockerer als bei üblichen Hochzeitsfeiern zugehen. Man macht etwa ein Lagerfeuer draußen, um das man dann auch tanzt statt drin in der Location auf der eigentlichen Tanzfläche.

Verstärkt gibt es auch einen Fokus auf naturbetonte Hochzeiten – „natural greenery“ bezeichnet man das. Hier wird mit natürlichen Dekorationen gearbeitet, vor allem Eukalyptus wird gerne genommen. Der Farbfokus liegt auf Dunkelgrün und Weiß, dazu passen etwa dunkle Holztische gut.
    

Viele Feiern geben sich ja ein Farbmotto. Ist das erwähnte Dunkelgrün eine Trendfarbe?
    

Aktuell sind Roségold und insgesamt die natürlichen Töne angesagt. Man muss aber sagen: Es gibt zwar Trendfarben für Hochzeiten, aber nicht jedes Jahr eine neue, sondern eher alle paar Jahre. Meistens braucht es eine Weile, bis ein Trend soweit angekommen ist, dass man die passenden Dekorationen auch im lokalen Fachhandel kaufen kann. Daher ein Tipp: Wenn man einen Trend schon am Anfang mitmachen möchte, sollte man vor dem Festlegen klären, ob man ihn auch schon wirklich aufgreifen kann beziehungsweise welchen Aufwand man dafür betreiben müsste. Es gibt Bräute, die ihre Dekorationen dann etwa in den USA bestellen. Das muss ja nicht sein, gerade mit Blick auf die Nachhaltigkeit.

Sucht man Inspirationen für seine Feier in sozialen Netzwerken, hat man das Gefühl, es geht darum, immer etwas Besonderes bieten zu müssen. Ist das auch eine Entwicklung?
    

Der Wow-Effekt ist ein großer Trend. Es geht vielen darum, etwas zu bieten, was die Gäste noch nie gesehen oder erlebt haben. Angesagt sind im Moment dafür zum Beispiel die „wedding loops“ – geschmückte Reifen als Wanddekoration. Ein riesengroßer Reifen kann bei der freien Trauung auch Ersatz für den klassischen Altar sein.
   

Ein anderes Beispiel ist die Donut-Wand, die sehr witzig ist. Das ist eine Stellwand, an der Donuts hängen, die sich die Gäste selber herunternehmen können. Das macht optisch richtig was her! Das ist einfach eine besondere Art, wie man etwas präsentiert – auch darum geht es gerade vielen Brautpaaren. Sie wollen etwas haben, was es auf anderen Feiern im Umfeld noch nicht gab.
   

Ist das nicht auch ein großer Druck, dem sich Paare aussetzen?
   

Ja! Ich sage daher immer auch, man sollte sich besser nicht zu viel Druck machen, sondern so feiern, wie man selbst es möchte. Und nicht, wie es erwartet wird.
   

Im Alltag versuchen immer mehr Menschen, nachhaltiger zu leben? Gilt das auch für die Planung von Hochzeiten?
   

Die Nachfrage danach steigt schon, aber nicht so sehr wie im Alltag. Denn die Hochzeit soll ja dieser besondere Tag des Lebens sein, und viele Brautpaare denken daher hier nicht an Nachhaltigkeit. Brautpaare können aber schon mit kleinen Dingen eine Wirkung erzielen.
    

Zum Beispiel, indem sie gewisse Sachen Secondhand kaufen oder Dienstleister von vor Ort aussuchen. Und man kann statt Orchideen oder Callas aus dem Ausland auch heimischen Blumen kaufen. Wiesenblumen sind gerade sowieso beliebt.