Der Hof, welcher sich an der Zugangsstraße zum großherzoglichen Schloss befindet, wurde nach und nach immer größer. So wurde ein zweites Wohnhaus angebaut und es kamen Stallungen und Scheunen hinzu. Doch leider erlebte der „Nelsons Haff“ nicht immer goldene Zeiten. Seit den 1980er-Jahren fristete das Anwesen ein trauriges Dasein und seine Zukunft war ungewiss. Lange Jahre war es dem Verfall preisgegeben.
Rettung nahte, als der „Fonds du Logement“ zusammen mit der Gemeinde Colmar-Berg die noch existenten Gemäuer aufkaufte. 2015 kam glücklicherweise wieder Bewegung in die Sache und mit Hilfe des Architektenbüros Jonas Architectes Associés aus Ettelbrück konnte man dem alten, langen, vergessenen, repräsentativen Gebäude mit seiner wechselvollen Geschichte wieder neues Leben einhauchen. Geplant wurde ein sozialer Wohnungsbau. In der ersten Bauphase wurde das mittlerweile unter Denkmalschutz stehende Hauptgebäude saniert und die danebenliegende Scheune in drei Wohnhäuser umstrukturiert.
Aufgrund denkmalpflegerischer Überlegungen, welche die Erhaltung der Außenfassade der Scheune vorsahen, wurde ein überdachter Übergangsraum zwischen den Häusern und der Vorderfassade gebaut. Das große, alte Scheunentor, welches als Zugang zu den Häusern dient, konnte somit vor dem Abriss bewahrt werden. Die drei Einfamilienhäuser in der Scheune sind als Holzkonstruktion gebaut worden, und erreichen den Passivhausstandard der Energieklasse A. Das Dach wurde mit Schiefern belegt.
Im ehemaligen Wohnhaus entstand ein Wohnheim für fünf sozial bedürftige Menschen und einen Erzieher. Der Bau besticht durch einen großen Eingangsbereich mit einer soliden Doppeltreppe und einem hübsch verzierten Vordach.
In der zweiten Bauphase, welche auf einem kürzlich genehmigten PAP basiert, ist auf den umliegenden Grundstücken die Errichtung weiterer sechs Einfamilienhäuser geplant, die nach Fertigstellung zum Verkauf angeboten werden. Die Ansiedlung und das Volumen dieser Gebäude inspirieren sich an den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden und stellen die Innenhofsituation wieder her. Somit konnte man einen Beitrag zur Erhaltung der traditionellen Ausstrahlung des Ortes leisten. Text: OAI