Die Augen der Eifel
Etwas weiter gen Norden bietet sich auch die Landschaft in der Eifel für eine Wanderung an. So friedlich diese Region heute erscheint, so sehr tobten hier einst die Elemente. Erde, Wasser und Feuer rangen unterirdisch um die Vorherrschaft. In gewaltigen Eruptionen verschafften sie sich Luft und hinterließen Dutzende von Kratern und Trichtern. Sie sind heute die Perlen einer Landschaft, die der Vulkanismus geformt hat.
Vor gut 10 000 Jahren tat sich die Landschaft ein vorläufig letztes Mal auf, die ersten Menschen haben die Ausbrüche noch miterlebt. Es war die Geburtsstunde der Maare, jener kreisrunden Vertiefungen, die über die gesamte Zentraleifel verteilt sind. Die schönsten dieser Maare sind mit Wasser gefüllt, zwölf königsblaue Seen, die ein natürlicher Erdwall umgibt. Sie werden auch die Augen der Eifel genannt – die Bezeichnung Maare leitet sich dagegen von dem Begriff Meer ab. In einigen von ihnen kann man sogar baden. Zu den beliebtesten Maaren gehört das Pulvermaar:
Ein 74 Meter tiefer Vulkansee, dessen Wasser mystisch inmitten grüner Wälder leuchtet. Einen Tretbootverleih gibt es hier, eine Rutsche und ein Sprungbrett – sowie viel Platz für die, die einfach nur schwimmen wollen. Baden kann man auch im Gemündener und im Schalkenmehrener Maar, die zusammen mit dem Totenmaar zu den drei Dauner Maaren gehören. Aus der Luft betrachtet leuchten die drei tatsächlich wie magische Augen, die umgeben sind von grünen Wiesen und Wäldern.
Über die Geierlay-Brücke
Ein ganz anderes spektakuläres Erlebnis aus der Luft erleben Gäste bei einer Hängepartie im Hunsrück auf der Geierlay. Sie ist eine Hängeseilbrücke im nördlichen Hunsrück, die von Schweizer Experten nach nepalesischem Vorbild errichtet wurde. 360 Meter ist sie lang, 62 Tonnen schwer, ein sechs Zentimeter dicker Belag aus heimischer Douglasie bedeckt den Weg. Mit jedem Schritt wackelt die Hängebrücke ein wenig mehr. Immer größer wird der Abstand zum Tal, in der Mitte der Schlucht sind es rund 100 Meter bis nach unten. An einem Stahlseil kann man sich festhalten, um Schritt für Schritt sicher auf die andere Seite zu gelangen. Mehr als 1,6 Millionen Besucher haben sich seit der Eröffnung 2015 von ihr faszinieren lassen. Bei der Eröffnung war die Geierlay-Brücke die längste Hängeseilbrücke Deutschlands. Was ihre Bauart und landschaftliche Einbettung angeht, ist sie noch immer einsame Spitze. Sie schwebt über dem tiefen, dicht bewaldeten Mörsdorfer Bachtal in einer der schönsten Regionen des Hunsrücks.
Ihr Besuch ist kostenlos, lediglich der Parkplatz am Besucherzentrum in Mörsdorf muss bezahlt werden. Von dort führt ein knapp zwei Kilometer langer Wanderweg zur Brücke. Über eine kurze Zuwegung ist sie auch vom Saar-Hunsrück- Steig gut erreichbar. Die Traumschleife Masdacher Burgherrenweg liegt ebenfalls ganz in der Nähe. Per Rad kann die Hängeseilbrücke über den Geierlay- Radrundweg erreicht werden. C.
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Rheinland-Pfalz sehen und schwelgen
Was man unbedingt erlebt haben muss
Es gibt Reiseziele, die verschlagen einem den Atem. Orte, die man unbedingt gesehen haben muss und die man auf seine ganz persönliche Bucketlist setzt, wie es heute auf Neudeutsch gerne heißt.Zu diesen Orten und Reisezielen gehören in Rheinland-Pfalz unter anderem die Maare in der Eifel, die Burg Eltz in einem Seitental der Mosel und die waghalsige Geierlay-Hängeseilbrücke im Hunsrück. Wer einmal dort war, wird es nie vergessen.Die Burg aller BurgenMitten im Wald steht eine Ritterburg. Ganz unvermittelt taucht sie auf, als ob ein Zauberer sie auf einen Felsen gesetzt hätte. Sie ist komplett erhalten, mit Türmchen, Zinnen und hohen Mauern. Ein Wunderwerk des Mittelalters, das in 850 Jahren kein einziges Mal zerstört war. Die Burg Eltz ist keine Burg wie jede andere. Sie thront auf einem Berg und doch nähert man sich ihr von weit oben. Sie hat jährlich hunderttausende von Besuchern und doch scheint sie fernab von jeder Zivilisation zu sein. Keine Siedlung liegt in ihrer Nähe, keine Verkehrsstraße, keine Eisenbahnstrecke. Wie in alten Zeiten umfließt das Flüsschen Elz ihre Mauern. So muss die Welt vor 800 Jahren ausgesehen haben.Sie ist in ihrem Inneren nicht weniger faszinierend als von außen. Besucher werden in kurzen Abständen durch die adeligen Gemächer geführt, erleben dabei auch jenen Rittersaal, in dem einst die Familienstreitigkeiten ausgetragen wurden: Als es 1268 nämlich zu einer Stammesteilung kam, bewohnte jeder der drei Zweige einen eigenen Trakt in der Burg Eltz. Ein Mehrfamilienhaus aus dem Mittelalter, eine opulente Adels-WG, die nicht ohne Konfliktstoff war.Gäste sind hier täglich ab 9.30 Uhr willkommen. Wer will, kann dort auch gleich auf Wanderschaft gehen: Der Traumpfad Eltzer Burgpanorama führt direkt an der Burg Eltz vorbei.