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Schlüsselfertig heißt nicht bezugsfertig

Von Vor- & Nachteilen

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Wer träumt nicht von dem entscheidenden Augenblick, endlich den Schlüssel zur neuen Wohnung oder zum neuen Haus in Händen zu halten? Nach vielen Monaten ist es so weit und der heiß ersehnte Moment ist da. Dem Einzug steht nichts mehr im Weg. Oder vielleicht doch?Beim Abschluss des Vertrags hatte es geheißen, dass die Wohnung schlüsselfertig geliefert würde, so dass man davon ausgehen kann, dass sie gleich bewohnbar ist. Doch mitnichten! Ein häufig eintretendes Missverständnis besteht nämlich darin, dass kein Unterschied gemacht wird zwischen schlüsselfertig und bezugsfertig. Das kann dann zur unangenehmen Überraschung führen, dass die Eigentümer der Meinung waren, eine Immobilie geliefert zu bekommen, in die sie nach Erhalt der Schlüssel nur noch ihre Möbel einzustellen brauchen. Die Baufirma hingegen geht davon aus, dass die geschlossene Immobilie mit ihrer Haustechnik als schlüsselfertig zu betrachten ist. Deshalb gilt es noch vor dem Abschluss des Bauvertrags sicherzustellen, dass beide Parteien von der gleichen Sache reden.

Alles aus einer Hand

Im Grunde genommen hört sich „schlüsselfertig“ auf Anhieb gut an. Die Baufirma kümmert sich um alles und als Kunde braucht man nur darauf zu warten, dass das Projekt abgeschlossen ist. Von Anfang an sind sämtliche Vorgänge in einer Hand. Es beginnt bei den Architektenplänen, führt über die Baugenehmigungen, die Baustelleneinrichtung bis hin zur Koordinierung der verschiedenen Gewerke. Für die zukünftigen Eigentümer ist es nicht nur eine komfortable Lösung, weil sie sich um nichts kümmern müssen, sondern häufig auch die einzig machbare Lösung.

Nicht jeder hat das technische Verständnis, um den Hausbau in Eigenregie zu organisieren, ganz zu schweigen vom zeitlichen Aufwand den ein solches Unterfangen in Anspruch nimmt. Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Vorteil eines schlüsselfertigen Hauses, ist die Qualität der Arbeiten und die damit verbundene Garantie. Auch da braucht man sich um nichts zu kümmern und die Verantwortung liegt eindeutig beim Unternehmen. Zusätzlich gibt es nur einen Ansprechpartner. Die Kunden brauchen sich nicht mit der Frage zu plagen, wer denn jetzt wofür verantwortlich ist. Eine bestimmte Person ist für alle Themen zuständig und begleitet die Kunden und ihr Projekt von Anfang bis zum Schluss.

Vorbereitung ist alles

Damit dieses Rundum-sorglos-Paket auch im Ergebnis den Vorstellungen entspricht, ist eine gewissenhafte Vorbereitung notwendig. Wenn der Start des Projektes einmal erfolgt ist, müssen alle Details festgelegt sein. Deshalb muss im Voraus gut überlegt werden, wie groß welche Zimmer sein sollen, wo das Bad oder die Küche hinkommt, die Materialien sollen ausgewählt und festgelegt sein. Die fachkundige Beratung spielt in diesem Stadium eine bedeutende Rolle. Die Auswahl der Materialien setzt voraus, dass das Bauunternehmen diesen Service überhaupt anbietet. Es mag durchaus sein, dass zu dem Angebot eine bestimmte Vorauswahl getroffen wurde, die nur schwer zu ändern sein wird.

Eingeschränkte persönliche Vorlieben

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Damit sind wir auch schon bei einem der möglichen Nachteile von sogenannten schlüsselfertigen Bauvorhaben. Bei Häusern oder Wohnungen geht oftmals eine gewisse Flexibilität verloren, wenn sich die vorgefertigten Pläne nicht verändern lassen. In aller Regel ist es jedoch möglich, sie den eigenen Bedürfnissen anzupassen und die Wohnung entsprechend zu personalisieren. Auch sollte man sich vergewissern, ob bei der Wahl der Materialien noch Freiraum besteht. Holz, Stein, Fliesen oder Vinyl sollten bei einem halbwegs seriösen Betrieb als Bodenbelag wählbar sein.

Doch auch hier gilt es sich vorher zu vergewissern, auf welche Alternativen man zurückgreifen kann. Möglicherweise ist die gewählte Firma nicht in der Lage, bestimmte Arbeiten durchzuführen. Dann sollte man sicherstellen, dass sie im Gegenzug Partnerbetriebe anbietet, die über die gewünschte Kompetenz verfügen. Obwohl heutzutage auf dem Markt bei der Wahl der Materialien eine große Auswahl besteht, kann es durchaus sein, dass das Bauunternehmen nur eine begrenzte Palette anbietet. Immerhin gilt es zu bedenken, dass es durch standardisierte Abläufe sowie größere Mengen im Einkauf zu dem Preisvorteil kommt, den man als Kunden nur allzu gern in Anspruch nimmt.

Fertig zum Möblieren     

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Einen Schritt weiter im Angebot als das schlüsselfertige Haus ist dann das bezugsbereite Haus. Der Unterschied besteht in den meisten Fällen darin, dass auch die Inneneinrichtung vom gleichen Unternehmen durchgeführt wird. Bäder mit den dazugehörigen Möbeln sowie gebrauchsfertige Küchen sind ein Plus, was den Besitzern eine Immobilie garantiert, die schon viel näher an einem bewohnbaren Haus ist. Man muss allerdings zugeben, dass die Anzahl Unternehmen, die in ihrem Angebot auch diese kleinen, aber wichtigen Details anbieten, relativ dünn gesät ist.

Das Tüpfelchen auf dem i ist dann, wenn die Innendekoration ebenfalls mit zum Angebot gehört. Tapezieren und Malereiarbeiten machen die Wohnung oder das Haus tatsächlich nicht nur schlüssel-, sondern bezugsfertig. Dass ein solcher Service durchaus mit einem Preisaufschlag versehen sein kann, versteht sich schon fast von selbst. In seltenen Fällen kann man sogar noch die Anlage eines Gartens oder die Außenterrasse mit in das Auftragsheft schreiben lassen, was dann schon echter Luxus ist. Frank Weyrich