Schutz vor Hass im Netz
Auch Gaming-Plattformen transportieren Hate Speech
Der Vereinssport lag lange brach. Freizeitparks und Schwimmbäder waren geschlossen – ebenso wie Kinos oder Theater. Da der Lockdown Kindern und Jugendlichen viele analogen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung genommen hatte, halten sich viele häufiger in der digitalen Welt auf.Während sich Mädchen gerne auf Social Media-Plattformen tummeln, ziehen Online-Games vor allem Jungs in ihren Bann. Hier gibt es niemals Stillstand oder Langeweile – dafür viel Gemeinschaftssinn. So müssen beim Gaming in Gruppen oft komplexe Aufgaben gelöst werden.Die Kids genießen Erfolgserlebnisse und die Anerkennung ihrer Community. Zusätzlich winken dem Player nicht selten Belohnungen in Form von Erfahrungspunkten und Gegenständen. Was besonders während der Pubertät reizvoll ist: Beim Spielen kann man in Rollen schlüpfen, sein Geschlecht, das Aussehen oder das Alter ändern.Anonymität fördert das Überschreiten von GrenzenOnline lässt sich ausleben, was sich viele im Reallife nicht trauen. Das gilt leider auch für destruktive Verhaltensweisen wie Cybermobbing. Hier finden unter dem Deckmantel der Anonymität neben Beleidigungen auch handfeste Todesdrohungen, sexuelle Belästigung oder rechtsradikale Hetze statt. Meist ungestraft, denn Audio-Dateien oder Chats in Spielen werden kaum dokumentiert – oder verschwinden direkt nach der Eingabe. Mobbingopfer wiederum leiden oft langfristig. Sie haben mit Schlafstörungen, Gefühlen der Ohnmacht, Ängsten und übermäßiger Wut zu kämpfen.Medien mit der Muttermilch?Schon Kleinkinder kommen in Kontakt mit digitalen Medien – man nennt diese Generation „Digital Natives“. Handys, Videospiele, smarte Geräte und Social Media gehören selbstverständlich zum Alltag junger Menschen.Umso mehr sind Eltern gefragt, ihrem Nachwuchs Medienkompetenz zu vermitteln. Wie schütze ich meine persönlichen Daten? Mit wem spiele ich da eigentlich? Erziehungsberechtigte sollten wissen, wie die Chats funktionieren, wie man Personen blockiert oder Hate Speech gemeldet werden kann. Wichtig: Offenheit und Gesprächsbereitschaft stellen wichtige Pfeiler in der Interaktion mit der Jugend dar. Spielverbote als Strafen sind hingegen problematisch und kontraproduktiv, denn sie führen eher dazu, dass Kinder heimlich spielen – und dann Schwierigkeiten in Spielgemeinschaften oder Chats verheimlichen. djdHilfreiche Tipps, wie Sie Ihre Kinder online schützen können, erhalten Sie unter: www.bee-secure.lu