Eine Besonderheit stellen dabei die Poulets des Landes dar. „Die Hühner, die aus dem Departement Landes im Südwesten Frankreichs stammen, werden nicht in Ställen oder auf Feldern gehalten. Sie leben in Wäldern in Freiheit, ganz ohne Zäune oder sonstige Barrieren“, erklärt Yannick De Mesmaeker, Direktor der Cactus-Metzgerei. Dieser Lebensraum wird hier von Weichholzwäldern, einer Küstenlinie und Tälern geprägt.

Weit abseits der konventionellen Landwirtschaft ernähren sie sich hier unter anderem von Kräutern sowie Insekten, die sie am Waldboden finden. „Durch die viele Bewegung und besondere Ernährung wird ihr Fleisch fest und sehr aromatisch. Das Fett dringt in die Muskeln ein, was zu marmoriertem Fleisch führt. Die besten Voraussetzungen für ein hochwertiges Produkt, das im Respekt gegenüber dem Tier und der Natur entstanden ist.“
 

Exklusive Anzeigen aus der Printausgabe

Saftiges wie aromatisches Fleisch

Bei den Poulets des Landes handelt es sich um französische Nachthalshühner, eine widerstandsfähige Rasse mit langsamem Wachstum und hoher Krankheitsresistenz. „Ideal für die dortigen Lebensbedingungen“, erklärt der Fachmann. Während die Hühner tagsüber im Freien herumlaufen, ziehen sie sich nachts in eine Hütte zurück, um in Sicherheit vor Fressfeinden oder auch dem Wetter zu sein. In diesen Hütten, die „Marensines“ genannt werden, finden die Hühner zusätzliches Futter in Form von Getreide und Mais, wodurch dann auch die typische gelbliche Farbe des Fleisches entsteht. Außerdem bleibt das Fleisch, dank diesem Fett in dem Muskelgewebe, auch beim Braten im Ofen saftiger.

Einige der Züchter haben sich auf die Produktion von Poulets des Landes spezialisiert, welche nach biologischen Standards gezüchtet werden. Dieses Produkt trägt dann aber nicht das Label Rouge, da beide Zertifizierungen nicht möglich sind.

Die Charakteristik ist quasi dieselbe“, betont De Mesmaeker, doch die biologischen Poulets des Landes sind bei der luxemburgischen Kundschaft sehr beliebt, eben dank der Biozertifizierung.

Hohe Anforderungen durch Label Rouge

Nach mindestens 81 Tagen haben die Hühner die Geschlechtsreife erreicht und sie werden geschlachtet. Bereits zwei Tage späterliegen die Produkte dann auch schon in den Kühlregalen von Cactus. Die Label Rouge-Spezifikationen schreiben vor, dass die Hütten nach jeder Aufzucht gereinigt werden müssen. Außerdem werden die „Marensines“ nach einer Aufzucht verlegt, also an einen neuen Stellplatz im Wald gebracht. Diese Rotation ist notwendig, um die Umwelt des Waldes zu erhalten. Das nachhaltige Vorgehen ermöglicht es dem Boden und somit Fauna und Flora sich zu regenerieren. Daher dauert es ein Jahr, bis dort wieder eine Hühnerschar auf die Suche nach Fressen geht. Dieses einzigartige Landwirtschaftssystem ist somit sehr aufwendig, aber genau deswegen auch unterstützenswert und genau das, was Cactus sucht.

Die Produkte aus der Region Landes, die man in den Cactus-Geschäften findet, stammen alle von der Marke „Le Gemmeur“, die exklusiv auch nur hier zu finden ist. Diese gehört zu der Gruppe „Les Fermiers Landais“, welche seit nunmehr rund zwölf Jahren Partner des luxemburgischen Unternehmens ist, und aus von Familien geführten landwirtschaftlichen Betrieben besteht. „Dabei gilt es zu erwähnen, dass alle Schritte der Aufzucht bis hin zur Schlachtung und Verpackung innerhalb der „Fermiers Landais“ geschehen“, betont De Mesmaeker. Selbst der Anbau des Futters wird von ihnen, bzw. der Genossenschaft „Fermiers du Sud-Ouest“ zu der „Les Fermiers Landais“ gehören, geleistet. Außerdem erfolgt keine Trennung von weiblichen und männlichen Hühnern.
 

