Die Entstehung des bis heute äußerst beliebten Mix aus Gin und Tonic ist umstritten. Manche Quellen behaupten, er habe ebenfalls einen medizinischen Hintergrund. Demnach hätten die britischen Soldaten während der Zeit des Kolonialismus in Indien von ihren Ärzten die Einnahme von Chinin zur Vorbeugung von Malaria empfohlen bekommen. Die meisten der Soldaten wären dazu übergegangen, ihr Chinin mit Tonic Water zu konsumieren. Da dieses jedoch deutlich bitterer als unsere heutigen Tonics war, gab man Gin hinzu.
Laut mixology.eu ist dies jedoch eine Falschannahme. Das Magazin für Barkultur sagt, es sei nicht ganz klar wer, wann zum ersten Mal Gin und Tonic mixte. Gewiss sei jedoch, dass es als Erfrischungsgetränk konsumiert wurde. Ob es nun die britischen Soldaten waren, oder doch ein Barmann in einem englischen Lokal: feststeht, dass Gin Tonic seit einigen Jahren weltweit sehr beliebt und die Auswahl an Gins, aber auch Tonic Water stark gestiegen ist.
Wer in spezialisierten Onlineshops oder Geschäften durch die Auswahl an Gins stöbert, wird schnell feststellen, dass man heute in quasi jedem Land der Welt einen Gin-Produzenten findet. Wirft man einen Blick auf eine Karte von ginspiration.de erkennt man, dass zwar wenig überraschend Großbritannien nach wie vor das Gin-Land Nummer eins ist. Dass von der Insel aber 1 722 verschiedene Sorten kommen, ist dann doch unerwartet. Platz zwei belegen die USA mit 702 und Platz drei Deutschland mit 692.
Hiesige Produktionen
Wer aufmerksam die Regale der hiesigen Supermärkte begutachtet sowie die Getränkekarten von lokalen Bars studiert hat, dem dürften auch einige Gins aus Luxemburg aufgefallen sein. Sie heißen Ginix, Opyos und Twin Gin, Ourdaller Gin, Supa Saya Gin, Mansfeld oder auch Hamer's Gin, um nur diese zu nennen. Denn Jahr für Jahr werden es mehr. Bemerkenswert ist dabei die riesige, aromatische Bandbreite. Während einige die Wacholderbeere in den Mittelpunkt stellen, sind es bei anderen Kräuter, Gewürze oder auch Früchte. Produzenten wie Meyer's Gin gehen besonders abenteuerliche Wege und stellen sogar Varianten mit Spargel- oder auch Hummergeschmack her. Mag seltsam klingen, schmeckt aber sehr lecker, vorausgesetzt natürlich, man mag Spargel oder Hummer.
Durch die Mischung mit verschiedenen Tonic Waters, deren Zahl eben auch massiv gestiegen ist, ergeben sich ganz unterschiedliche Aromen, wodurch das Trinken von Gin Tonic ähnlich abwechslungsreich ausfallen kann wie der Genuss von Wein. Bestellen Sie also beim nächsten Barbesuch einen anderen Gin und lassen Sie sich überraschen. Jeff Karier
Advertorial
Am Anfang stand die Wacholderbeere
Die Entstehung von Gin & sein Siegeszug als Mix mit Tonic Water
Gin ist Kult. Und zwar nicht erst seit vor rund zehn Jahren das Mixen mit Tonic einen wahren Boom erlebte. Die Spirituose, deren Basis die Wacholderbeere ist, wird bereits seit mehreren Jahrhunderten gebrannt und genossen.Seinen Ursprung hat Gin, wie so viele andere Spirituosen, in der Medizin. So finden sich bereits vor rund 1 000 Jahren Belege von Experimenten mit Alkohol und Wacholder. Bis heute wird Wacholder als Mittel bei Verdauungsproblemen, im Harnbereich und gegen Sodbrennen eingesetzt. Der Arzt Franziskus de la Boë, den viele als „Urvater des Gins“ bezeichnen, stellte im 17. Jahrhundert einen Wacholderschnaps namens Genever her, um Magenbeschwerden zu behandeln. Genever fand jedoch zusehends mehr Verwendung als Genussmittel und wurde besonders in den Niederlanden sehr populär.Boom & UmbruchAufgrund der engen Beziehungen zu England hielt Genever auch Einzug auf der Insel und die Bezeichnung „Gin“ etablierte sich. Aufgrund seines günstigen Preises – Gin war steuerfrei und billig in der Herstellung – entstand ein echter Boom. Brennereien schossen in und um London wie Pilze aus dem Boden. Da die Herstellung nicht reguliert war, kam es unter anderem dazu, dass einige Produzenten und Händler dem Gin Terpentin beimischten. Die Situation wurde so schlimm, dass die Regierung 1751 den „Gin Act“ verabschiedete. Was folgte, war ein großer Umbruch.Mit dieser Gesetzgebung schuf man höhere Qualitätsstufen sowie eine gewisse Kontrolle, die nicht nur bewerkstelligten, dass Gin hochwertiger, sondern zudem auch für andere Gesellschaftsschichten attraktiv wurde. In jener Zeit entstanden die klassischen London Dry Gins ebenso wie die beliebten Old Toms.Ein erfolgreicher Mix