Ein gutes Klima für ein gutes Leben
Bei der Beschreibung des Fremdenverkehrsvereins sieht Remich wie folgt aus: „Ein romantisches Panorama von Weinbergen und Wäldern umgibt die Stadt wie ein Amphitheater mit der Mosel als Bühnenraum.“ Damit ist die einmalige Lage wohl treffend umschrieben. Bürgermeister Jacques Sitz weiß einige Vorteile seiner Stadt zu schätzen: „Wir haben gegenüber dem Rest des Landes eine Art Mikroklima, sodass es hier immer einige Grad wärmer hier als anderswo. Das schlägt sich auch in der Mentalität der Menschen nieder. So läuft der Alltag ungezwungener ab und die Leute sind nicht so gestresst.“ Entlang der Mosel oder in den Hängen warten viele Restaurants auf die Feinschmecker. Die zahlreichen Winzerbetriebe und Kellereien tun das ihre dazu, dass Wein und gutes Essen bestens zusammen passen.
Ein ganz besonderer Blickfang ist das „Centre visit Remich“, die ehemalige Gare routière, die nach ihrem kompletten Umbau 2018 eröffnet wurde. Mit seiner futuristischen Form soll es an ein Schiff erinnern, was angesichts der Nähe zur Mosel nur allzu verständlich ist. Eine ganze Reihe von Geschäften und anderen Dienstleistern bieten den Einwohnern alles, was das Herz begehrt. Jacques Sitz unterstreicht diesen Eindruck: „Die Vielfalt an Möglichkeiten, die sich den Menschen hier bietet, ist sicherlich ein großer Trumpf um hier zu wohnen.“
«Wir haben gegenüber dem Rest des Landes eine Art Mikroklima, sodass es hier immer einige Grad wärmer hier als anderswo. Das schlägt sich auch in der Mentalität der Menschen nieder.»
Im Winter wie im Sommer
Jedes Jahr am Aschermittwoch findet in Remich ein althergebrachter Brauch statt. Dann wird der „Stréimännchen“ auf der Moselbrücke verbrannt und markiert damit sowohl das Ende des Karnevals als auch der kalten Jahreszeit. In Schaltjahren ist die Strohfigur weiblichen Geschlechts und dann wird der Abschied vom Winter mit dem Verbrennen der „Stréifrächen“ gefeiert.
Im Sommer zieht das Freibad mit beheiztem Olympiabecken Besucher und Wasserratten aus der ganzen Region an. Dieses Jahr hat es vom 13. Mai bis zum 15. September oder sogar bis Ende des Monats geöffnet, falls das Wetter mitspielt. Spazierwege durch die Weinberge erlauben unvergessliche Ausblicke auf das Moseltal und im Naturschutzgebiet Scheierbierg-Maachergrouf kann man sich an unverbrauchter Natur ergötzen.
Lang gehegter Wunsch wird erfüllt
Ein Projekt, das seit vielen Jahren heranreift, soll nun tatsächlich in die Realisierungsphase gehen. Die Neugestaltung der Esplanade lässt zwar immer noch auf sich warten, aber dieses Mal ist Bürgermeister Sitz zuversichtlich: „Ich weiß zwar, dass ich bereits vor fünf Jahren gesagt habe, dass die Arbeiten kurzfristig beginnen würden. Was ich allerdings Anfang dieses Monates gesehen habe, stimmt mich optimistisch, dass die Ponts et Chaussées tatsächlich vor Ende dieses Jahres mit den Arbeiten beginnen werden.“ Damit soll mittelfristig auch eine Lösung verbunden werden, um einem natürlichen Phänomen auf die Pelle zu rücken, auf das vor allem die Anwohner und Geschäfte in den tieferen Lagen liebend gerne verzichten könnten. Gegen das regelmäßig wiederkehrende Hochwasser der Mosel sollen Maßnahmen ergriffen werden, um den dadurch verursachten Schaden zu lindern.
Neue Schule & mehr Wohnungen
Das derzeit größte Projekt ist die Neugestaltung des Schulcampus „Gewännchen“. Auf dem zukünftigen Campus ist Platz vorgesehen, um bis zu 550 Kinder unterrichten zu können. Dort wird auch die Tagesstätte sowie die Maison-relais untergebracht sein. Und gleich nebenan entsteht die neue Sporthalle mit zwei Spielfeldern, die sowohl für den Schulsport als auch für die lokalen Vereine zur Verfügung stehen. Und um die Infrastruktur abzurunden, wird auch noch ein kleiner Festsaal in dem Projekt einbegriffen sein. Die neuen Gebäude sind in Form eines großen „L“ angerichtet, das sich zwischen der Route de l’Europe und der Rue des Champs erstreckt. Insgesamt sind in naher Zukunft keine größeren Bauprojekte geplant, was nicht bedeutet, dass Remich nicht wachsen wird, wie der Bürgermeister erwähnt: „Obschon keine Neubaugebiete vorgesehen sind, stehen trotzdem einige Wohnhäuser auf dem Programm. Auch Wohnlücken sollen geschlossen werden.“ Von den derzeit 3 900 Einwohnern soll sich die Zahl in den nächsten Jahren in Richtung 5 000 bewegen. Frank Weyrich