Luxembourg Freedivers: entspannt den blauen Tiefen trotzen
Es brauchte aber noch fünf weitere Jahre, bis ich mich endlich dazu aufgerappelt hatte. Heute ist es meine Passion und es macht mir besonders viel Spaß, sie anderen näherzubringen.
Welche Voraussetzungen gilt es zu erfüllen, wenn man am Freediving interessiert ist?
Im Prinzip kann das jeder lernen. Man sollte physisch schon in Form sein aber Apnoetauchen ist vor allem auch Kopfsache. Tatsächlich können die Allermeisten zum Beispiel die Luft viel länger anhalten, als sie denken. Allein durch Wissensvermittlung und mentales Training kommen Kursanfänger oft bereits nach nur einer Unterrichtsstunde schon bis zu zwei Minuten ohne Luft aus. Alles andere ist dann eine Frage der richtigen Technik – je nach angestrebter Disziplin und Tiefe.
Anders, als manche vielleicht glauben, ist Freediving keine besonders risikoreiche Sportart, vorausgesetzt, man weiß, was man tut. Wichtig ist nur, dass man es nicht alleine macht. Das war mitunter einer der Gründe, weshalb wir Luxembourg Freedivers gegründet haben.
Das heißt, wer die Sportart einmal ausprobieren möchte, der ist bei euch jederzeit willkommen?
Absolut! Wer sich dafür interessiert, sollte sich unbedingt bei Fränz, Franck oder mir melden. Auf unserer Homepage www.luxembourg-freedivers.lu gibt es alle nötigen InformatioInformationen dazu. Die Community der Apnoetaucher in Luxemburg ist noch relativ klein. Das ist also eine tolle Gelegenheit, in Kontakt zu kommen und gemeinsam auf Tauchgang gehen zu können. Übrigens kann man bei uns auch Meerjungfrauentauchen lernen!
Nun bringt man Luxemburg nicht unbedingt mit Wassersportarten in Verbindung. Welche Möglichkeiten bieten sich euch denn hierzulande? Greift man da nicht lieber aufs Ausland zurück?
Unsere Kurse finden im Tauchbecken der hauptstädtischen Coque statt. Da kommen wir dann schon auf eine Tiefe von 15 Metern. Und dann bietet sich natürlich unser Stausee an. Ein Nachteil sehen viele darin, dass die Sicht unter Wasser dort meist beschränkt ist. Für mich ist es eher eine Möglichkeit, in mich zu kehren und zu entspannen. Alternativen gibt es im nahen Ausland, wie etwa die Maare in der Eifel sowie diverse Tauchgruben in Belgien.
Natürlich sind wärmere Gewässer und exotischere Orte, an denen man eine buntere Unterwasserwelt bestaunen kann, im Allgemeinen beliebter, ich fand aber auch das Eistauchen in Österreich bei nicht einmal fünf Grad Celsius durchaus spannend!
Was ist es denn für dich konkret, was den Reiz des Apnoetauchens ausmacht?
Es ist vor allem das Gleiten in die Tiefen und wie sich mein Körper dabei verhält. Mein Puls verlangsamt sich, um mich herum wird es mit jedem Zentimeter dunkler und alles ist still. Was viele als beängstigend und erdrückend empfinden, ist für mich ein Gefühl der Freiheit.
Besonders wenn ich den Punkt des neutralen Auftriebs überschritten habe, mich, im wahrsten Sinne des Wortes, nach unten „fallen lassen“ kann und fühle, wie das Wasser an meinem Körper vorbeirauscht, kann ich hervorragend abschalten. Das genieße ich dann am meisten!
Natürlich gefallen mir auch die exotischeren Tauchgänge nicht weniger gut. So hatte ich letztes Jahr die Gelegenheit, mit einem halben Dutzend Haien auf Tuchfühlung zu gehen. Da kommen einem die gelernten Entspannungsübungen dann schon zugute! (lacht) Nein, ich finde ja, das sind faszinierende Tiere und die waren absolut tiefenentspannt!
Ich danke dir herzlich für dieses fesselnde Gespräch!
Vielen Dank auch meinerseits und bis hoffentlich bald, anlässlich eines unserer Tauchkurse! Nathalie Burg