Renovierung des Péiteschhaus in Oberkerschen mit Erfolg beendet

Eigentümer Adelino Da Silva hält mit seiner Überzeugung nicht hinter dem Berg: „Wir haben hier in Luxemburg alles, was man braucht. Da besteht überhaupt kein Grund, auf Produkte aus Fernost zurückzugreifen.“ Und dass das nicht nur schöne Worte sind, erkennt man an der Herkunft der verwendeten Hölzer sofort. Buchen und Eichen aus heimischen Wäldern ersteht er bei den Holzversteigerungen der Forstverwaltung. Doch damit nicht genug. Den Trocknungsvorgang überlässt der Schëfflenger Schräiner niemand anderem. Während zwei Jahren lagern die Hölzer auf dem Betriebsgelände im Freien und verdienen sich die Bezeichnung „luftgetrocknet“. Dabei entstehen auch die verschiedenen Farbschattierungen, die dem fertigen Produkt seine unverwechselbare Note geben. Die außen liegenden Hölzer dunkeln dabei mehr nach als die innen liegenden. Nach der Lufttrocknung beträgt der Feuchtigkeitsgehalt noch rund 16 Prozent. Danach werden die Hölzer noch während eines halben Jahres in einem Trocknungsraum bei 25 Grad endgetrocknet, um die Feuchtigkeit auf unter acht Prozent zu drücken. Warum das so wichtig ist, erklärt Da Silva: „Die Zellen werden dadurch zusammengedrückt, und es entsteht ein glattes Material, was undurchlässig wird.“ Dem ungläubigen Betrachter nimmt er den letzten Zweifel, indem er ganz ohne Zögern ein Glas Rotwein auf den frisch verlegten Holzboden verschüttet. Nach dem Abwischen mit einem trockenen Tuch bleibt keine Spur von dem Missgeschick.

Altes erhalten, weil es schön ist

„Wir fertigen unsere sämtlichen Produkte nach Maß“, erklärt der engagierte Schreiner. „Und wie man hier im Hause sieht, gibt es bei uns nur Naturprodukte.“ Sogar auf Fliesen wird verzichtet. Sehr viel Wert wird hingegen auf das Originelle gelegt. Viele der 300 Jahre alten Innentüren oder Schranktüren sind erhalten. Weil sie vor der Renovierung vom Zahn der Zeit gekennzeichnet waren, haben die Schëfflenger Schräiner sie nach allen Regeln der Kunst wieder auf Vordermann gebracht. „Das sind wahre Kunststücke“, schwärmt Da Silva, „so was muss man doch erhalten.“ Sogar die Originalschließmechanismen sind erhalten und vervollständigen den ursprünglichen Charakter des Hauses. Wandmalereien wurden freigelegt und, wo es sich machen ließ, wurden sogar original abblätternde Farben beibehalten. Um den Gegensatz zu den altehrwürdigen Mauern und Türen zu untermalen, wurde bei der Inneneinrichtung resolut auf moderne, geradlinige Formen gesetzt.

Maßarbeit, das Maß aller Dinge

Auch dies unterstreicht die Vielseitigkeit des Schreinerbetriebs. Handarbeit, Maßarbeit, bei alten Gegenständen ebenso wie bei neuen, die 15 Schreiner kennen nur die Philosophie ihres Chefs Adelino Da Silva: „Wenn wir etwas machen, dann machen wir es richtig.“ Dabei spielt die enge Zusammenarbeit mit den Kunden eine große Rolle. Während der Herstellung der bestellten Artikel soll der Kunde vor Ort in der Werkstatt kontrollieren, ob alles seinen Vorstellungen und Wünschen entspricht. Erst nach der Freigabe durch den Kunden werden die Möbel geliefert und montiert. Dass die Firma auch weiterhin in seinem Sinne weitergeführt wird, dafür hat Adelino vorgesorgt. Seine beiden Söhne sind dabei, sich für die Übernahme vorzubereiten. Und auch auf eine weitere Besonderheit legt er Wert: „Ich habe mich bewusst dafür entschieden, keine Internetseite zu haben und auch sonst keine anderen Medien zu nutzen. Etwaige Konkurrenz soll keine Gelegenheit bekommen, meine Ideen zu kopieren.“ Somit bleibt auch so die einzigartige Qualität des Schëfflenger Schräiner gewährleistet. fwa

De Schëfflenger Schräiner
34, rue du Moulin
L-3857 Schifflange
Tel. 54 89 80
schefflengerschrainer@gmail.com