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Eine zweite Chance für unsere Lebensmittel! 

Shop und Initiative On.perfekt   

Besuchen Sie den On.perfekt-Shop in der Nordstrooss Shopping Mile in Marnach. Fotos: C.

Die Debatte um Klima- und Umweltschutz stellt vieles infrage, auch unsere Ernährungsgewohnheiten. Saisonales und regionales Essen liegt im Trend – zumindest reden viele darüber. Bei der Umsetzung hapert es bisweilen noch.Die Initiative On.perfekt wurde 2020 ins Leben gerufen, um aus der Lebensmittelrettung mehr zu machen als ein Gesprächsthema. Estelle Flammang, Business Development Manager, blickt auf das Projekt zurück und spricht über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

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Auch in Luxemburg wird zu viel Essen weggeworfen

„Anfang 2020 tranken Julia Gregor und die zwei Mitgründerinnen zusammen Kaffee und diskutierten über einen Artikel des WWF, den sie gelesen hatten. Laut diesem Artikel landeten 30 Prozent des geernteten Gemüses nie in den Regalen der Händler, weil es nicht den Normen entsprach: nicht gerade, zu klein, zu groß, mit kleinen Mängeln usw.“ Obwohl sie wussten, dass unsere Gesellschaft dazu neigt, zu viele Lebensmittel wegzuwerfen, waren sie von den Zahlen alarmiert. Sie fragten sich, ob das auch in Luxemburg der Fall sei.

Antworten auf diese Frage fanden Sie im Gespräch mit verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben und Einzelhändlern. Ihre Befürchtungen bestätigten sich: Auch in Luxemburg ist das Phänomen weit verbreitet. Das meiste „nicht konforme“ Gemüse wird einfach als Tierfutter verwendet. Was sonst noch übrig bleibt, verrottet entweder auf den Feldern oder wird zu Dung oder Biogas verarbeitet. Ein ähnliches Schicksal erleiden andere Waren wie Milch- oder Trockenprodukte, die das Mindesthaltbarkeits-, aber nicht das Verfallsdatum erreichen. Zusätzlich zu dieser Verschwendung bedeutet dies für die Landwirte einen beträchtlichen Einkommensverlust.

Gemeinsam handeln, um die Verschwendung zu verringern   

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So entstand die Idee, einen Lebensmittelladen zu eröffnen, um dort krumme Karotten, verformte Kartoffeln, Lebensmittel mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum zu verkaufen. Kurz, ein Geschäft für alle Lebensmittel, die nicht in die Normen der großen Einzelhandelsketten passen. Der Name: On.perfekt.

Um das Projekt bekannt zu machen, organisierten sie Pop-up-Märkte. Die Produkte stammten von verschiedenen Partnern, bei denen sie bei der Ernte geholfen hatten und diese „unverkäuflichen“ Produkte einsammeln konnten. Den Preis bestimmten die Kunden selbst – wie viel weniger ist Essen wert, nur weil es nicht wohlgeformt ist?

Schnell schlossen sich ihnen weitere Personen an und Anfang 2022 startete On.perfekt eine Crowdfunding-Kampagne, um die Eröffnung eines dauerhaften Lokals zu finanzieren. Das Projekt hat Erfolg und übertrifft mit über 100 000 Euro sogar die Erwartungen. Eine Genossenschaft mit über 200 Mitgliedern wird gegründet, von denen etwa 60 nach ihren Möglichkeiten und/oder Kenntnissen aktiv sind.

Der Lebensmittelladen On.perfekt in Marnach entsteht

Danach müssen die Gründerinnen einen Gang hochschalten, denn es gibt viel zu tun: Die Suche nach einem geeigneten Lokal und dessen Einrichtung. Hilfe bei der Ernte bei verschiedenen Partnern. Die Verteilung von Gemüsekörben – eine Belohnung für die Unterstützter der Crowd-Funding-Kampagne war ein Gemüsekisten-Abonnement. Aber auch die Einrichtung von administrativen und logistischen Abläufen und verschiedener IT-Strukturen stellt die Gründerinnen vor Herausforderungen. Damit sich alle Interessierten austauschen können, die Aufgaben verteilt und Freiwillige gefunden werden, wird eine Diskussions- und Organisationsplattform eingerichtet.

