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Kuchen in Klein-Texas

Das Emsland kann sehr viel mehr als nur Moor

Das Emsland hat noch viel mehr zu bieten: Über 70 Gräber verbindet die Straße der Megalithkultur zwischen Osnabrück und Oldenburg. Foto: Larissa Loges/dpa-tmn

Schmackhaft ist es, das Emsland. Gespickt mit historischen Schätzen wie der letzten komplett erhaltenen Wind- und Wassermühle Europas und Anlagen, die noch heute Öl fördern.Die ganze Verwandtschaft hat sich geopfert und sich als Vorkoster zur Verfügung gestellt. „Meine Onkels mussten immer Probe essen“, sagt Sigrid Enking und lacht. „Sie ist wirklich der Renner“, fährt die 53-Jährige fort. Gemeint ist die Spezialität des Hauses: die Pumpernickeltorte. Darin enthalten, wie der Name unschwer vermuten lässt: Pumpernickel. Dazu, so Enking, „süße Sahne, Schokolade, Eierlikör, Preiselbeeren – und geheim. Und lecker.“Wie damals

Das Emsland kann sehr viel mehr als nur Moor

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Bis zu 1 300 Gäste können nahe der Wasserwelt „Rulantica“ übernachten. Fotos: C.

1994, als Enking den Familienbetrieb in Emsbüren im Emsland mit ihrem Mann übernahm, war der Pumpernickelverkauf das Hauptgeschäft. Heute halten sich Brotverkauf und Cafébetrieb die Waage. Letzterer wurde 2003 eröffnet. „Wir haben überlegt, was wir Besonderes anbieten könnten. In alten Backbüchern habe ich nach Rezepten gestöbert und dann unsere ganz eigene Torte entwickelt.“ Sohn Moritz Enking (22) hat kaum Pause beim Servieren der Kuchendreiecke. Auch Pumpernickelbrote, belegt mit Schinken, Käse oder Schmalz, trägt er an die sieben Holztischchen im Inneren des Cafés. „Das macht man ja gerne“, sagt Moritz Enking und meint das Mithelfen im Betrieb.

Mit Torte im Bauch und Pumpernickel in der Tasche geht es los – quer durchs Emsland, eine Mühle weiter. Die für die Region so typischen Moorlandschaften und Torffelder ziehen vorbei, kleine Häuser, große Höfe. Dann taucht hinter einer Kurve am Straßenrand die Hüvener Mühle auf. Imposant steht sie hinter einer kleinen Holzbrücke am Bach.

Als Wind- und Wassermühle ist sie die letzte komplett erhaltene Mühle ihrer Art in Europa. Im 16. Jahrhundert als Wassermühle gebaut, erhielt sie 1850/51 den Aufsatz als Windmühle. So konnte trotz des häufigen Wassermangels im Flüsschen Mittelradde gemahlen werden. 1955 kaufte der Heimatverein AschendorfHümmling die Mühle. Ein Besucherzentrum informiert über Technik, Geschichte und Renovierung. Wer durch die Anlage flaniert, kann auf Holzbänken um einen alten Mühlstein rasten. Und eine Ruhe genießen, die so selten ist wie die Mühle, die diese ausstrahlt.

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Das Museumshotel „Krønasår“ wird am 31. Mai 2019 seine Türen für die Gäste öffnen.

In Twist informiert ein Museum über die Entstehung von Erdöl und Erdgas. „Wir haben ein bunt gemischtes Publikum. Vereine, Schulklassen, Kegelclubs, etliche Gruppen“, erzählt Museumsführer Johann Lügering. Ehrenamtlich ist er da, lange hat er im Ölgeschäft gearbeitet. In Deutschland und der holländischen Nordsee, als Bohrmeister. Ob er nicht davon lassen kann? „Sieht bald so aus“, meint der 82-Jährige und lacht. Einmal Öl, immer Öl, so scheint es.

Dann öffnet sich die Museumstür und ein älterer Mann mit Fotoalbum unterm rechten Arm kommt herein. Bilder bringt er mit, von damals, als er erst mit dem Fahrrad, dann mit der Eisenbahn zum Dienst fuhr. Schwarz-Weiß-Erinnerungen an Förderanlagen, die er zeigen wollte – einfach nur so.

Hier, an der Grenze zu den Niederlanden, liegt Deutschlands größtes Festland-Fördergebiet. Klein-Texas im Emsland. Die Landschaft ist geprägt von Pferdekopf-Pumpen – Tiefpumpen, die gemächlich nickend ihrer Arbeit nachgehen. Und die Region damit ebenso unverkennbar machen wie die Mühlen. tmn/dpa