
Trierer Traditionshaus schließt
Abschied von Juwelier Lürenbaum nach 127 Jahren

Juwelier Lürenbaum, eines der traditionsreichsten Geschäfte in der Trierer Innenstadt mit 127-jähriger Firmengeschichte, muss Mitte des Jahres schließen – trotz sehr guter Geschäfte. Der langjährige Mietvertrag in der Brotstraße wird nicht verlängert. Das Gebäude aus der Nachkriegszeit soll einem Neubau weichen. Wer das Juweliergeschäft Lürenbaum in der Brotstraße 46 betritt, weiß, dass er hier gut beraten wird. Individuell gefertigten Schmuck kann man sich in herzlicher, diskreter Atmosphäre ebenso in Ruhe anschauen wie Uhren exklusiver Marken und Occasionen aus dem hochwertigen Fundus privaten Schmuckankaufs. „Unsere Mitarbeiter verstehen sich als Berater, begleiten oft durch besondere Lebenssituationen“, sagt Geschäftsinhaber Peter Lürenbaum. Es ist eine Sache des Vertrauens und des Wohlfühlens, warum so viele Kunden aus der gesamten Großregion oft schon seit Jahrzehnten die Goldschmiedemeister der Familie Lürenbaum aufsuchen. Der von vielen Händen blank polierte Baum im Messing-Türgriff an der Eingangstür ist ein oft berührtes, berührendes Zeugnis dieser Kundentreue. „Wir schließen am 30. Juni.“ Ende Juni müssen Peter und Barbara Lürenbaum ihr Geschäft nun schweren Herzens schließen. Trotz guter Geschäfte und vieler treuer Stammkunden wird Ihnen mit dem Ende des Mietvertrages eine wesentliche Geschäftsgrundlage entzogen. „Die Kündigungen sind nun endgültig ausgesprochen. Wir haben zwei Jahre lang gekämpft, um bleiben zu können. Doch das Gebäude hat nun keine Zukunft mehr“, so Lürenbaum. Räumungsverkauf ab Mai Juwelier Lürenbaum öffnet am Samstag, 29. Juni zum letzten Mal seine Tür mit dem charakteristischen Baumknauf. Bereits Anfang Mai wird der Abverkauf von Schmuck, Uhren und silbernen Gebrauchsgegenständen mit reduzierten Angeboten starten. Der Räumungsverkauf fällt den beiden Unternehmern, die über 45 Jahre mit Herzblut und Leidenschaft für ihre Kunden da waren, sichtlich schwer. Der Familien- und Hausmarkenname Lürenbaum kommt von „De Lütte Boom – der kleine Baum“. Nach 127 Jahren muss er nun gefällt werden. C.
