Wenn das Zuhause abbezahlt ist und man es für den nahenden Ruhestand noch einmal gründlich verschönern will, ist ein guter Zeitpunkt für die Modernisierungsarbeiten gekommen. Allerdings verbinden sich für den Laien damit zahlreiche Fragen: Welche Maßnahmen lohnen sich wirklich, in welcher Reihenfolge sollte man vorgehen, wie lassen sich Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen sichern?
Bevor Hauseigentümer mit Sanierungsmaßnahmen beginnen, sollten sie sich zunächst professionellen Rat holen. Übereilte Entscheidungen können teuer werden, etwa wenn man Finanzspritzen von Vater Staat verschenkt oder so halbherzig saniert, dass die erhoffte Energieersparnis ausbleibt. Der erste Weg sollte daher am besten zu einem qualifizierten und erfahrenen Energieberater vor Ort führen. Der Energieberater begleitet bei der Planung der energetischen Modernisierung, unterstützt bei der Auswahl der Materialien für die Wärmedämmung und der neuen Heizungstechnik – und begleitet die Ausführung der Arbeiten auch.
Wenn es um Fördermittel geht, ist generell auch der Energieberater der erste Ansprechpartner – anschließend führt der Weg zur Hausbank, etwa um zinsgünstige Darlehen zu beantragen. Wichtig dabei ist stets: Fördermittel müssen beantragt werden, bevor die Sanierung beginnt.
Kosten stets individuell kalkulieren
Wie teuer wird die Sanierung? Eine pauschale Antwort ist nicht möglich, jedes Haus und sein Modernisierungsbedarf seien anders. Ein detailliertes Sanierungskonzept stellt sicher, dass die Maßnahmen sinnvoll aufeinander aufbauen und in der Summe ein förderfähiges Effizienzhaus ergeben. Neben den Kosten hängen auch die zu erwartenden Energieeinsparungen stark von vielen individuellen Faktoren ab und können nur für den Einzelfall berechnet werden. Dabei gilt die Faustformel: Je älter das Gebäude, desto größer ist in der Regel die Chance, viel Heizenergie zu sparen.
Gebäudehülle, Fenster, Heizung: Dies sind die drei wichtigsten Sanierungsmaßnahmen, an denen Hausbesitzer ansetzen können, um die laufenden Heizkosten dauerhaft zu senken. Beim Heizen etwa lohnt es sich, auf erneuerbare Energien zu setzen. Eine solarthermische Anlage mit Heizungsunterstützung ist bei jeder Heizungsart zu empfehlen. Auch kleine Warmwasser-Wärmepumpen können im Sommerhalbjahr in Verbindung mit selbst erzeugtem Solarstrom effizient sein. Die Wärmedämmung der Fassade und bei Bedarf auch des Dachgeschosses empfiehlt sich wiederum für fast jedes Altgebäude, einfach weil hier die größten Einsparpotenziale zu erwarten sind. Nicht verkennen sollten Hauseigentümer die weiteren Vorteile, die sich mit dem Sanieren ergeben: Das Raumklima ist ganzjährig besser und ausgeglichener, der Wohnkomfort steigt – und auf lange Sicht ist für energieeffiziente Häuser auch eine positive Wertentwicklung zu erwarten.