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Schöne, liebe Urlaubszeit

Manchmal reichen zwei Tage, manchmal müssen es drei Wochen sein

Abenteuer erleben, was neues entdecken, sich weiterbilden – Gründe gibt es viele mal wieder die Koffer zu packen. Foto: Shutterstock

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Sommerliches Wetter lässt Urlaubsgefühle aufkommen: Mit den Temperaturen steigt die Sehnsucht nach frischer Meeresbrise, klarer Bergluft oder lauschigen Waldspaziergängen. Für heutige Arbeitnehmer gehört Urlaub dazu – und ist immer wieder Thema sozialpolitischer Debatten, wenn es etwa um Erreichbarkeit an freien Tagen geht. Der Tourismus in heutiger Form ist ein recht modernes Phänomen: Erstmals geprägt wurde dieser Begriff vom französischen Autor Stendhal im Jahr 1846.
     

Dass sich das Unterwegssein erst allmählich zum Massenphänomen entwickelte, hatte zunächst praktische Gründen – etwa Transportmittel. Sperrige Koffer oder ein schweres Reisebügeleisen erinnern daran, dass das Unterwegssein damals in vielerlei Hinsicht beschwerlicher war als heute. 
      

Seither hat sich der Tourismus immer weiter ausdifferenziert: Unter dem Begriff werden so unterschiedliche Formen von Freizeitvergnügen zusammengefasst wie Bildungs- oder Sauftourismus, Festival- oder Gesundheitstourismus. Daran erinnert der italienische Autor Marco d‘Eramo in seinem Sachbuch „Die Welt im Selfie. Eine Besichtigung des touristischen Zeitalters“.          

Zu Goethes Zeiten

Die Motive für das Reisen sind ebenso unterschiedlich: Reisen bildet – das war schon zu Goethes Zeiten bekannt, der das Bild von Italien als Sehnsuchtsland der Deutschen entscheidend mitprägte. Für den Dichter war der Weg nach Süden beinahe eine Fernreise, heute lächeln Touristen über zwei, drei Stunden Flugzeit. Ziel des Urlaubs kann es sein, Kultur- und Naturschönheiten zu entdecken. Andere freuen sich über Zeit mit Menschen oder suchen das Abenteuer. Und manche nennen als Motto: „Der Weg ist das Ziel“: Etwa beim Pilgern, einer ursprünglich wenig touristischen Form, ist auch das Unterwegssein von entscheidender Bedeutung – nicht nur das Ankommen.
 

Ein Tapetenwechsel kann bisweilen Wunder wirken. In der Literatur und Kunst aller Epochen wurden äußere Reisen immer wieder mit einer inneren Entwicklung verbunden: von Homers Odyssee bis zu „Unterwegs“, jenem Roman von Jack Kerouac, der in den 1950er Jahren zum Manifest der Beatniks wurde.      
          

Inzwischen wächst zudem das Bewusstsein für den modernen Massentourismus – Stichwort Klimawandel. Und das ist nicht das einzige: Autor d‘Eramo sieht zudem mit leichter Skepsis, dass immer mehr Altstädte die Unesco-Welterbe-Auszeichnung erhalten. „Eine Stadt besteht nicht nur aus Architektur. Eine Stadt ist ein lebendiges Geflecht aus Beziehungen, Geschäftsbeziehungen, Freundschaften, Nachbarschaften. Das kann man nicht mit einem Gütesiegel bewahren“, sagte er einmal der deutschen Zeitschrift „Welt“. Etwas anderes sei es, wenn ein einzelnes Kunstwerk oder Bauwerk zum Weltkulturerbe erklärt werde. Aber, so d‘Eramo: „Wir müssen unsere historischen Städte erhalten, indem wir sie modern nutzen statt nur auszustellen.“ Etwa die Altstädte von Brügge, Korfu und Dubrovnik zählen zum Weltkulturerbe – damit diese noch lange so Ursprünglich erhalten bleiben. Die Frage sei nicht, ob Tourismus erwünscht oder unerwünscht sei – vielmehr müsse zwischen Touristen und Tourismus unterschieden werden.

Reisen bringt neue Ideen

Doch verändern Reisen einen Menschen tatsächlich? Zumindest können sie zur Selbstverortung beitragen – wer unterwegs ist, gewinnt Abstand von Alltag und Sorgen. Neue Perspektiven können einen Wandel anstoßen, und wenn aus der Ferne alles kleiner wirkt, kommt vielleicht eine entscheidende Idee. tmn/dpa