Für Personen, die sturzgefährdet sind oder die bereits einen Herzinfarkt beziehungsweise Schlaganfall hatten, kann ein solches Gerät sinnvoll sein. „Wichtig ist, dass es den Bedürfnissen des Nutzers entspricht“, sagt Leyhausen.
Einige gemeinnützige Verbände sowie private Anbieter bieten solchen an. Den Alarmknopf trägt man in Form eines Funkfingers wie eine Armbanduhr am Handgelenk oder als Kette um den Hals.
Drückt man den Knopf, wird ein Alarm ausgelöst. Die Zentrale meldet sich und informiert nach Rücksprache mit dem Notrufenden einen Angehörigen oder den Pflegedienst. Im Notfall mache sich ein Rettungsdienst auf den Weg.
Schmuck mit Funktion
Einige private Anbieter, die sich bereits am Markt etabliert haben, verkaufen Armbänder auf Mobilfunkbasis. Diese können auch außerhalb des Hauses eingesetzt werden. „Beim Test ergaben sich allerdings noch deutliche Mängel, so dass hier an der technischen Umsetzung und der Sprachqualität gearbeitet werden muss“, sagt Katrin Andruschow von der Stiftung Warentest. Auf speziellen Seniorenhandys lasse sich ein ähnlicher Rettungsalarm einrichten, erläutert Rainer Schuldt von der „Computer Bild“. Hinter einer Notfalltaste werden dann die Telefonnummern von Angehörigen oder eines Rettungsbeziehungsweise Pflegeservices hinterlegt. Manche Geräte wählen automatisch die 110.
Für Senioren, die viel unterwegs sind und ohnehin ihr Handy bei sich tragen, ist das eine mögliche Alternative. Andruschow hält jedoch zumindest für den Hausgebrauch die Funkfinger des Hausnotrufes für die bessere Lösung. „Nicht jeder trägt ständig das Handy mit sich herum, wenn er nur mal kurz ins Bad geht.“
Anders ist das mit modernen Smartwatches. „Manche besitzen einen Fallsensor“, erklärt Schuldt. „Bemerkt die Uhr, dass der Träger unvermittelt stürzt und dabei hart aufprallt, reagiert sie mit dem Absetzen eines Notrufs.“
Hilfe per Sprachbefehl
Smarte Lautsprecher könnten eine weitere Alternative sein. Diese reagieren auf Sprachbefehle und können so gerade älteren Menschen mit körperlichen Einschränkungen helfen. „So lassen sich per Sprachkommando etwa die Jalousien betätigen oder das Licht einschalten“, führt Schuldt aus.
Für Notfälle gebe es bereits erste Apps, die sich zum Beispiel für Amazon Alexa oder den Google Assistant installieren lassen und die aufgrund eines vorher definierten Sprachbefehls einen Notruf absetzen – allerdings meist nur an vorher festgelegte Kontakte. dpa