Es ist der legendäre Highway No. 1, der die Millionenstädte San Francisco und Los Angeles miteinander verbindet. Eine Traumstraße entlang der kalifornischen Pazifikküste, an der sich Fotomotiv an Fotomotiv reiht. Hier stürzen sich schroffe Felsen in die raue Brandung, die Buckelwale, See-Elefanten, -löwen, und Co. ihr Zuhause nennen.
Ein Halt lohnt sich etwa in der Monterey Bay, besonders wenn man die großen Meeressäuger schon immer mal aus nächster Nähe erleben wollte. Etwas weiter Richtung Süden besticht der Pfeiffer Big Sur State Park durch seine Urwälder und zahlreichen Wanderwege inmitten uralter Mammutbäume. Auch Santa Barbara ist ein Zwischenstopp wert – das kleine Städtchen und besonders die von Franziskanermönchen gegründete Mission im Norden des Ortes zeugen vom spanisch-kolonialen Erbe der Region.
Stadt der Schönen und Reichen
Von hier aus ist es nicht mehr als ein Katzensprung bis nach Los Angeles. Der 101 folgend führt die Route geradewegs durch das Strandstädtchen Malibu, hinein in die Stadt der Engel, Heimat der Stars und Sternchen. Und an Unternehmungen mangelt es ganz sicher nicht. Erkunden Sie den Walk of Fame, wo sich über 2 600 Prominente verewigt haben, befahren Sie den Rodeo Drive, an dem sich auf 3,2 Kilometern die riesigen Schaufenstern aller erdenklicher Luxuslabelreihen oder besuchen Sie Santa Monica und den dazugehörigen Pier. Er beherbergt einen kleinen Vergnügungspark und ist darüber hinaus ein beliebtes Motiv der Hollywood-Filmindustrie.
Dem Großstadttrubel entkommen
Einen starken Kontrast zum Rummel der Metropolen bilden die unzähligen Nationalparks und Reservate des Staates. So etwa der östlich von LA gelegene Joshua Tree National Park. Eine skurrile Wüstenlandschaft, bekannt für ihre sonderlich geformten Felsen und ihre riesige Palmlilien-Population.
Weiter nördlich macht eine andere Wüste momentan noch mehr als sonst ihrem Namen alle Ehre: Im Tal des Todes, dem Death Valley, wurde kürzlich eine der bisher höchsten je auf der Erde gemessenen Temperaturen erreicht. Das Quecksilber stieg am 11. Juli 2021 auf über 56 Grad Celsius. Nach Abkühlung sucht man im trockensten Nationalpark der USA allerdings vergebens. Die Pools der örtlichen Hotels kommen eher einer Badewanne gleich und auch das Leitungswasser ist bestenfalls lauwarm.
Als Lichtschutzgebiet weiß das Tal seine Besucher aber spätestens nachts zu faszinieren. Dann lohnt sich nämlich ein Blick in den Himmel, denn deutlicher als hier kriegt man die Milchstraße wohl nur äußerst selten zu sehen.
Aus der Hitze in die „Kälte“
Etwas umständlich, aber jeden Aufwand wert ist ein Abstecher in den Sequoia National Park. Er beherbergt unzählige Riesenmammutbäume, sogenannte „Wolkenkratzer des Waldes“, wie etwa den General Sherman, den größten lebenden Baum der Erde.
Mit seinen beeindruckenden Felsen, Gletscherseen, Wasserfällen sowie klaren Bächen bringt der Yosemite-Nationalpark, noch weiter nördlich gelegen, schließlich die lang ersehnte Erfrischung. Zwischen Felsen und Wäldern hindurch lohnt es sich in dem Gebiet besonders, Ausschau nach wilden Tieren zu halten, denn Bärenbegegnungen sind hier keine Seltenheit. Auch hier gibt es ein Riesenmammutbaumhain, den Mariposa Grove, welcher mehr als 500 ausgewachsene Exemplare umfasst.
The City by the Bay
Einmal zurück an der Westküste sollte man aber auch San Francisco auf keinen Fall links liegen lassen. Hier lohnt sich eine kleine Stadtrundfahrt, durch die, für ihre Serpentinen bekannte, Lombard Street, vorbei an den „Painted Ladies“, einer Reihe mehrfarbiger, viktorianischer Häuser und natürlich über die wohl berühmteste Brücke der Welt: der Golden Gate Bridge. Ein Abendessen am Pier 39, wo sich Aberhunderte Seelöwen tummeln, sollte auf jeden Fall eingeplant sein. Genauso wie ein Besuch des ehemaligen Hochsicherheitsgefängnisses Alcatraz, das sich auf einer Insel in der Bucht, etwa zwei Kilometer vom Festland entfernt, befindet. Nathalie Burg