Sorten für alle Geschmäcker
Von der Quitte bis zur Himbeere, durch die Williamsbirne und die Mirabelle, ohne den Apfel, das Korn, die Brombeere, den Holunder und natürlich die Kartoffel zu vergessen, haben die Geschmacksknospen der Liebhaber von Digestifs die Wahl, wenn es um Branntweine geht. In Luxemburg gibt es noch einige Dutzend Erzeuger, die dieses Erbe aufrechterhalten, was manche als eine Art Zeitmaschine bezeichnen würden.
Außerdem ist die Klassik der Vergangenheit durch Originalität und Vielfalt der Rezepte ersetzt worden, denn heute ist für jeden etwas dabei. Die Herstellung von Branntwein erfordert daher Qualitätsfrüchte, ein fundiertes Know-how und einen stets aufmerksamen, kreativen Geist.
Zur Erinnerung: Seit knapp einem Jahrhundert unterliegen die Herstellung und der Vertrieb von Branntwein einem strengen Regelwerk. Das Gesetz vom 27. Juli 1925 über die Besteuerung von Branntwein, ergänzt durch das großherzogliche Dekret vom 11. November 1959 über die Kontrolle von Branntwein und Likör, hat die Grenzen dieses bis dahin mehr oder weniger umstrittenen Produkts klar definiert.
Insbesondere wird zwischen landwirtschaftlichen und industriellen Brennereien unterschieden, wobei klar angegeben wird, welche Art von Zutaten für erstere und letztere zu verwenden sind. Die obligatorischen Meldungen an die zuständigen Behörden vor der Inbetriebnahme der Anlagen, die ihrerseits dem Recht auf Inspektion und Überwachung durch das zuständige Personal unterliegen, sowie die Geschäftspraktiken, für die die Branntweine bestimmt sind, werden ebenfalls erwähnt.
Und schließlich können die Eingefleischten ihre Tour durch die Region mit einem Besuch des Brennereimuseums in Kehlen abrunden, das an eine private Brennerei angeschlossen ist. Dort werden die Techniken und die Traditionen der Destillationskunst von ihren Anfängen bis zur Gegenwart vorgestellt, bevor es zu einer wohlverdienten Verkostung kommt. Dominique Coutant
Advertorial
Schnaps, das andere Elixier
Wenn die Geschmacksknospen auf Zeitreise gehen
Die Destillation von Branntwein wurde früher von einem Brenner mit einer mobilen oder festen Brennblase durchgeführt. Seit dem Zeitalter der Industrialisierung ist dieser Beruf jedoch tendenziell verschwunden, da die Kosten für die industrielle Produktion viel weniger wettbewerbsfähig sind als früher.Trotz allem scheint diese Tätigkeit, die oft Familientradition ist und von Generation zu Generation weitergeführt wird, im Großherzogtum wie überall zu überleben. Eine Zusammenfassung für Liebhaber.Ein kurzer Blick zurück in die ZeitZu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in Luxemburg noch unzählige Brennereien, die die Städte von einst stolz und glücklich machten. Heutzutage sieht das anders aus. Trotz der geschmacklichen Anziehungskraft und des Geheimnisses, die der Schnaps für Liebhaber noch immer birgt, gibt es nicht mehr viele Brennereien.Aufgrund diverser Prohibitionsmaßnahmen in manchen Grenzregionen konnte die große Nachfrage nach destilliertem Alkohol auf einem Niveau gehalten werden, das den einheimischen Fach- und Hobbybrennern einen regelmäßigen Gewinn garantierte, das ihr Einkommen weitgehend abrundete. Dies war eine andere Zeit, in der die härteren Lebensbedingungen eine gewisse Energie und ein gewisses Stärkungsbedürfnis zum Durchhalten erforderten, da die Arbeitstage so lang waren, insbesondere in der Stahlindustrie und der Landwirtschaft. Der lokale und nationale Konsum von Branntwein als vitaminhaltiges Stärkungsmittel war zur Gewohnheit, ja fast zur Selbstverständlichkeit geworden.Ganze Trinkhallen und sogar bestimmte Mehrzweckläden mussten sich mit Hunderten von Litern versorgen, wofür unter anderem Zehntausende von Tonnen Obst und Getreide destilliert werden mussten. Eine echte Wirtschaft, sozusagen...