Das Erntedank-Fest war früher in meiner Familie immer eine feste Größe im Jahr, da hat mein Opa auf die Erfolge des Jahres zurückgeblickt. Heute dagegen ist mit dem Erntedank die Arbeit noch nicht vorbei“, sagt Dirk Gröhmkes. Seine Familie baut bereits in der dritten Generation in der Nähe von Cloppenburg Kartoffeln an. Wenn er auf die letzten Monate zurückschaut, hat er vor allem ein Jahr vor Augen, das von Extremwetter-Ereignissen geprägt war. Ein nasskalter Jahresbeginn, Tage mit extremer Hitze, Starkregen. „Doch schon mein Opa hat immer gesagt, dass man als Bauer alles in der Hand hat, nur nicht das Wetter“, lacht der Jungbauer.
Bedarfsgerechte Düngung zum Ernteerfolg
Deutschland ist mit mehr als zehn Millionen Tonnen Kartoffeln immer noch eines der führenden Anbauländer in der EU und weltweit auch eines der führenden Exportländer. „Die Kartoffeln, die ich heute ernte, sehen zwar noch so aus wie die Knollen, die die Generationen vor mir aus dem Boden geholt haben, aber die Arbeit hat sich enorm verändert“, erklärt Dirk Gröhmkes. Eine bedarfsgerechte Düngung bildet bei ihm die Grundlage für den Ernteerfolg. Kartoffeln benötigen eine ganze Reihe von Nährstoffen, allen voran Kalium. Auf unerwünschten Mangel reagieren die Knollen zum Beispiel mit Verfärbungen und das Blattgewebe unter anderem mit Chlorosen und anschließenden Nekrosen, also erst gelben und danach abgestorbenen Stellen. „Im Grunde kann man sagen, dass Kalium den Ertrag und die Qualität im Kartoffelanbau maßgeblich beeinflusst“, sagt Gröhmkes, „Kalium ist auch an der Einlagerung von Kohlenhydraten und damit von Stärke beteiligt. Spätfrostschäden lassen sich verringern, Verfärbungen der Knolle verhindern und die Lagerstabilität wird erhöht.“
Welche Rolle die Digitalisierung spielt?
Wie viel Mineraldünger die Pflanzen und der Boden benötigen, ist bei Gröhmkes keine Frage von Schätzungen oder lediglich Erfahrung. Der Landwirt setzt auf modernste Technologien, lässt Bodenanalysen erstellen und wertet digital die Ergebnisse aus. Schließlich ist Dünger auch ein Kostenfaktor, den er in seiner Gesamtkalkulation berücksichtigen muss. Für diese Art der Landwirtschaft gebe es sogar schon einen Namen. Gröhmkes: „Im Englischen sagt man ,Precision Farming', also frei übersetzt Präzisionslandwirtschaft. Wir arbeiten mit Wetterdaten, Satellitenbildern und digitalen Auswertungen.“ Ziel ist es, die Ackerflächen zielgerichtet, effizient und nachhaltig zu bewirtschaften. „Schließlich möchte ich einmal den Hof an die vierte Generation in meiner Familie übergeben“, so das Fazit von Landwirt Gröhmkes. djd