Ein Gespräch mit dem Geschäftsführer der Cactus-Gruppe Laurent Schonckert zum neuen Supermarkt, der seit letztem Mittwoch geöffnet ist.
Am vergangenen Mittwoch öffnete der neue Cactus-Supermarkt seine Tore in Roodt-sur-Syre. Das neue Einkaufszentrum erstreckt sich über 3 135 Quadratmeter und beherbergt in seiner Galerie acht Geschäfte. Wir haben uns mit Administrateur-directeur Laurent Schonckert über die neue Filiale der Cactus-Gruppe, die weiteren Pläne und das Krisenmanagement der letzten Jahre unterhalten.
Herr Schonckert, der neue Cactus-Supermarkt erstreckt sich über 3 135 Quadratmeter - wie reiht er sich mit dieser Fläche in den Gesamtpark der Cactus-Filialen ein?
Unsere Supermärkte haben eine Fläche von 2 000 bis etwa 6 000 Quadratmeter, der Cactus Roodtsur-Syre befindet sich demnach im Mittelfeld und entspricht unserem Core Business - unser erstes Geschäft geht ja auf den Supermarkt zurück, der 1967 in Bereldingen eröffnet wurde.
Wie groß ist das Einzugsgebiet, aus dem Sie Ihre Kunden erwarten?
Die Frage ist, wie weit man ein Einzugsgebiet einkreisen will. Es werden bei solchen Gelegenheiten zuweilen aufwendige Studien in Auftrag gegeben, und dann reicht das Einzugsgebiet bis Metz!
Aber konkret befinden wir uns hier auf dem Gebiet der Gemeinde Betzdorf, und die Nachbargemeinden sind Niederanven, Schüttringen und Flaxweiler. Roodt-sur-Syre liegt geografisch sehr gut, nahe an der Stadt Luxemburg, mit einer Autobahnanbindung, und relativ zentral im Osten des Landes. Es ist ein attraktives Wohngebiet, in dem die Kaufkraft hoch ist. Im Grunde reicht das Einzugsgebiet weiter in den Osten des Landes, denn auch zum Beispiel Junglinster ist etwas mehr als zehn Minuten von Roodtsur-Syre entfernt.
Wichtig für uns ist auch eine gute Sichtbarkeit und Zugänglichkeit: der neue Cactus wurde auf einem attraktiven Grundstück errichtet, und wir sind jetzt Nachbar der Firma Panelux, die hier ihre Produktionszentrale betreibt. Wir befinden uns in der Mitte des Kreuzes Luxemburg-Grevenmacher und Remich-Mersch Cactus Roodt-sur-Syre ist sehr günstig gelegen.
Das Projekt ist rund zehn Jahre alt. Warum hat es so lange bis zur Fertigstellung gedauert?
Das Projekt ist in der Tat schon einige Jahre alt. Während der Planungs- und Bauphase habe ich mit drei verschiedenen Bürgermeistern und Schöffenräten zu tun gehabt. Sie haben alle unser Projekt unterstützt, auch wenn wir etwas Zeit aufbringen mussten, um den neuen Gemeinderäten unser Vorhaben jeweils genau vorzustellen. Das war aber kein Problem, und ich habe es nicht versäumt, mich bei meiner Ansprache am vergangenen Dienstag während der Eröffnungsfeier für die Unterstützung zu bedanken.
Ein Grund für die Verzögerung war übrigens ein architektonischer Fund: während der Ausgrabungsarbeiten ist ein Feldlager napoleonischer Truppen gefunden worden, die diese für die Belagerung der Festung Luxemburg hier eingerichtet hatten.
Die Bauarbeiten gingen zügig voran, denn sie begannen zu Beginn der Pandemie. Hätten wir im Laufe der Zeit nicht mit den krisenbedingten Lieferungsschwierigkeiten zu kämpfen gehabt, wäre der Supermarkt vielleicht Ende letzten Jahres eröffnet worden - aber wir wollen uns nicht beklagen und freuen uns, das neue Cactus-Geschäft jetzt eröffnet zu haben.
Mit welchem Konzept und in welchem Look stellt sich der Cactus Roodt-sur-Sy re der Kundschaft vor?
