Richtig bereift durch den Winter

Romain Muller kennt einige Ratschläge zur guten Fahrt bei widrigem Wetter

Romain Muller weiß, auf was es bei den Reifen ankommt. Frank Weyrich

Spätestens wenn im Wetterbericht die ersten Schneeflocken angesagt sind, beginnt das große Rennen zu den Reifenhändlern. Und das Ärgernis wird umso größer, wenn bei schneebedeckter Fahrbahn die Autos quer stehen, weil sie nicht die richtigen Reifen haben.Romain Muller von Müller Pneus kann ein Lied davon singen: „Wir bereiten uns seit Monaten darauf vor, wenn spätestens Mitte Oktober die Leute bei uns Schlange stehen, um ihre Autos mit Winterreifen auszurüsten.“ Dabei hilft ein Trend, der die Wartezeiten verringert. „Die Leute gehen vermehrt dazu über, Kompletträder zu kaufen, was das zeitaufwendige Montieren von Reifen erspart. Wir können auch die Lagerung für die Kunden übernehmen.“ Auf diese Art kann bereits im Frühjahr festgestellt werden, ob im Herbst neue Reifen nötig sein werden oder ob es die alten auch noch tun. Dabei wird auf High-tech zurück gegriffen. Beim Austausch der Winterreifen vermisst ein Lasergerät die Geometrie und teilt die Reifen in drei Kategorien ein.

Grün ist gut, rot ist schlecht

„Grün“ bedeutet, die Reifen sind noch einwandfrei und können einen weiteren Winter zum Einsatz kommen. Das sind in aller Regel solche, die noch mehr als vier Millimeter Profil haben. Bis dahin hat das Profil noch die nötige Flexibilität, um die Rillen von Schnee und Matsch zu befreien.

Auf „rot“ schaltet das Gerät, wenn nur noch 1,6 Millimeter Restgummi auf den Reifen sind. Dann sind sie weder gesetzlich zulässig, noch von der Fahrsicherheit her tauglich. Zwischen diesen Maßen besteht dann Diskussionsraum, wie Müller aus Erfahrung weiß: „Die einen Kunden wollen die Reifen bis zum Letzten ausnutzen, während bei anderen die Sicherheit vorrangig ist.“

Auf bekannte Marken setzen

Bei einer Sache gibt es jedoch keinen Kompromiss. „Ich habe noch keinen billigen Reifen gesehen, der auch eine gute Qualität hatte.“ Mahnt der Fachmann. „Bei einem Kleidungsstück kann man sagen, man bezahlt auch den Namen des Herstellers. Bei einem Reifen ist dem jedoch nicht so.“ Als Konsequenz daraus kommen für ein sicheres Fahrverhalten nur Produkte von bekannten Firmen in Frage. Ein vermeintlicher Preisvorteil von Billigprodukten kann bei der kleinsten Schramme ganz schnell verspielt sein.

Mit einem weiteren Vorurteil räumt Romain Muller auf: „Früher hat es immer geheißen, Winterreifen sollten schmaler sein als Sommerreifen. Dem ist aber durch den technischen Fortschritt nicht mehr so.“

Mit diesen guten Tipps kann man getrost dem Winter entgegen sehen. Muller Pneus gibt es an vier Standorten: in Contern, Junglinster, Wiltz und in Grass. Frank Weyrich

www.mullerpneus.lu

Tipp vom Fachmann

Für ein allzeit sicheres Fahren gibt Romain Muller einen heißen Tipp, der bei Winterreifen von Wichtigkeit ist. „Kein Reifen nimmt im Laufe der Zeit Luft auf, sondern jeder Reifen verliert mehr oder weniger Luft. Gegenüber den empfohlenen Luftdrücken, sollte man deshalb bei der Montage lieber einen Zehntel oder zwei Zehntel bar mehr Luftdruck aufpumpen.“