Guter Schlaf für erholsame Nächte

Um den Tag gut ausgeruht zu beginnen, gilt es einige Regeln zu beachten

Erholsamer Schlaf ist wertvoll und gar nicht so schwer, wenn man ein paar Tipps befolgt. Fotos: Shutterstock

„Gute Nacht“ ist ein vielbenutzter Wunsch an unsere Mitmenschen. Doch was bedeutet denn überhaupt eine gute Nacht? Im besten Fall ist man danach ausgeschlafen und bereit für den neuen Tag. Glaubt man den Umfragen, so plagen sich jedoch viele Leute tagsüber müde durch den Tag.Es scheint heutzutage also nicht mehr so einfach, sich nachts auch zu erholen. Dafür kann es mannigfaltige Ursachen geben. Eine davon ist sicherlich unser Tagesrhythmus, der nicht an unsere innere Uhr angepasst ist. Léonard Anthony, Arzt für Hypnose und Buchautor in Paris, fasst es ganz einfach zusammen: „Wir respektieren unsere biologischen Rhythmen nicht mehr. Anstatt uns im Winter auszuruhen, machen wir häufig genau das Gegenteil.“An einem Punkt sind sich sämtliche Spezialisten einig. Es bringt nichts ins Bett zu gehen, wenn man nicht müde ist, nur um sich dann darin rumzuwälzen. Ganz nach Schlafforscher Albrecht Vorster vom Inselspital in Bern (Schweiz): „Geh nur schlafen, wenn du wirklich müde bist.“ Die logische Folgerung ist deshalb: „Wenn du merkst, dass du nicht einschlafen kannst, steh besser auf, mach was anderes und geh erst später wieder zurück.“Wohlfühlen & gut schlafen Der Wohlfühlaspekt ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Ein schönes Bett, das auch optisch überzeugt, trägt in jedem Fall dazu bei, dass wir uns gerne zur Nachtruhe begeben. Beruhigende Farben und Strukturen unterstützen den Moment der Entspannung und des Loslassens. Angenehme, naturbelassene und allergenfreie Materialien auf der Haut und im Bett tragen ebenfalls zum Wohlbefinden bei. Der ganze Organismus profitiert davon, wenn wir eine gute Beziehung zu unserem Schlafplatz haben.Das richtige Bett sollte so beschaffen sein, dass man am Morgen erholt und ausgeruht ohne Verspannungen aufstehen kann. Insgesamt gilt, dass immer die individuelle Anpassbarkeit des jeweiligen Systems an die eigene Morphologie und die Bedürfnisse das Wichtigste ist, egal, ob Wasser- oder Boxspringbett, eines mit Lattenrost, eine Gel-Matratze oder eine andere Variante.Keine digitalen Eindringlinge Das alltägliche Ritual vor dem Schlafengehen ist ein wichtiger Aspekt, der dem Geist und dem Körper zeigt, dass es an der Zeit ist zur Ruhe zu kommen. Dazu gehört nach der Überzeugung der Spezialisten das Abschalten von Störfaktoren. Léonard Anthony meint: „Eine Selbstverständlichkeit ist es, dass keine Bildschirme im Schlafzimmer sein dürfen. Fernsehen, Tablet oder Handy gehören in ein anderes Zimmer.“    

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Bildschirme wie Smartphone oder Tablet sollten nicht mit ins Schlafzimmer kommen.

Hans Günther Weeß, Leiter des Interdisziplinären Schlafzentrums des Pfalzklinikums, geht sogar noch einen Schritt weiter: „Vermeiden Sie eine Stunde vor dem Schlafengehen sehr helles und vor allem blaues Licht. Das heißt, Laptop und Smartphone aus, keine E-Mails mehr checken, kein Whatsapp.“

Eine Studie, an der Weeß selbst mitgewirkt hat, kam zu dem Ergebnis, dass Jugendliche, die sich daran halten, besser ausgeschlafen waren und bessere Schulergebnisse erzielen konnten. „Die Reize, die von den digitaIen Medien ausgehen, haben einen direkten Einfluss auf ihre Träume und ihren Schlaf und machen sie unruhig. Das Digitale ist zwar eine Öffnung zur Welt, aber vor allem ist es ein Eindringling in Ihre Nächte“, umschreibt es Anthony. Dann hat Weeß noch einen guten Tipp für all jene, die im Bett vor lauter Gedanken keinen Schlaf finden: „Schließen Sie den Tag gedanklich ab, bevor Sie ins Bett gehen. Schreiben Sie belastende Dinge auf eine To-Do-Liste für den nächsten Tag oder notieren Sie in ein Tagebuch. Dann sind Sie „aufgeräumt“.

Achtung bei Essen & Trinken

Da wären auch die Gewohnheiten rund um das Essen und Trinken vor dem Schlafen. Albrecht Vorster empfiehlt das klassische „Betthupferl“ zu vermeiden. Hingegen, je länger vor dem Schlafengehen man isst, desto weniger braucht man darauf zu achten, was man isst. Alkohol jedoch ist für einen erholsamen Schlaf verpönt. Auch wenn das Einschlafen vielleicht einfacher geht, so führt es gerne zu Problemen mit dem Durchschlafen. Léonard Anthony beschreibt es treffend: „Alkohol zerstört die gesamte Schlafarchitektur.“

Um dann nochmal auf das Bett selbst zu kommen, so gilt auch hier ein Minimum an Pflege um das Beste für sich herauszuziehen. So sollte die Matratze zwei Mal pro Jahr gedreht werden damit sie nicht durchgelegt wird und weiter gleichmäßig bleibt. Des Weiteren wird empfohlen, sowohl den Rost als auch die Matratze alle zehn Jahre zu ersetzen. Für die Decken sprechen die Fachleute von einem Wechsel alle fünf Jahre und bei Kopfkissen gar alle drei Jahre. Mit all diesen guten Tipps bleibt nur noch zu wünschen: „Gute Nacht und gute Erholung!“ Frank Weyrich