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Ausbildung statt Studium

Ein einfacher Austausch bewährter Verfahren ...

Die meisten Jugendlichen entscheiden sich heute für ein weiterführendes Studium. Dabei hat eine Berufsausbildung durchaus Vorteile. Fotos: Shutterstock

Seit einigen Jahren werden von den wichtigsten Protagonisten der Wirtschafts-, Industrie- und Handwerksszene des Großherzogtums regelmäßig Alarmglocken wegen der rückläufigen Entwicklung der Berufsausbildung geläutet. Diese Lücke muss dringend durch eine langfristige Strategie geschlossen werden, um eine Alternative zu fördern, die zwar sehr bereichernd ist, aber im Vergleich zum regulären Studium zu oft ignoriert und verunglimpft wird. Unternehmer, denen das Wachstum und die Langlebigkeit ihres Unternehmens am Herzen liegen, bevorzugen in der Regel Kandidaten mit nachgewiesenen Fachkenntnissen.

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Ein Studiengang mit vielen Vorteilen

Im Gegensatz zu den üblichen Einstellungen von jungen, aber oft unerfahrenen Absolventen von Universitäten, Fachhochschulen und anderen renommierten Institutionen bietet die Aufnahme eines jungen Auszubildenden vor Ort mehr Sicherheit für den Arbeitgeber.

Die Ausbildung im eigenen Unternehmen weist noch weitere Vorteile auf. Zum Beispiel, dass man auf Arbeitskräfte und Mitarbeiter zurückgreifen kann, die nach den Gepflogenheiten eines Unternehmens ausgebildet werden, und das alles zusätzlich zu den Kenntnissen, die sie in die Gruppe einbringen können. Mit über 2 000 tatsächlichen Verträgen, die von der Handelskammer bis vor einigen Monaten aufgelistet wurden, hält die Ausbildung in Luxemburg immer noch mühsam Schritt. Mehr als dreißig Berufe sind auf diesem Weg zugänglich, von der Industrie über den Dienstleistungssektor, den Handel und das Hotel- und Gaststättengewerbe bis hin zum sozialpädagogischen Sektor. Ganz zu schweigen von den neuen Ausbildungsprogrammen, die nach der ersten Periode der Gesundheitskrise entstanden sind.

Die Lehrlingsausbildung, bei der die Anwesenheit in der Schule und im Unternehmen je nach Abschluss zwischen einem und vier Jahren liegt, ermöglicht es, junge Menschen auszubilden, die direkt einsatzfähig und bereit für eine Anstellung sind. In diesem Punkt unterscheidet sie sich von den Betriebspraktika im Rahmen der allgemeinen Ausbildungsgänge, die ihrerseits auf eine Dauer von vier bis sechs Wochen am Stück begrenzt sind und hauptsächlich Vollzeitausbildungsgänge betreffen.

Darüber hinaus bietet die grenzüberschreitende Ausbildung die Möglichkeit, ein französisches, belgisches oder deutsches Gymnasium zu besuchen und abwechselnd bei einem Arbeitgeber im Großherzogtum zu arbeiten. Nicht zu vergessen ist der universelle Charakter des Konzepts: Die Ausbildung richtet sich nicht nur an junge Menschen, die noch zur Schule gehen, sondern an alle, die eine Berufsausbildung abschließen, ergänzen oder ihr ganzes Leben lang erwerben möchten.
 

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Frühzeitige berufliche Verantwortung

Im Vergleich zu den Berufen, die über die traditionellen schulischen und universitären Wege erreicht werden können, ermöglicht die Ausbildung einen frühen Berufseinstieg. Dabei gibt sie jungen Menschen die Möglichkeit, sich ihres sozialen Status viel früher bewusst zu werden als ihre Mitschülerinnen und Mitschüler.

Damit ist vor allem gemeint, dass die Bevölkerungsgruppen, die eine Berufsausbildung beginnen, frühzeitig über bestimmte Rechte und Pflichten im Zusammenhang mit der Arbeitswelt informiert werden.

Was die Rechte betrifft, so müssen die Teilnehmer an den verschiedenen Ausbildungsgängen Aufgaben und Aufträge ausführen, die ihrer Ausbildung entsprechen, und erhalten dafür (mindestens) eine monatliche Ausbildungsvergütung nach den geltenden Tarifen. Darüber hinaus haben Auszubildende die Möglichkeit, eine Verlängerung ihres Vertrags (um bis zu zwei Jahre) zu beantragen, wenn sie ihre Ausbildung abschließen müssen, oder umgekehrt den Ausbildungsvertrag unter bestimmten Bedingungen zu kündigen.

