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Naturnah wohnen

Grün senkt das Risiko für psychische Erkrankungen

Der Studie zufolge wirken Grünflächen in der Nähe des Zuhauses positiv auf die psychische Gesundheit. (FOTO: SHUTTERSTOCK)

In einem grüneren Umfeld aufgewachsene Kinder entwickeln laut einer dänischen Studie im Laufe ihres Lebens seltener psychische Erkrankungen. Wie Wissenschaftler der Universität Aarhus berichten, besteht bei umringt von Wäldern, Wiesen, Gärten oder Parks groß gewordenen Menschen ein bis zu 55 Prozent geringeres Risiko für psychische Erkrankungen als bei denjenigen ohne solche Umgebung. Die Forscher sehen das als Beleg dafür, dass Städte grüner werden sollten.

Grün senkt das Risiko für psychische Erkrankungen

Mit Hilfe von Satellitenaufnahmen der letzten 35 Jahren wurde die Landschaft rund um die Elternhäuser von fast einer Million Dänen untersucht. Diese Daten wurden mit dem Risiko abgeglichen, im weiteren Lebensverlauf eine von 16 verschiedenen psychischen Erkrankungen zu entwickeln. „Mit unserem Datensatz zeigen wir, dass das Risiko der Entwicklung einer psychischen Störung schrittweise abnimmt, je länger man von der Geburt an bis zum Alter von zehn Jahren von Grünflächen umgeben ist“, erklärte Studienleiterin Kristine Engemann. „Grünflächen sind in der Kindheit deshalb extrem wichtig.“ Es sei nicht unbedingt schlecht, wenn man in einer Stadt aufwächst – solange Grünflächen um einen herum seien. Es gebe immer mehr Belege dafür, dass das natürliche Umfeld eine größere Rolle für die mentale Gesundheit spielt als bislang angenommen.

Erst vor wenigen Jahren sei die Schwelle überschritten worden, dass weltweit mehr Menschen in Städten als auf dem Land lebten. Die Urbanisierung als solche nimmt unheimlich zu. Das ist ein rapider Prozess. Studien wie die der Dänen zeigten, dass Grünflächen auch Städter ein Stück weit vor psychischen Erkrankungen schützen könnten.

Zu viele Menschen, zu wenig Kontakt: Auf diese Formel kann man die Lage in der Stadt herunterbrechen. Der soziale Stress entsteht aus der Gleichzeitigkeit von sozialer Dichte, Overcrowding und sozialer Isolation. Wenn man zum Beispiel in einer engen Sozialwohnung lebt, wo man die Fernseher der anderen durch die dünnen Wände hört, die Nachbarn aber nicht kennt, dann fühlt man sich nicht zugehörig.

Die Studie aus Aarhus schließe eine wichtige Informationslücke zur Auswirkung von Grün auf die Gesundheit, sagen die Experten. Neben der Frage, was das Grün eigentlich mit dem Gehirn mache, bleibe aber auch offen, welches Maß an Grünflächen ausreiche: Welches Grün ist grün genug? Reicht es, auf eine Wiese zu blicken oder in der Nähe zu wohnen oder muss man die aktiv benutzen? Reichen Bäume oder muss es eigentlich ein Wald sein? Dies sei eine entscheidende Frage dabei, wie in Städten für wirksames Grün gesorgt werden könne. dpa