Die immer neuen Trends der Aquafitness
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Deshalb steckt sogar im Klischee vom Alte-Leute-Sport ein Fünkchen Wahrheit: „Es ist natürlich perfekt für Senioren“, erklärt Dargatz. „Die können damit noch relativ intensiv trainieren, intensiver als an Land.“ Verletzungsgefahr besteht dabei praktisch nicht, Muskelkater droht keiner.
Leistungssport ist Aquafitness jedoch ebenso, gerade in der populären Tabata- oder Hochintensivvariante. Denn auch dieser Trend hat es aus dem Studio ins Wasser geschafft. „Das dauert dann nur so 4, 7 oder 15 Minuten, aber dafür geht es richtig zur Sache und mit sehr kurzen Pausen“, sagt Dargatz. Und die Ergebnisse sieht man, nicht nur bei dieser Variante: „Der Kalorienverbrauch ist beim Aquafitness schon bei mäßiger Intensität sehr hoch“, sagt Welker.
Gleichzeitig ist das Wassertraining sehr flexibel, je nach Trainingsgestaltung und Teildisziplin. Denn natürlich haben Aquaboxen und Aquatanzen ihre eigenen Schwerpunkte. „Man kann unterschiedliche Ziele setzen – eher Richtung Kraft, Ausdauer, Koordination, theoretisch sogar in Richtung Schnelligkeit“, erklärt Welker. „Mit dem richtigen Trainingsplan braucht man da auch keinen Ausgleichssport, weil es eigentlich keine Defizite geben sollte.“
Der Deutsche Schwimm-Verband nennt neben dem reinen Trainingseffekt noch weitere Vorzüge der Aquafitness: So stärkt das tiefe und regelmäßige Atmen im Wasser zum Beispiel Lunge und Herz. Der Wasserdruck verbessert die Durchblutung. Und schließlich habe das Wasser auch entspannende Wirkung, allem Leistungssport zum Trotz.
Für wirklich jeden ist die Aquafitness aber nicht geeignet: Starke neurologische Defizite wie Gleichgewichtsprobleme wären zum Beispiel ein Grund dagegen, sagt Welker – ebenso wie Epilepsie oder bestimmte Allergien. Schwimmen müssen Aquafitness- Sportler zwar nicht unbedingt können, reine Landratten sollten sie aber nicht sein. „Die Leute sollten mal eine Wassergewöhnung absolviert haben. Sie müssen im Wasser schweben können, auch tauchen, einfach, um da eine Sicherheit zu haben.“ Unter anderem aus diesem Grund rät die Expertin, Aquafitness nicht als Solosport zu betreiben. Zumindest zu Beginn sollte es schon die Gruppe unter professioneller Anleitung sein – „alleine, um mal zu sehen, welche Möglichkeiten es gibt und wie ein sinnvolles Training aussieht.“ Wer lieber für sich trainiert, kann das ja immer noch tun.
Die vielfältigen Angebote kann man einfach beim jeweiligen Schwimmbad erfragen Ein toller Spaß, nicht nur für Wasserliebhaber. tmn/dpa
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