Lange Straßen prägen das Bild
Zwei große Ausfallstraßen haben dem Viertel ihren Stempel aufgedrückt. Im Norden ist es die Route d’Arlon ab dem Stäreplaz und die südliche Verkehrsachse ist die Avenue du Dix Septembre. Doch auch weitere lange Straßen durchziehen Belair von Ost nach West. Da wäre zum einen die Rue du Val Ste Croix oder Kräizgrënnchen, etwas weiter südlich die Avenue Gaston Diderich und zum Schluss die Avenue Guillaume. Links und rechts davon sind dann die ruhigen Wohnstraßen zu finden.
Belair war seit den Nachkriegsjahren eine gefragte Wohngegend und nach einem Durchhänger in den 1970ern stieg die Nachfrage nach Wohnraum stetig an. Die Immobilienpreise taten das Gleiche und seither gehört Belair zu den teureren Pflastern in der Hauptstadt. Fast unwirklich mutet es deshalb an, dass ausgerechnet in Belair der Sitz der Société des habitations à bon marché (SNHBM) angesiedelt war.
Zentral gelegen & doch ruhig
Die Nähe zur Stadt oder die gute Erreichbarkeit vom Kirchberg sind Faktoren, die zur Beliebtheit des Wohnviertels beitragen. Der Park Merl-Belair befindet sich gleich vor der Tür und bietet mannigfaltige Erholungsmöglichkeiten. Eine ganze Reihe kleinerer Grünzonen lockern die Atmosphäre auf. Auf der Schéiwisschen dreht sich der Bolzplatz ganz um das Thema „Burg“. Ein Anziehungspunkt erster Güte bietet die „Schéiss“. Wie der Name es vermuten lässt, befand sich hier früher ein Schießstand. Danach wurde es zu einer Tennisanlage umgebaut und das sehenswerte Empfangsgebäude fungiert heute als Kulturzentrum und Restaurant. Die Kirche mit ihrem spitzen Turm wurde 1956 fertiggestellt und befindet sich im Mittelpunkt des Viertels. Das Kloster der Franziskanerinnen liegt als ruhender Pol mitten im Wohngebiet.
Die Zukunft ist im Anmarsch
In Belair stechen vor allem zwei Bauprojekte hervor, die beide entlang der Route d’Arlon gelegen sind. So will man nach jahrelangem Stillstand nun am Stäreplaz Nägel mit Köpfen machen. Bereits 2010 wurde ein erstes Projekt genehmigt. Zur Ausführung kam es aber nie. Auf den brachliegenden drei Hektar zwischen dem Boulevard Grande-Duchesse Charlotte und dem Anfang des Kräizgrënnchen sollen 600 Wohnungen sowie 46 000 Quadratmeter Büroflächen entstehen. Läden und andere Geschäftsflächen sorgen für eine lebendige Mischung.
Etwas weiter stadtauswärts steht das Stadion Josy Barthel. An dessen Stelle soll ebenfalls ein neues Wohnquartier für bis zu 2 000 Einwohner entstehen. Kernstück des Projektes ist das derzeitige Stadion. Dort soll ein Park mitsamt Teich entstehen. Auch die bisherige Feuerwehrkaserne soll in das Projekt mit einbezogen werden, um als Herz des zukünftigen Wohnviertels zu fungieren. Hier sollen kulturelle Einrichtungen untergebracht werden.
Doch diese beiden Projekte sind nicht die einzigen, die in Zukunft das Gesicht der Route d’Arlon verändern. Im unteren Teil werden derzeit bereits die bestehenden, leerstehenden Wohnhäuser abgerissen, um ebenfalls Platz zu machen für neue Anlagen. Alle Projekte haben gemein, dass sie direkt an die zukünftige Tramlinie angebunden sind, die bis zum geplanten neuen CHL fährt.
Auch die weiteren Neubaugebiete, die im Bereich südlich der Route d’Arlon entstehen sollen, werden dafür sorgen, dass selbst die letzten landwirtschaftlichen Flächen des Stadtbildes der Vergangenheit angehören. Die Bebauungspläne mit den Namen „Arquebusiers“ sowie „Parc des Aubépines“ sind bereits in der Planung weit fortgeschritten. Mit den anstehenden Veränderungen wird die Bevölkerung entlang der Route d’Arlon stark zunehmen und einen neuen Schwerpunkt für Belair darstellen.
Belair in Zahlen
Fläche: 1,718 km²
Bevölkerung: 12 425
Bevölkerungsdichte: 7 232/km²
Nationalitäten: 124
Schulklassen: 48
Schüler: 733
Öffentliche Wälder/Parks: 1,500 ha
Spielplätze: 9
Immobilienpreise
Wohnungen
Altbau: ~12 900 Euro/m²
Neubau: ~15 300 Euro/m²
Einfamilienhäuser
Altbau: ~13 000 Euro/m²
Neubau: ~14 200 Euro/m²