Nach dem Modell unserer Supermärkte in Bettemburg sowie in Merl, Windhof und Ettelbrück, mit neuen Möbeln, einer anderen Belichtung, mehr Platz zwischen den Alleen ...
Auch die Geschäfte in Kayl, Howald, Angeldorf und Bereldingen wurden in dieser Art neugestaltet. Wir wollten unsere Kunden dabei aber nicht mit einem völlig neuen Konzept überraschen, doch die modernere, luftigere Gestaltung ist bei den Kunden gut angekommen. für
Unsere Kernkompetenzen liegen in den Frischprodukten, die wir auf eigene Zentralen zurückgreifen können: Fleisch- und Wurstwaren, Fisch, Backwaren sowie Obst und Gemüse. In den letzten Jahren haben wir auch das Angebot des ,,de Schnékert Traiteur" stark ausgebaut und wir bieten damit eine große Auswahl von Fertigprodukten in den Supermärkten an.
Daneben haben wir eine große Auswahl an affinierten Käsesorten im Angebot, nicht zu vergessen unsere Rösterei mit unseren Kaffeemarken, sowie unsere eigene Produktion von feinen Backwaren wie Kuchen und Törtchen, die mir persönlich auch sehr gut schmecken! In den neu gestalteten Geschäften kommen auch unsere Vinotheken und damit unsere Kompetenz in Sachen Wein besser zur Geltung.
Ein großer Erfolg ist auch die Sushi-Sparte. Seit einigen Jahren arbeiten wir erfolgreich mit der deutschen Firma Eat Happy zusammen; mittlerweile bieten wir die asiatischen Spezialitäten in einem Dutzend Geschäften an, in unterschiedlicher Form. Eat Happy betreibt einige hundert Filialen vor allem in Deutschland und in Österreich, und jene in der Belle Etoile in Bartringen gehört zu den fünf umsatzstärksten der Gruppe!
Cactus unterstützt auch weiterhin die biologischen Produkte und solche aus lokaler Produktion, ein Engagement, zu dem wir nach wie vor stehen. Auch wenn Bioprodukte vielleicht etwas teurer sind als andere, bleiben die Luxemburger Kunden ihnen treu.
Mit welchen Sonderaktionen wartet Cactus Roodt-surSyre in der auf?
Eröffnungswoche Die ersten Kunden haben traditionnel ein Cactus bekommen, solange der Vorrat reichte. Und bis morgen Sonntag werden im neuen Cactus-Geschäft zehn Prozent Rabatt auf die große Mehrheit der Waren (siehe Infokasten auf dieser Seite) gewährt.
Wir haben aber auch eine Art Nachbarsfest eingeplant, zusammen mit Fairtrade, die ihren Sitz in Roodt-sur-Syre hat: ein Fairtrade-Frühstück, das morgen Sonntag von 8 bis 10 Uhr im neuen Cactus-Geschäft stattfindet.
Im Cactus Roodt-sur-Syre gibt es auch einen "Drinkshop" von 400 Quadratmetern. Wie wichtig sind diese Shops im Gesamtkonzept der Gruppe?
Es ist ein wichtiger Bestandteil unseres Angebotes, und in Roodtsur-Syre belegt der Drinkshop eine Fläche von 400 Quadratmetern. Mittlerweile bieten wir in den Shops nicht nur Getränke an, sondern auch zum Beispiel Holzkohle für den Grill sowie Snacks. Für uns sind die Drinkshops eine wichtige Ergänzung zu unseren Supermärkten.
In der Galerie des neuen Cactus befinden sich sieben Geschäfte, die von Dritten geführt werden. Bitte erläutern Sie, auf welcher Grundlage Cactus sich für diese sieben Partner entschieden hat.
In der Galerie waren von vorneherein eher kleinere Gewerbeflächen vorgesehen, so dass zum Beispiel kein Platz für Textilanbieter oder ein Schuhgeschäft vorhanden war.
Wir konzentrierten uns deshalb vor allem auf Dienstleister.
