Schon alleine wegen der Energieeffizienz lohnt es sich, das Dachgeschoss so gut und so vollständig wie möglich zu isolieren – nicht nur, wenn man „auf dem Speicher“ wohnt. Nutzt man den Raum unter dem Dach jedoch als Aufenthaltsraum, dann macht das Verweilen dort nur wirklich Spaß, wenn man sich genauso wohl fühlt wie in den anderen Räumen des Hauses. Eine gute Dämmung ist auf jeden Fall Pflicht!
Im Sommer so wichtig wie im Winter
Und sie hilft auch in der warmen Jahreszeit. Denn das Dachgeschoss steht ja förmlich prall in der Sonne, und besonders ausgesetzt sind die nach Süden und Westen gerichteten Dächer: Bei einer unzureichenden Dämmung wird der Dachboden schnell zum Brutkasten mit mehr als 30 Grad. Und da warme Luft bekanntlich aufsteigt, zieht sie zwangsläufig bis in die oberen Stockwerke und sie trägt zur Erwärmung des Dachgeschosses bei.
Übrigens reflektieren hellere Dachziegel die Wärmestrahlung im Prinzip besser als dunkle, sie lassen theoretisch weniger Hitze in den Dachboden eindringen. Doch das Anbringen heller Dachziegel wird in Luxemburg in der Regel von den Gemeinden nicht gestattet!
Natürlich könnte man auch versuchen, mit Hilfe einer fest montierten oder mobilen Klimaanlage für angenehmere Temperaturen zu sorgen. Aber energieeffizient ist dies nun wahrlich nicht, und man bräuchte ein sehr leistungsstarkes, stromfressendes Gerät, um die Luft auf dem Dachboden ein bisschen abzukühlen.
Viel effizienter ist eine gute Dämmung der Dachflächen, denn dies verhindert, dass die Hitze überhaupt in den Dachboden eindringt. So wie Dämmstoffe im Winter den Wärmestrom von innen nach außen regulieren, so wirken sie im Sommer wie Abwehrblöcke gegen eindringende Hitze. Um diesen Effekt zu unterstützen, sollte man die Dachschrägen und die zuvor angebrachten Dämmelemente komplett „einkleiden“. Dazu eignen sich Holzplatten sehr gut – Trockenbauplatten sind effektiver als einfache Spanplatten, aber es gibt auch geeignete Platten aus Kork.
Außen-Rollos fangen die Sonnenstrahlen ab
Es genügt jedoch nicht, nur das Dachwerk zu isolieren – auch die Dachfenster müssen einbezogen werden. Wichtig zu wissen: Ein innen am Fenster angebrachtes Dachfensterrollo verdunkelt zwar den Raum und schützt vor direktem Sonnenlicht, aber die Hitzestrahlen treffen direkt auf die Scheibe und dringen praktisch ungebremst in den Raum ein.
Es gilt also, die Sonnenstrahlen bereits abzufangen, ehe sie auf die Fensterscheibe prallen. Nur so wird verhindert, dass die Luft sich aufgrund der direkten Einstrahlung erhitzt. Mit einem außen liegenden Sonnenschutz an den Fenstern, zum Beispiel Rollladen, wird ein guter Teil der Wärme vor der Scheibe des Dachfensters wirksam abgefangen. Zudem dient er auch als Lärmschutz.
In Räumen, in denen das Tageslicht genutzt werden soll, ist eine Markise mit Hitzeschutz empfehlenswert: Sie wird auf dem Fenster angebracht und fängt die Sonnenstrahlen auf, aber der durchsichtige Stoff der Markise lässt Licht hindurch und die Sicht nach draußen bleibt erhalten.
Diese Hitzeschutzvorrichtungen können auch elektrisch betrieben werden. Auf diese Weise wird die Markise automatisch heruntergelassen, wenn das Sonnenlicht ab einer gewissen Intensität auf das Fenster trifft. Die moderne Digitaltechnik erlaubt es auch, die Markise in ein „Smart Home“-System einzugliedern – so kann man die Funktion aus der Ferne per Smartphone aktivieren.
Nur lüften, wenn es draußen kühler ist
Übrigens sollte man an heißen Tagen grundsätzlich davon absehen, die Fenster und Türen zu öffnen, denn die Hitze dringt sofort in die Wohnung ... und sie bleibt dort! Es ist demnach ein Irrtum, ein Fenster zu öffnen, um die Temperatur im Raum abzukühlen, wenn draußen Affenhitze herrscht. Vielmehr sollte man erst abends oder frühmorgens die Räume lüften, oder bei geöffnetem Fenster schlafen. Letzteres aber ist nur dann wirklich angenehm, wenn man ein Fliegengitter angebracht hat, zum Beispiel als integriertes Insektenschutzrollo...