Der 16. September 2022 ist ein großer Tag für alle: Der On.perfekt-Shop wird in der Nordstrooss Shopping Mile in Marnach eröffnet. Julia Gregor, Estelle Flammang und ihr Team können auf eine stattliche Schar von Sponsoren, Partnern, Genossenschaftsmitgliedern und Familienangehörigen und sogar auf Landwirtschaftsminister Claude Hagen zählen.

Lokale Produkte aus verschiedenen Quellen

Hier finden sich krumme Karotten, zu große Zucchini, lustig geformte Tomaten, zu kleine Äpfel und all die anderen Lebensmittel, die nicht der Norm entsprechen, wie z. B. ein fast oder ganz abgelaufenes Haltbarkeitsdatum, in den Ständen des Ladens und warten auf Kundschaft.

Die Waren stammen alle von landwirtschaftlichen oder anderen Partnern aus der Region. Sie werden entweder aus nicht normgerechten und zum Wegwerfen gedachten Überschüssen gekauft, stellen die Gegenleistung für Erntehilfen verschiedener Mitglieder dar oder sind das Ergebnis einer Nachernte, die ebenfalls von Mitgliedern der Kooperative eingefahren wird. Der Laden befindet sich im Norden des Landes, weil das Projekt aus dieser Region stammt. Das schließt jedoch nicht aus, dass die Mitglieder überall aktiv sind und die Gemüsekörbe im ganzen Großherzogtum verteilt werden.

Bilanz einer ersten Saison und Zukunft

Die letzten Körbe werden im Oktober geliefert, der Laden brummt, der Winter steht vor der Tür und es ist Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen. Innerhalb weniger Monate haben mehr als elf Tonnen Gemüse eine zweite Chance erhalten. Wenn es nach Estelle Flammang geht, ist das erst der Anfang. Die Genossenschaft besitzt mit dem Lebensmittelladen und angrenzenden Räumlichkeiten einen Lagerplatz und Bedingungen für die Aufbewahrung der Waren – und damit auch den Raum für neue Projekte.

Mit einem Kühltransporter, einem weiteren Fahrzeug und engagierten Mitarbeiterinnen kann On.perfekt einer zweiten Saison optimistisch entgegensehen. Auch wenn die freiwillige Arbeit ihrer Mitglieder weiterhin notwendig ist, steuert sie auf eine Professionalisierung des Ganzen zu, um die verschiedenen Kunden besser bedienen zu können. Regelmäßig schließen sich neue Partner der Initiative an, um neue Produkte und Absatzmöglichkeiten anzubieten. Und wer sich beteiligen will, ist willkommen. Wie in jeder Genossenschaft geht es nicht darum, die Mitglieder zu bereichern, da alle Gewinne zurück in das Projekt fließen. Denn das ursprüngliche und wichtigste Ziel besteht weiterhin darin, die Lebensmittelverschwendung in Luxemburg zu minimieren.

Lassen Sie uns abschließend die Worte aufgreifen, mit denen die Initiative und der Laden auf der Website des Einkaufszentrums Nordstrooss beschrieben werden: „Wir können die Welt nicht von heute auf morgen umkrempeln. Aber wir können heute damit anfangen, Schritt für Schritt. In den vergangenen zwei Jahren ist On.perfekt viele dieser Schritte gegangen: Wir haben eine erfolgreiche Crowd-Funding-Kampagne gestartet, eine regelmäßige Gemüselieferung ins Leben gerufen und zahllose Partner gefunden, die unser Anliegen unterstützen“. Carlos De Jesus

Kampagne

Am 4. November verteilt das Team von On.perfekt im A-Block der Nordstrooss gratis Kostproben einer leckeren Kürbissuppe, hausgemacht vom Restaurant Madeleine und ausschließlich mit unperfektem Gemüse. Mit dieser Kampagne möchten On.perfekt, das Restaurant Madeleine und die Nordstrooss Shopping Mile Marnach zeigen, dass auch unperfektes Obst und Gemüse sehr lecker sein können und noch vielseitig einsetzbar sind. Schauen Sie vorbei und überzeugen Sie sich selbst davon!