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Kreislaufwirtschaft im Garten

So gelingt die Kompostierung für umweltbewusste Gärtner!

Ein Komposthaufen nimmt Garten- und Küchenreste auf und wandelt mithilfe fleißiger Bodenlebewesen Abfall in wertvollen Humus um. Foto: Deborah Rimi

Der beste Weg zum Bioabfall-Recycling ist einen Kompost im Garten anzulegen. Umweltbewusste Gärtner sparen so bei Blumenerde, Düngern und Müllgebühren. Ein Komposthaufen nimmt Garten- und Küchenreste auf und wandelt mithilfe fleißiger Bodenlebewesen Abfall in wertvollen Humus um, der wichtige Nährstoffe liefert, die Bodenstruktur verbessert und Pflanzen gesund hält.

Klaus Gröll ist geschäftsführender Teilhaber der Ingenieurgemeinschaft Luxemburg IG Lux und berät die Gemeinden zur getrennten Sammlung organischer Küchen- und Gartenabfälle mit der Biotonne.

Der Umweltingenieur ist ein Experte für die Verarbeitung der organischen Abfälle zu Kompost und verrät uns praktische Anleitungen zur Eigenkompostierung.

Der richtige Behälter

Für den Gartenkompost eignet sich ein Behälter, der in den Seitenwänden Luftschlitze besitzt, über die das bei der Rotte entstehende Kohlendioxid entweichen und frischer Sauerstoff eindringen kann.

Der Bodenkontakt ist wichtig, damit überschüssige Feuchtigkeit versickern und eifrige Helfer eindringen können. Ein Hasendraht kann am Boden befestigt werden, um Nager fernzuhalten.

Damit die Oberfläche im Winter nicht zu stark auskühlt oder durch Regen durchnässt wird, sollte der offene Kompostbehälter abgedeckt werden.

Dafür sind Stroh- oder Schilfmatten am besten geeignet. Der Behälter sollte, wenn möglich unter einem Baum stehen, denn im kühlen Schatten trocknen die Abfälle nicht so leicht aus.

,,Wenn Abfälle aus der Küche mit kompostiert werden, ist es sinnvoll, wenn der Weg zum Komposthaufen so befestigt ist, dass er auch im Winter begehbar ist", meint Gröll.

Hauptsache bunt gemischt

Zerkleinerte Äste, trockener Rasenschnitt, Eierschalen, Gemüseund Obstreste, je vielseitiger die Mischung, desto harmonischer verläuft die Verrottung.

Damit alles gleichmäßig verrottet, gilt es, organische Abfälle mit gegensätzlichen Eigenschaften abwechselnd in dünnen Lagen einzuschichten. Kräuter können den Rottenverlauf harmonisieren.

,,Die beteiligten Mikroorganismen brauchen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kohlenstoff und Stickstoff. Brennnesseln haben einen hohen Gehalt an Stickstoff und gerade, wenn man auf dem Kompost viel holzige Materialien hat, wie Heckenschnitt, kann diese Zugabe die Kompostierung beschleunigen", erläutert Gröll.

Regelmäßig auf den Kompost gestreut wirkt ,,Bentonit als Wasserspeicher und kann so das Austrocknen vermindern. Weiterhin kann es freie Nährstoffe an sich binden und diese dann bedarfsgerecht den Pflanzen zur Verfügung stellen.

Jedoch hat ein guter Kompost diese Eigenschaften auch, es ist also nicht zwingend notwendig solche Zuschlagstoffe einzusetzen", erklärt Gröll.

Das Material sollte feucht und großflächig verteilt werden. Grobes Material sollte auf dem Boden aufgeschichtet und feineres Material darüber gemischt aufgebracht werden. Die Rotte bewirkt den Ab- und Umbau der organischen Substanzen im Material.

Ein strukturierter Komposthaufen stinkt nicht, unangenehme Gerüche entstehen durch Fäulnisprozesse bei Vernässung, diese können aber durch die Beimengung von trockenem Strukturmaterial behoben werden.

Fleißige Mitarbeiter

Für ihre Arbeit benötigen Mikroorganismen Sauerstoff, eine angenehme Temperatur und eine feuchte Umgebung.

Für den Abbau sind Bakterien und Pilze verantwortlich. Milben, Asseln, Springschwänze und Tausendfüßer wandern erst in der Umbauphase zu, wenn sich der Haufen abgekühlt hat. ,,Diese ernähren sich entweder vom organischen Material selbst oder als Räuber von kleineren Tierchen", fährt Gröll fort. Regenwürmer wandern erst in der letzten Reifephase zu, wenn der Kompost allmählich zu Erde wird.

Vom Abbau bis zum Umbau

Zu Beginn der Rotte werden die Stoffe von zersetzt, schnell abbaubaren den Mikroorganismen dabei entsteht Wärme. 

,,Bei der industriellen Kompostierung werden durch Belüftung und Bewässerung Temperaturen von über 70°C über mehrere Wochen erreicht. Der Kompost ist nach 6 bis 10 Wochen fertig.

Die hohen Temperaturen sind notwendig, um Samen und keimfähige oder kranke Pflanzenreste sicher abzutöten. Der Abbau findet nur durch wärmeliebende Bakterien und Pilze statt, dies wird als Heißrotte bezeichnet", erläutert Gröll.

Beim Ab- und Umbau organischer Abfälle im Komposthaufen im Garten findet keine so starke Erhitzung statt, da die erzeugte Wärme schnell wieder an die Umwelt abgeben wird. Somit können Kleinstlebewesen einwandern, das organische Material fressen und mit ihrem Kot den Humus anreichern.

Ein über das Jahr aufgeschichteter Kompost wird langsamer abgebaut und ist nach 6 bis 12 Monaten fertig. ,,Das perfekte Beispiel für eine kalte Rotte ist der Waldboden, also die Natur selbst", schlussfolgert Gröll.

Reifer Kompost duftet angenehm nach Waldboden und besitzt eine krümelige Struktur.

Der beste Zeitpunkt zum Ausbringen ist bei der Beetvorbereitung im Frühjahr, nach der Bodenlockerung harkt man ihn oberflächlich ein. Während der Wachstumszeit wird er rund um alle Pflanzen mit starkem Nährstoffbedarf verteilt. Deborah Rimi