Besonders für die Feiertage

Cactus bietet auch Perlhühner an, die genau so gezüchtet werden wie die Poulets des Landes. „Diese müssen jedoch eingezäunt werden, da sie sich ansonsten aus dem Staub machen würden.“ Ihr Fleisch ist rötlicher und fester mit einem intensiveren Geschmack. Diese Perlhühner darf man jedoch nicht so lange braten wie ein normales Hühnchen und sind in der Regel zu Ostern und ab Oktober erhältlich, und zwar als Ganzes sowie als Suprême de Pintade und als Filet de Pintade. „Eine echte Delikatesse!“ Ebenfalls für die Feiertage gibt es Kapphähne. Das sind kastrierte Hähne, die in den letzten vier Wochen mit Milch gefüttert werden, wodurch sie an Gewicht zulegen und das Fleisch noch saftiger wird. Auch eine Poularde wird so aufgezogen. Abgerundet wird die Produktpalette aus Landes mit Puten und Wachteln. „Wir bieten für die Feiertage sogar ganzes Geflügel an, das wir von den Knochen befreien und mit einer Farce füllen“, erklärt De Mesmaeker. Und wer Thanksgiving feiern möchte, der findet auch große Truthähne in den Cactus-Filialen. Ist man als Kunde nicht sicher, welches Produkt man etwa für ein Festtagsessen für sechs oder mehr Personen wählen soll, kann man sich mit seinen Fragen an das Fachpersonal der Metzgereien von Cactus wenden. 

Ein Sortiment für alle Kunden

Die Geflügelprodukte aus der französischen Region sind jedoch nur ein Teil des breiten Sortiments von Cactus. Wie De Mesmaeker erklärt richte sich die Supermarktkette gezielt nach ihren Kunden. „Entsprechend haben wir auch Geflügel aus Portugal im Sortiment.“ Das besteht unter anderem aus Poulets Churrasco, die sich besonders gut zum Grillen eignen, Hühnchen mit Blut, da in einigen portugiesischen Gerichte eben mit Blut gekocht wird sowie Hühnerfüße und noch einiges mehr. Diese werden alle frisch aus Portugal angeliefert. „Wir versuchen entsprechend den verschiedenen Nationalitäten, die im Großherzogtum leben, die jeweiligen Produkte anzubieten“, erklärt der Metzgermeister.

In den Filialen wird Geflügel in mehreren Preisklassen angeboten. Angefangen beim Basisprodukt, das aus Belgien stammt. Unter dem Cactus-Label wird Geflügel angeboten, das Zugang zu einem Wintergarten hatte und mindestens 56 Tage alt war, bevor es geschlachtet wurde. Außerdem werden bei dieser Aufzucht weder Antibiotika noch genverändertes Futter verwendet. „Dieses Geflügel hat ein helles Fleisch und hat ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis.“

Cactus bietet jedoch noch andere hochwertige Hühnchen an, die lokal hier in Luxemburg in kleinen Populationen gezüchtet werden. „Diese sind sehr gefragt bei unseren Kunden. So sehr, dass die Nachfrage größer als das Angebot ist. Entsprechend arbeiten wir mit unseren Zulieferern daran, die Produktion zu erhöhen.“ Diese Hühnchen werden aktuell nur im Ganzen angeboten. Und auch unter dem bereits erwähnten Label Rouge wird noch weiteres Geflügel angeboten. Auch diese entsprechen den hohen Standards des Labels und sind großartige Produkte. Entsprechend ist das Angebot sehr breit aufgestellt und sollte für jeden, der Geflügel mag, etwas bieten. Von Jeff Karier
 

Poulet fermier rôti au Fumet d'Espelette

Ingrédients:
- 1 poulet fermier de 1,5 kg
- 150 g de beurre
- 2 cuillères à soupe de piment d’Espelette en poudre
- 3 à 4 gousses d’ail
- 1 grand verre de vin blanc sec de Tursan
- Sel, poivre


Épluchez l’ail, réduisez-le en purée à l’aide d'un presse-ail. Mélangez en pommade, dans une assiette, le beurre mou, le piment d’Espelette et l’ail. Salez, poivrez.

Tartinez le poulet de cette préparation et ce, 2 à 3 heures avant la cuisson, si vous le pouvez, c’est encore meilleur! Préchauffez le four th.6 / 180°. Mettez le vin blanc dans un plat allant au four. Enfournez le poulet pendant une heure en le retournant régulièrement et en l’arrosant de son jus de cuisson.