Moien!

Nach acht Jahren sind wir mit unserer internationalen Jahreskonferenz wieder in Luxemburg. In diesem Jahr rücken wir das lokale Potenzial für mehr Klimaschutz ins Rampenlicht und zeigen, wie man dieses nutzen kann, um die globale Transformation voranzubringen. Denn unsere Städte und Gemeinden stecken voller Energie – von zivilgesellschaftlichen Organisationen und lokalen Unternehmen bis hin zu engagierten Einzelpersonen und jungen Aktivist*innen. Doch wie können Kommunen diese Energie nutzen, um Klimagerechtigkeit zu stärken und die Auswirkungen der globalen Erhitzung abzufedern? Dieser Frage werden wir mit Beispielen aus Bereichen wie Energiearmut, erneuerbare Energien, nachhaltige Mobilität, Gebäudesanierung, Klimagerechtigkeit und naturbasierte Lösungen nachgehen. Dazu wird es interaktive Workshops, spannende Diskussionen und einen Marktplatz mit lokalen Beispielen aus ganz Europa geben. Für Interessierte aus der Umgebung haben wir gleich zwei Highlights: ein Konzert des De Klangkellers am Donnerstag (im Celo in Hesperingen, 18:15 Uhr), das die musikalische Vielfalt Luxemburgs unter dem Motto „Lebendige Musik, lebendige Kultur, lebendiger Dialog“ sichtbar macht und für Fahrrad-Fans mit eigenem Fahrrad eine 20 km Tour am Freitag (Treffpunkt: Celo in Hesperingen, 14:00 Uhr), die spannende lokale Nachhaltigkeitsinitiativen aufdeckt – beide Angebote sind kostenfrei. Wir freuen uns, Sie dabei vor Ort zu begrüßen!      

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Andreas Wolter, Bürgermeister der Stadt Köln
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Tine Heyse, Stadträtin für Umwelt, Klima, Energie und Nord-Süd der Stadt Gent

Die Vorsitzenden des Klima-Bündnis:

Andreas Wolter
Bürgermeister der Stadt Köln (DE)

Tine Heyse, Stadträtin für Umwelt, Klima, Energie und Nord-Süd der Stadt Gent (BE)

Drei Fragen an ...

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Prof. Dr. Gerhard Reese, Umweltpsychologe und Keynote-Speaker der CAIC22. „Wandelt Euch, nicht das Klima!“

1. Klima-Bündnis: Herr Prof. Dr. Reese, warum ist das Individuum für den Klimaschutz überhaupt so wichtig?

Reese: Als Verursacher*innen der Klimakrise haben wir Menschen es auch in der Hand, klimaschonend zu agieren. Jedes Handeln Einzelner sorgt für einen normativen Shift – also einer Veränderung dessen, was normal und angemessen ist. Sprich, je mehr Menschen auf Flüge verzichten, umso gesellschaftlich akzeptierter wird dieser Beitrag.


2. Doch trotz bestem Wissen, hat man oft das Gefühl, dass klimaschädliches Verhalten aufrechterhalten bleibt. Warum ist das so?


Ich denke, der Hauptgrund dafür liegt in unserem Wirtschaftssystem, das Konsum belohnt und in dem es schwieriger ist, klimaschonend zu agieren. Als Beispiel: Ein Mobilitätssystem, das auf motorisierten Individualverkehr ausgelegt ist, macht es einfach, ein Auto zu nutzen anstatt das Fahrrad (zu gefährlich auf vielen Straßen) oder den ÖPNV (zu teuer, oft unzuverlässig und gerade auf dem Land unzureichend getaktet). Wir dürfen also nicht den Fehler machen, nur auf individuelle Verhaltensänderungen zu setzen, weil dies von systemischen Veränderungen ablenkt.

3. Was meinen Sie damit?

Die stärksten Hebel für Klimaschutz liegen u.a. darin, wie Gesellschaften wirtschaften. Die Politik muss stringent und wissenschaftlich fundiert steuern, durch eine kluge Mischung aus Anreizen, Regulierungen und leider auch Verboten. Ein Beispiel wäre etwa, die klimaschädlichen Subventionen in klimaschonende zu überführen und damit klimaschonendes Verhalten stärker zu belohnen.

Klima-Bündnis: Vielen Dank Herr Prof. Dr. Reese. Wir freuen uns mehr dazu bei Ihrer Keynote „Wandelt Euch, nicht das Klima!“ im Rahmen unserer internationalen Jahreskonferenz in Hesperingen zu hören!