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Spezialweine für die Feiertage

Spätlesen, Eisweine, Strohweine und Gewürztraminer von der Luxemburger Mosel

Von Claude François Er duftet nach Rose, nach Litschi, oft auch nach Veilchen: Der Gewürztraminer gehört, wie auch der Muscat, zu den aromatischen Rebsorten. Fans schwören auf diese exquisiten Weine dieser Rebsorte, die erfolgreich, wenn auch nur sehr gering, an der Mosel angebaut wird.

Spätlesen, Eisweine, Strohweine und Gewürztraminer von der Luxemburger Mosel

Gewürztraminer: Aromatisch und vielseitig

In guten Jahrgängen, wenn die Trauben sehr reif werden und sich mit Aromastoffen und Zucker vollsaugen, wird der Gewürztraminer hauptsächlich als „vin moelleux“ ausgebaut. Um diese Bezeichnung tragen zu dürfen, muss der minimale Restzuckergehalt 18 Gramm pro Liter betragen. Dann schmeckt die Sorte ungemein intensiv, tatsächlich nach Litschi und Rose, aber auch sehr fruchtig nach Aprikose, Pfirsich, Orange, Mandeln und Honig. In solchen Jahrgängen enthält ein Gewürztraminer wenig Säure, und man trinkt ihn am besten zum Dessert, zu Buttergebäck und zu cremigem, starkem Käse wie Munster.


Trocken ausgebaute Gewürztraminer, so wie sie 2017 produziert wurden, passen gut zu Fisch in Soße und zu Terrinen - mit dem passenden Gelee dann auch zum Foie gras.

Fünf Rebsorten können zu Spätlesen werden

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marcwilmesdesign.lu

Normal ausgebaut kann ein Gewürztraminer richtig süß schmecken, und als Spätlese setzt er noch einen drauf. Die Luxemburger Wein-Regelung sieht vor, dass die Trauben eines Gewürztraminers ein Mostgewicht von mindestens 105 Grad Oechsle erreichen müssen, damit das Produkt als Spätlese anerkannt wird. Spätlesen sind vom Gesetz her bei den fünf Sorten Gewürztraminer, Riesling, Pinot Blanc, Pinot Gris und Auxerrois möglich - nur beim Riesling genügt ein Mostgewicht von 95 Grad Oechsle.

Eine Spätlese („vendange tardive“) ist aber immer ein besonders aromatischer, dichter Wein. Wie der Name es schon sagt, werden die Weine besonders spät, nach der normalen Ernte, gelesen. Spätlesen sind immer natursüße Weine, vollaromatisch. Leider ist es nicht in jedem Jahrgang möglich, Spätlesen einzufahren, und auch nicht jeder Winzer will den Aufwand betreiben und seine Trauben, die nicht selten von etwas Edelfäulnis befallen sind, extra ausbauen.

Eine Spätlese wird meistens in kleinere Flaschen gefüllt, und ihr Preis ist wesentlich höher, bedingt durch den geringen Ertrag.

Eiswein: Hoffen auf minus 7 Grad

Noch viel geringer ist der Ertrag beim Eiswein. Wenn die Winzer sich entscheiden, Trauben an ihren Reben hängen zu lassen, um Eiswein zu produzieren, dann spielen sie Roulette. Denn die natürlichen Bedingungen muss mitspielen: Die Außentemperatur muss mindestens minus 7 Grad Celsius betragen, damit der tröpfchenweise gewonnene Saft als Eiswein bezeichnet werden darf.

Deshalb werden die meisten Trauben für Eiswein morgens gegen 5, 6 Uhr gelesen, weil es dann am kältesten ist. Eiswein-Lesen finden zuweilen auch erst im Januar oder sogar im Februar statt, wenn die Trauben gut „überwintern“. Die Herstellung des Eisweins („vin de glace“) ist eine echte Herausforderung, aber das Resultat ist ein absoluter Nektar! Nur Riesling, Pinot Blanc und Pinot Gris sind für die Eisweinproduktion zugelassen, und sie müssen ein Mostgewicht von 120 Grad Oechsle erreichen, mindestens.

Eisweine sind pure Extrakte, und nicht so alkoholbetont wie normale Weine oder Spätlesen. Es gibt Fans, die Eiswein zum Foie gras trinken, aber der sehr intensive Geschmack eines solchen Süßweins ist zum Beginn einer Mahlzeit nicht wirklich empfehlenswert. Eher passt der Eiswein zu einem süßen Nachtisch oder zu Schimmelkäse wie Stilton.

Strohwein, eine konzentrierte Köstlichkeit

Ein noch höheres Mostgewicht, also eine noch höhere Zuckerkonzentration, wird bei Trauben verlangt, die als Strohwein gepresst werden. Bei der Erzeugung von Strohwein („vin de paille“) werden die Trauben vor dem Pressen mindestens zwei Monate auf Strohmatten gelagert. Nach und nach entweicht das Wasser aus den Trauben, sie trocknen ein und die Konzentration des Zuckers in den Beeren nimmt ständig zu.

Das Resultat sind ungemein konzentrierte und sehr süße Nektare, die man idealerweise zu Desserts oder zum Kaffee trinkt. Aktuell sind die Sorten Auxerrois, Pinot Blanc, Pinot Gris und Gewürztraminer für die Herstellung von Strohwein zugelassen. Es gibt aber Bemühungen, das großherzogliche Reglement insofern abzuändern, dass auch Riesling zum Strohwein ausgebaut werden darf. Dann könnten auch weitere Änderungen an den Regularien für Spezialweine vorgenommen werden.

Encadres

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Gewürztraminer

Seinen Namen hat er aus Tirol (Tramin), man vermutet seine Herkunft aus Ägypten, und ist bei uns eine Seltenheit. Fans schwören auf diese vollaromatische Sorte, süßliche, schwere Weine hervorbringen kann.

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Spätlese

In Luxemburg sind fünf Rebsorten sind für die Produktion von Spätlesen („vendanges tardives“) zugelassen: Auxerrois, Riesling, Pinot Blanc, Pinot Gris und Gewürztraminer. Sehr konzentriert, geringe Erträge.

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Strohwein

Strohweine („vins de paille“) werden aus dem Saft von luftgetrockneten Trauben, fast schon Rosinen, gewonnen! In Luxemburg darf Strohwein aus Auxerrois, Pinot Blanc, Pinot Gris und Gewürztraminer hergestellt werden.

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Eiswein

Der Eiswein („vin de glace“) ist ein besonderer Nektar, der nur aus Trauben gewonnen werden darf, die bei mindestens minus 7 Grad gelesen wurden. Riesling, Pinot Blanc und Pinot Gris sind zugelassen.

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