Wir legen immer Wert darauf, dass auch Anbieter aus der Region in unseren Galerien einen Platz finden, und das sind in Roodt-sur-Syre der Reiseveranstalter Voyages Emile Weber aus Canach und das Friseurgeschäft Beim Figaro, dessen erste Filiale im Jahr 1988 in Remich eröffnet wurde. Die fünf anderen Geschäfte betreiben bereits Filialen in anderen Cactus-Einkaufszentren, es handelt sich um vertrauenswüreindige Partner, mit denen wir gute Erfahrungen gemacht haben und die sich gut in Roodt-sur-Syre gliedern: das Optiker- und Hörgerätegeschäft Acuitis, das Zeitungsgeschäft Kiosk, der Mobilanbieter Tango, das Textilreinigungsgeschäft 5àSec, sowie das Feinkostgeschäft Cocottes.
Des Weiteren finden die Kunden in Roodt-sur-Syre einen deli de Schnékert Traiteur, wie in Kayl, Howald und Ingeldorf. Wir haben deli in den letzten Jahren aufgebaut, um die guten Produkte des ,,de Schnékert Traiteur", die im Supermarkt erhältlich sind, auch an der Theke zu verkaufen und bieten eine kleine Karte für Leute, die zum Beispiel zu Mittag essen wollen.
Von der Pandemie bis zur Energiekrise: drei schwierige Jahre liegen zurück. Wie ist Cactus diesen Herausforderungen begegnet, wie hat sich der Markt entwickelt?
Es gibt einen neuen Ausdruck, der die Situation der heutigen Märkte, die sich schnell entwickeln und auf die wir schnell reagieren müssen, treffend beschreibt: VUCA. Er steht für Volatility, Uncertainty, Complexity und Ambiguity: Flüchtigkeit, Ungewissheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit.
Die Pandemie war der erste Schlag, der uns alle traf. Wie geht man mit einer solchen Situation um, die niemand vorher so kannte? Müssen wir jetzt unsere Geschäfte schließen, woher bekommen wir Schutzmasken, woher Sanitätsgel? Wie reagiert unser Personal, wie müssen wir uns aufstellen?
Wir mussten Trennungswände an den Kassen anbringen, auf Meetings verzichten und sie durch Videokonferenzen ersetzen, mit denen wir keine Erfahrung hatten - eine Kultur, mit der wir auch heute nicht wirklich vertraut sind, denn schließlich betreiben wir ein People Business.
Und wir fragten uns, wie die Kunden reagieren würden. Rückblickend muss ich festhalten, dass die Leute sich sehr diszipliniert verhalten haben, es war für mich beeindruckend, die langen Warteschlangen vor den Supermärkten zu sehen.
Wir hatten zwar auch gelegentlich Versorgungsprobleme, aber unser Lager auf Windhof verschaffte uns Vorteile, denn es half uns dabei, große Mengen anzulegen, die wir in weiser Voraussicht bestellt hatten. Unter dem Strich hatten wir die Versorgungslage gut im Griff.
Nach der Pandemie kam der Ukrainekrieg mit seinen globalen Auswirkungen ...
In normalen Zeiten konnten wir auf eine relative Preisstabilität bauen, die es uns erlaubten, die Preise für mindestens acht Monate auf einem kalkulierbaren Niveau zu halten. Doch die durch den Krieg bedingte Energieknappheit und die Inflation haben diese Gewissheit über Bord geworfen. Heute vergeht kaum ein Tag, an dem nicht eine neue Preiserhöhung angekündigt wird.
Ob alle diese Erhöhungen gerechtfertigt sind, sei dahingestellt und es ist Fall für Fall zu entscheiden, wie man damit umgeht. Zum Beispiel haben wir als Cactus entschieden, den Preisdruck nicht auf lokale Bauern abwälzen und sie bestrafen, weil der Diesel und der Dünger teurer geworden sind - das wäre ja nicht seriös.
Höhere Einkaufspreise setzen uns aber unter Druck, und so müssen wir einen Kompromiss finden zwischen einer kleineren Marge für uns und einer leichten Erhöhung der Verkaufspreise. Hinzu kommen die gestiegenen Energiepreise. Vor der Krise waren die Energiekosten aufgrund der Größe unseres Betriebs zwar hoch, aber im Vergleich zu anderen Kosten weniger erheblich.
