Die Rede ist selbstverständlich von Island. Und wer Island hört, denkt – seit 2016 vielleicht an eine höchst sympathische Fußballnationalmannschaft mit mitreißendem Schlachtruf – ganz sicher aber an den Vulkan Eyjafjallajökull, der 2010 nach einem verheerenden Ausbruch in aller Munde war.
Tatsächlich sind es vor allem die feuerspeienden Berge, die das Relief des Eilands prägen. Im Zusammenspiel mit riesigen Eismassen, wie etwa denen des Vatnajökull – seines Zeichens der größte Gletscher Europas – faszinieren sie die Menschen seit jeher. Nur hier können Sie an ein und dem gleichen Tag durch eine Lavawüste wandern und an Bord eines Zodiacs die massiven Eisberge einer Gletscherlagune bestaunen.
Brennend heiß und klirrend kalt: Für diese außergewöhnliche Mischung ist Islands besondere geografische Lage verantwortlich. Das Land liegt nicht nur genau auf der Grenze zweier auseinanderdriftenden Kontinentalplatten (der eurasischen und der nordamerikanischen), die regelmäßig für Erdbeben sorgen, sondern es befindet sich zusätzlich auf einem sogenannten „Hot Spot“, der ständig heißes Magma in Richtung Erdoberfläche transportiert. Diese extrem hohen Temperaturen sind mitunter für ein weiteres Phänomen verantwortlich: heiße Quellen! Ein Bad in einer Thermalquelle ist bei einer Island-Reise selbstverständlich ein absolutes Muss. Manche dieser Quellen beherbergen darüber hinaus ein spektakuläres Naturschauspiel: Geysire. Sie schießen alle paar Minuten riesige Wasserfontänen in die Höhe. Die Physik hinter diesem Phänomen hat sich Forschern bis heute nicht völlig erschlossen.
Dass Wasser in Island ein großes Thema ist, das zeigen auch die unzähligen Wasserfälle, die sich in Schönheit, Höhe und Wasserreichtum gegenseitig überbieten. Die geothermale Wärme und die hiesigen Wassermassen sind es auch, die die umweltfreundliche Energieversorgung der Insel begünstigen.
Spielen Sie mit dem Gedanken, Island zu besuchen? Die Magie der nordischen Insel muss man mit eigenen Augen gesehen haben. Tipp: Seit März dieses Jahres spuckt der Vulkan Fagradalsfjall im Südwesten des Landes wieder Lava. Da die Eruption keine Gefahr darstellt, können Besucher den Berg und seine Lavaströme aus sicherer Entfernung problemlos beobachten. Nathalie Burg