Der Innovationspreis 2017 ging an Annen Plus S.A.
Innovationspreis 2019
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Alois Annen, Geschäftsführer der Annen Plus S.A., und Tom Wirion, Generaldirektor der Chambre des Métiers, haben sich zu einem Gespräch über die Innovationen im Handwerk getroffen und nutzten dabei die Gelegenheit, das 2017 mit dem Innovationspreis prämierte Bauprojekt zu besichtigen, in das die Annen Plus S.A. im September einziehen will.
Tom Wirion (TW): Herr Annen, wie ist es mit Ihrem Projekt seit 2017 weitergegangen?
Alois Annen (AA): 2017 befanden wir uns noch in der Anfangsphase unseres Projekts. Durch den Gewinn des Innovationspreises im Handwerk haben wir viel Anerkennung in der Öffentlichkeit bekommen – allerdings stehen wir seither auch stärker unter Beobachtung. Unser Ziel ist es jetzt, den Bau abzuschließen, und so zu zeigen, was durch unsere innovative Bauweise möglich wird.

TW: Trotz aller Risiken hat Annen Plus sich für eine neuartige Bauweise entschieden, und wurde dafür mit dem Innovationspreis belohnt. Was raten Sie anderen Unternehmern, die noch zögern, eine innovative Idee umzusetzen?
AA: Wer innovativ arbeiten möchte, sollte nicht zu viel überlegen! Natürlich soll man nichts überstürzen, aber wer zu viel nachdenkt, riskiert irgendwann nur noch Probleme zu sehen und gar nicht erst anzufangen. Manchmal muss man einfach machen! Ein Innovationsprojekt ist wie eine Bergbesteigung: wenn man das Ziel im Auge behält und viele kleine Schritte macht, kommt man irgendwann oben an.
Jeder Handwerker, der an einem innovativen Projekt arbeitet, sollte sich darauf einstellen, dass manchmal etwas schief geht. Während des Baus unserer Halle haben wir bemerkt, dass es bei einem der Bögen ein Problem gab. Wir haben daraufhin die Baustelle unterbrochen und die Konstruktion noch einmal überarbeitet. In solchen Fällen sollte man sich lieber ein paar Wochen länger Zeit nehmen, um sicher zu gehen, dass das Projekt am Ende korrekt durchgeführt wird.

TW: Im Handwerk gibt es viele innovative Betriebe, die vielseitige und spannende Projekte durchführen. Und doch werden sie oft durch den Fachkräftemangel ausgebremst.
AA: Die Zeiten ändern sich, und mit ihnen ändern sich auch die Anforderungen an den Handwerker. Unser Projekt mit seinen 27 000 Einzelteilen wäre ohne Digitalisierung nicht möglich gewesen. Nur durch eine parametrische Planung und eigens für das Projekt entwickelte IT-Programme ist diese Konstruktion überhaupt entstanden. Und doch haben wir immer wieder gemerkt, dass es ohne traditionelle die Handwerkskunst nicht möglich gewesen wäre, dieses Projekt umzusetzen. Jedes einzelne Element unserer Konstruktion wurde digital nummeriert und kodiert, aber anschließend von Hand zusammengebaut. Unser Projektpartner, das Institut Ibois der Polytechnischen Hochschule in Lausanne, hätte es ohne unser handwerkliches Können und Hilfe nicht geschafft, einen Musterbogen im Labor aufzubauen. Manche Dinge lernt man halt nicht an einer Hochschule. Trotz aller Veränderungen: die handwerklichen Grundlagen sind die gleichen, und es bleibt wichtig, diese zu beherrschen.
In unseren Betrieben brauchen wir sowohl Leute mit Hochschulabschluss als auch gut ausgebildete Handwerker. Es ist vor allem wichtig, dass wir schlaue Köpfe ins Handwerk bekommen. Das Handwerk soll einen Querschnitt der Gesellschaft darstellen. Solche Preise wie der Innovationspreis im Handwerk sind gerade deswegen wichtig. Indem wir zeigen, was wir können, und wie facettenreich und spannend unser Berufsleben ist, können wir das Image des Handwerks in der Öffentlichkeit verbessern, und dadurch hochkarätige Profile anziehen. Das Handwerk ist vielfältiger als die Industrie oder die Finanzwelt. Und genau das müssen wir zeigen!
TW: Herr Annen, werden Sie dieses Jahr wieder am Innovationspreis teilnehmen?
AA: Wir konzentrieren uns dieses Jahr auf die Vollendung des jetzigen Projekts. Ich wünsche jedoch allen teilnehmenden Handwerksbetrieben viel Erfolg!
Chambre des Métiers du Grand-Duché de Luxembourg
2, Circuit de la Foire Internationale – Luxembourg-Kirchberg
www.cdm.lu
innovation.cdm.lu