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Die Stadt am Fuße der Ardennen

Ettelbrück hat mehr als einen Trumpf im Ärmel

Als Tor zu den Ardennen gab sich Ettelbrück gerne zu erkennen. Diese Umschreibung mag zwar nach wie vor zutreffen, greift jedoch nach heutigen Maßstäben zu kurz. Wenn früher der touristische Aspekt im Mittelpunkt stand, so sind es heute andere Merkmale, die den Ausschlag geben.Hier am Zusammenfluss von Alzette und Sauer wurde 1864 die Luxemburger Nationalhymne zum ersten Mal öffentlich aufgeführt. Auch der Name des General George Patton wird hier groß geschrieben. An der Spitze der amerikanischen Armee hat er unser Land im zweiten Weltkrieg befreit. Ein Museum und eine Statue erinnern an ihn.Breites Angebot an DienstleistungenDie Trümpfe von Ettelbrück sind heute jedoch anders gelagert. Weiterbildende Schulen, medizinische Einrichtungen und zahlreiche Geschäfte bringen Tag für Tag viele Menschen hierher. Das Hauptgebäude des Centre hospitalier du Nord (ChdN) ist mit seinem Notdienst rund um die Uhr die Anlaufstelle schlechthin für den größten Teil des Landes. Das Krankenhaus befindet sich nach den Schlagzeilen des vergangenen Frühjahrs wieder in ruhigen Gewässern und kann alle seine Abteilungen erneut in den Dienst der Region stellen.Zahlreiche Schuleinrichtungen sprechen sowohl die Kleinsten als auch die älteren Schüler an. Das Lycée technique (LtEtt) zieht Jugendliche aus einem breiten Umfeld an und die Privatschule Sainte-Anne gilt als die größte Sekundarschule, die einzig und alleine Mädchen vorbehalten ist. Bürgermeister Jean-Paul Schaaf sagt denn auch nicht ohne Grund: „Es bedarf im Grunde genommen keine zusätzlichen Argumente, um Ettelbrück als Wohnort schmackhaft zu machen. Das Angebot spricht ganz einfach für sich.“

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Freizeit wird groß geschrieben

Auch das Freizeitangebot ist breit gestreut und bietet sowohl für sportliche als auch für kulturelle Aktivitäten alles, was das Herz begehrt. Alleine die 22 Sportvereine weisen eine beeindruckende Breite auf. „Die Sportvereine leisten eine hervorragende Arbeit, wie man an den zahlreichen Meistertiteln oder Olympiateilnehmern erkennen kann“, zeigt sich Schaaf beeindruckt.

Mit dem Centre des arts pluriels Ettelbrück (Cape) sowie dem Conservatoire du Nord stechen zwei kulturelle Institutionen hervor, die für die ganze Region maßgebend sind. Die dortigen Aufführungen mit lokalen und internationalen Künstlern sind eine fester Bestandteil des nationalen Kulturkalenders. Jedes Jahr findet in den Däichwisen die „Foire agricole“ statt, die über die Landesgrenzen hinaus viele interessierte Besucher anzieht.

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Die Zukunft im Aufbau

Der öffentliche Transport oder die nachhaltige Mobilität genießen seit eh und je einen großen Stellen wert. Der lokale Citybus verbindet die einzelnen Viertel der Gemeinde miteinander. Der Ettelbrücker Bahnhof erlebt seit einigen Jahren eine komplette Umgestaltung, an dessen Ende ein leistungsfähiger „Póle d’échange“ stehen soll. Dazu gehört nicht nur die Modernisierung und der Ausbau der eigentlichen Bahninfrastruktur, sondern auch ein Busbahnhof, der nach den jüngsten Erkenntnissen in Sachen Komfort und Kundenfreundlichkeit gestaltet wird. Doch auch damit ist das Projekt noch nicht vollständig. Das ehemalige Bahngebäude macht Platz für einen Neubau, in dem Büros sowie eine Jugendherberge unterkommen. Die oberirdische Infrastruktur wird vervollständigt durch ein Parkhaus mit direktem Zugang zu den Bahnsteigen und den Bushaltestellen. Unter der Oberfläche entsteht ein Tunnel, durch den die Hauptstraße N7 verlaufen wird und so den Ortskern vom Durchgangsverkehr befreien wird.

Ein weiteres Großprojekt, das für ein geändertes Stadtbild sorgen soll, wird nur einen Steinwurf von dort entfernt entstehen. Auf dem Gelände des ehemaligen Getreidesilos sollen neue Wohngebäude unter dem Projekttitel „Op der Gare“ erbaut werden, deren Bewohner in den Genuss einer hochwertigen Wohnlage kommen. Viel näher an der Stadtmitte und an sämtlichen Verkehrsmitteln ist kaum zu überbieten. Die derzeitigen Arbeiten und die damit verbundenen Pläne sollen Ettelbrück fit machen als Herz der zukünftigen Nordstad. Unter diesem Kunstbegriff wollen sich die derzeitigen Gemeinden Schieren, Ettelbrück, Erpeldingen an der Sauer, Diekirch sowie Bettendorf zusammentun. Damit entstünde ein dritter städtischer Schwerpunkt neben der Hauptstadt sowie Esch/Alzette.

Wohnen & arbeiten

Ganz in diesem Sinne ist auch ein weiteres Bauprojekt zu sehen, das auf dem Gelände der ehemaligen Zigarettenfabrik entstehen soll. Gleich am südlichen Eingang der Ortschaft und in direkter Nähe zum Anschluss an die Umgehungsstraße soll ein Gebäudekomplex entstehen, in dem staatliche Verwaltungen untergebracht werden sowie andere Geschäftsflächen. Bürgermeister Jean-Paul Schaaf sieht die neuen Möglichkeiten positiv: „Bisher sind die Leute in die Hauptstadt gefahren, um ihre Angelegenheiten zu regeln. Jetzt kommen die Büros zu ihnen.“

Weitere Arbeitsplätze in der direkten Umgebung gibt es in den Aktivitätszonen der benachbarten Gemeinden auf Friedhaff oder Roost. Schaaf zieht aber noch einen zusätzlichen Trumpf aus seinem Ärmel: „Wir haben das große Glück, über einen echten Stadtkern zu verfügen, mit einer dynamischen Geschäftswelt.“ Die zahlreichen Veranstaltungen sowie die damit verbundenen Animationen ziehen denn auch jeweils zahlreiche Besucher in die selbsternannte Patton-Stadt.

Die Erschließung der Wohnsiedlung „Auf dem Moor“ ist sicherlich das auffälligste Immobilienprojekt, das in jüngerer Vergangenheit rund um Ettelbrück angegangen wurde und sei es durch seine erhöhte Lage über dem Tal, die es von Weitem sichtbar macht. Der Bürgermeister ist davon überzeugt, dass die Zukunft den Städten gehört, in denen die drei Pfeiler des alltäglichen Lebens zusammen angeboten werden: Wohnen, Arbeiten, Freizeit. Ettelbrück ist auf dem besten Weg dorthin. Frank Weyrich