Die Kuh ist Teil unserer Kultur
Ohne die Kuh wäre unsere Kultur, so wie wir heute leben, nicht entstanden. Die Haltung der Kuh als Haustier hat es dem Menschen ermöglicht, sesshaft zu werden. Vom Sammler und Jäger wurde der Mensch zum Bauer, der aktiv auf die Natur einwirkt und so Kultur schafft. Diese Art von Agrikultur mit Hilfe von domestizierten Wildtieren hat schließlich über Jahrtausende die menschliche Entwicklung möglich gemacht und durch die Abwechslung von Wald- und Weideflächen eine unglaubliche Vielfalt an Leben im Boden, in Flora und Fauna geschaffen. Diese Vielfalt, die Biodiversität, war über Jahrtausende die Grundlage der menschlichen Entwicklung.
Die Kuh, und mit ihr auch die Ziege und das Schaf, haben dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet. Als Wiederkäuer haben diese Tiere, wie z.B. auch Büffel, Reh und Antilope, ein besonderes, ihrer Pflanzennahrung angepasstes Verdauungssystem: Sie besitzen neben dem normalen Magen (Labmagen) noch mehrere Vormägen (Pansen, Netzmagen und Blättermagen). Dadurch ist die Kuh in der Lage, Gras in Lebensmittel (Milch, Fleisch) für den Menschen zu verwandeln. Übrigens sind laut der Welternährungsorganisation FAO ca. 70 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche weltweit Weideland, das sich nur als Weidefläche für Wiederkäuer eignet. Das eigentliche Wunder der Kuh ist es aber, dass sie durch ihren Dung die Bodenqualität verbessert. Dies machen die Kuh und ihre Artgenossen in weiten Teilen der Welt bis heute, aber leider wird ihre Fähigkeit auch vielfach missbraucht. So wird in der konventionellen Landwirtschaft der Fokus vielfach auf die Menge der von der Kuh hergestellten Produkte gerichtet. Sie soll möglichst viel Milch und Fleisch „abliefern“. Dabei geraten Qualitätsaspekte dieser Lebensmittel, das Wohl des Tieres sowie der lebenswichtige Beitrag zur Bodenfruchtbarkeit und zur Biodiversität außer Acht.
Die Kuh ist wichtig für die Fruchtbarkeit des Bodens
Die Bedeutung der Kuh für ein gesundes Bodenleben wird oft verkannt. Dabei ist es ihre Aktivität, das Fressen, das Verdauen von Gras, von Klee und Kräutern und das Ausscheiden von Dung, wodurch sie maßgeblich und nachhaltig die Fruchtbarkeit des Bodens fördert. Durch die Beweidung löst die Kuh beim Gras einen Wachstumsimpuls aus und damit die Kohlendioxid (CO2)-Aufnahme durch Photosynthese. In der Folge wächst nicht nur die oberirdische Biomasse, sondern auch die unterirdische in Form von Wurzeln und bindet CO2 aus der Luft. Regenwürmer und andere (Mikro-)Organismen bilden dann aus verrottenden Pflanzenbestandteilen Humus: Die Wurzeln von heute sind der Humus von morgen. Er besteht zu mehr als der Hälfte aus Kohlenstoff. So entlastet jede zusätzliche Tonne Humus im Boden die Atmosphäre um 1,8 Tonnen CO2.
Die Kuh fördert Biodiversität
Nicht nur im Boden findet sich durch die Bio-Weidehaltung eine deutlich größere Vielfalt an Lebewesen, auch die Pflanzenvielfalt auf der Bio-Weide ist sichtbar größer als auf einer Wiese, die mit Kunstdünger „gedopt“ wird. Dieser sorgt nämlich dafür, dass sich nur bestimmte Pflanzen durchsetzen und die für die Gesundheit der Kühe wichtige Kräutervielfalt deutlich zurückgeht. Mit der Vielfalt der Pflanzen ist die Vielfalt der Insekten- und sogar der Vogelwelt eng verbunden. Die Bio-Milchwirtschaft mit der Kuh im Mittelpunkt leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt und trägt zur Stabilität unserer Ökosysteme bei.
Die Kuh und die Lebensmittelqualität
Schließlich wird die Qualität der von der Kuh erzeugten Lebensmittel maßgeblich durch die Art ihrer Haltung beeinflusst. Es macht einen Unterschied, ob die Kuh viel auf der Weide ist, sich von vielfältigem Gras ernährt, ob sie respektvoll behandelt wird oder ihre Leistung vor allem nach industriellen Kriterien bemessen wird.
Biologische Milchwirtschaft
Nachhaltige ökologische Landwirtschaft bildet seit jeher das Fundament der Marke Biog. Unter diesem Namen vermarkten auch die Luxemburger Bio-Milcherzeuger ihre Produkte, die in der Biog-Molkerei in Bascharage hergestellt und abgefüllt werden. Über den Großhändler Biogros wird mittlerweile ein breites Sortiment an Bio-Milchprodukten an den Luxemburger Einzelhandel geliefert. So kann jeder Konsument entscheiden, ob er durch bewussten Einkauf die Biodiversität fördert und mithilft, die Klimaerwärmung zu verlangsamen.
Bio, fair und regional
In der Biog-Molkerei entstehen eine Reihe von Milchprodukten: die Frësch Bio-Vollmëllech, die teilentrahmte Bio-Mëllech und Bio-Schoko-Mëllech, Frësch Bio-Ram, Frucht- und Naturjoghurt und sogar ein vielfältiges Eissortiment für jeden Geschmack. Komplettiert wird das Sortiment durch die artisanal im Norden Luxemburgs hergestellten Produkte „Stoffi“ (Quark), „Frësche Kéis“ und die Weichkäse „Klenge Sténkert“ und „Klenge Mëllen“ aus der Hofkäserei auf dem Kass-Haff. Dazu kommen noch die Hartund Schnittkäsevarianten des „Éisleker Kéis“ aus der Käserei vom Schanck-Haff.
Biog – Bio-Bauere-Genossenschaft Lëtzebuerg
13, rue Gabriel Lippmann
L-5365 Munsbach
www.biogros.lu