Da das eine nicht ohne das andere geht, werden die Rechte der Auszubildenden natürlich durch bestimmte Pflichten und Verbindlichkeiten ausgeglichen, denen gerade junge Menschen in der Ausbildung unterworfen sind. Dazu gehören die Einhaltung der Arbeitszeiten und eine gewisse Vertraulichkeit in Bezug auf die Aktivitäten des Unternehmens. Die Auszubildenden müssen sich auch an die im Unternehmen geltenden Regeln halten, Anweisungen zur Erfüllung ihrer Aufgaben befolgen und fleißig mitarbeiten. Nicht zu vergessen ist das Lehrlingsheft, das regelmäßig auszufüllen und dem Lehrmeister vorzulegen ist. Sie müssen ihren Arbeitgeber unter anderem über eventuelle Schulabwesenheit informieren und sich gegenüber ihrem Arbeitsumfeld und ihren Kollegen respektvoll verhalten.

Die angebotenen Abschlüsse und Arten der Ausbildung

Unter den zahlreichen Abschlüssen, die jungen Menschen, die eine Berufsausbildung anstreben, angeboten werden, lassen sich drei Kategorien unterscheiden: Technikvordiplome, berufliche Befähigungsnachweise und Berufsbefähigungsnachweise. Die erste Kategorie umfasst eine eher technische Ausbildung als Vorstufe zu einem frühen Einstieg ins Berufsleben, d. h. vor anderen technischen Hochschulstudien. Was die anderen beiden Kategorien betrifft, zielen sie eher auf eine Ausbildung zur Vorbereitung auf eine frühere individuelle Integration in die Arbeitswelt ab.

Die Dauer des Bildungsgangs beträgt vier Jahre nach der fünften Klasse, während die beiden Bildungsgänge auf drei Jahre nach der fünften Klasse begrenzt sind. Alle drei Programme werden im dualen System absolviert, wobei im zweiten und dritten Programm die Präsenzphasen im beruflichen Umfeld überwiegen. Zu beachten ist, dass nach Abschluss des DT die Vorbereitung auf ein „Brevet de Technicien Supérieur” möglich ist.
 

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Betroffene Bereiche und Berufsmöglichkeiten

Die berufsvorbereitenden Bildungsgänge für junge Mittel- und Oberstufenschüler bieten Karrieremöglichkeiten in vielfältigen Bereichen, die manchmal unbekannt sind oder nicht wirklich in den Medien präsent sind, aber dennoch sehr vielversprechend sind und eine reale Nachfrage aufweisen.

So können Technikerausbildungen neben den typischen Tätigkeiten in der Industriebranche auch den Zugang zu Logistik-Berufen eröffnen, während Mechaniker-Berufe sich eher auf die Bearbeitung, Wartung und Instandhaltung sowie auf den Metallsektor und „Smart Materials” beziehen.

Darüber hinaus können höhere Berufsausbildungen, die von Tischlerei und Bauzeichnen über Energie- und Kommunikationselektronik bis hin zu Informatik und Smart Technologien reichen, für die Absolventen langfristig von großem Nutzen sein.

Parallel zu diesen Möglichkeiten gibt es auch andere Ausbildungsgänge für Tätigkeiten im Bereich der kaufmännischen Dienstleistungen, sowohl im Verkauf und Management (Beratung und Assistenz) als auch in den Bereichen Verwaltung, Handel und sogar Tourismus.

Nicht zu vergessen sind natürlich die Horeca-Berufe, d. h. das Hotel- und Gaststättengewerbe und alle mundgerechten Berufe, sowie der sozialpädagogische Sektor und das Gesundheitswesen mit den Funktionen der Lebenshilfe, der Pflegehilfe und der Haushaltshilfe.

Neue Mittel trotz sinkender Tendenz

Bereits kurz vor der Gesundheitskrise waren aktuelle Umfragen bei den wichtigsten luxemburgischen Einrichtungen, die für die Ausbildung, den Schutz und die Vertretung von Fachkräften und Arbeitnehmern zuständig sind, einstimmig und schreiend wahr. Tatsächlich zeigt fast die Hälfte der lokalen, traditionell ausbildenden Unternehmen (sowie mit dem gleichen Anteil bei den anderen Arbeitgebern), einen Abwärtstrend für die Berufsausbildung in Luxemburg.

Neben einigen Schutzmaßnahmen wie Kurzarbeit, Verlängerung der Vertragslaufzeit und anderen Erleichterungen bei Beurteilungen, die nach der Pandemie und der Gesundheitskrise von der Regierung eingeführt wurden, ist es nun an der Zeit, konkreter und entschlossener zu handeln. Es müssen unbedingt Mittel bereitgestellt werden, um die Berufsbildung im Großherzogtum wieder anzukurbeln.

Dazu müssen mehr Anstrengungen unternommen werden, um die zahlreichen Ausbildungsberufe zu fördern und gleichzeitig eine Hebelwirkung durch die wertvolle und unumgängliche finanzielle Unterstützung des Staates zu gewährleisten. Eine helfende Hand, um Unternehmen zu unterstützen und sie zur Einstellung von Auszubildenden zu ermutigen, wie z. B. die Einführung einer Leistungsprämie für junge Bewerber bei der Übernahme der Ausbildungsvergütung. Dominique Coutant