Die heutige Situation ist eine andere: wir müssen den Strom wesentlich teurer einkaufen als zuvor, und auch der Gaspreis war zwischenzeitlich enorm gestiegen. Ich gebe zu, dass der Strom früher vielleicht etwas zu billig war und dieses Niveau wohl nicht mehr erreichen wird, aber dennoch sind die Energiekosten mittlerweile zu einem wichtigen Ausgabeposten geworden.
Auf der anderen Seite gibt es Sparpotenzial, und in diesem Sinn haben wir ein Vademecum an unser Personal gerichtet mit dem Ziel, dass jeder dort Energie sparen soll, wo er kann, im Grunde so, wie er es zuhause tut ...
Am 3. Juli 2024 wird Cactus den 50. Jahrestag der Eröffnung des Einkaufszentrums Belle Etoile feiern können. Werden bis dahin noch weitere Cactus-Geschäfte eröffnet werden, und welche Projekte sind noch in Planung?
In der Pipeline ist das Lallinger Einkaufszentrum, das mit mehr als 7 000 Quadratmetern unser drittgrößtes Einkaufszentrum sein und Ende 2024 oder Anfang 2025 eröffnet wird. Das Konzept ist neu, mit 20 Geschäften, einem Fitnesszentrum, einer Kinderkrippe und 50 bis 60 Appartements, die wir vermieten werden.
Und es wird noch einige Neuerungen im Bereich der shoppiGeschäfte geben, wo wir darüber nachdenken, nicht an Tankstellen angegliederte shoppi-Geschäfte in Zukunft zu eröffnen. Claude François
Cactus Roodt-sur-Syre (18, rue Strachen - L-6933 Mensdorf)
Öffnungszeiten:
Montag/Freitag: 8.00 - 20.00 Uhr
Samstag: 8.00-19.00 Uhr
Sonntag: 8.00-13.00 Uhr
(Mit Post- und PackUp-Stelle)
- Fläche: 3 135 Quadratmeter
- Drinkshop: 400 Quadratmeter
- Parking: 385 Parkplätze (110 außen und 275 unterirdisch)
Geschäfte in der Galerie:
Kiosk, Acuitis, Voyages Emile Weber, Coiffeur Beim Figaro, 5àsec, Tango, Cocottes & deli De Schnékert Traiteur.
- Investition: 32 Millionen Euro
- Arbeitsplätze: 70
Geschäfte und Filialen der Cactus-Gruppe
- 2 Hypermärkte Cactus: (beide mit integrierten hobbi-Geschäften) La Belle Étoile, Bartringen, und Cactus Bascharage.
- 2 Hobbimärkte: hobbi Diekirch und hobbi Howald.
- 14 Supermärkte Cactus: Bereldingen, Bettemburg, Esch-Lallingen, Echternach, Howald, Ingeldorf, Kayl, Mersch, Marnach, Petingen, Redingen, Remich, Windhof, und Roodt-sur-Syre.
- 9 Cactus Bettemburg, City märkte: Bonneweg, Brill (Esch), Differdingen, Ettelbrück, Limpertsberg, Merl, Luxembourg-Gare, und Schifflingen.
- 40 Cactus shoppi: Kleinere Cactus-Geschäfte, die an Tankstellen angegliedert sind.
- 4 deli de Schnékert Traiteur: Ingeldorf, Kayl, Howald und Roodt-surSyre.
Soutien aux victimes de Syrie & de Turquie
Faites un don!
Suite au tremblement de dévasté les terre ayant deux pays en faisant plusieurs milliers de morts, la Croix Rouge recherche, via des antennes locales, les personnes encore ensevelies sur place et fournit une aide d'urgence.
Cactus aide la Croix Rouge en finançant 25 tentes familiales pour passer l'hiver.
(Du 10 février au 3 mars 2023)
Avec 25 euros (ou 2.500 points), la Croix Rouge Luxembourgeoise met à disposition un kit de cuisine, et avec un don de 10 euros (ou 1.000 points), elle peut offrir un colis de produits d'hygiène pour les besoins de première nécessité!
Pour plus d'infos:
www.cactus.lu & www.croixrouge.lu