Die Petruss gehört zur „Gare“
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so offensichtlich ist, so gehört ein Teil des Petrusstals tatsächlich zum Bahnhofsviertel. Ab der Rue d’Anvers, wo die Petruss in das eingeschnittene Tal eintritt, gehört die rechte Uferseite des Bachs bis zum Skatepark bei der Passerelle rein administrativ gesehen zum Bahnhofsviertel. Gleich neben dem Sitz der Sparkasse führt ein Weg ins Tal.
Von Zeit zu Zeit kommt man an Stahltüren vorbei, die daran erinnern, dass sich dort im Innern Gänge der Kasematten befinden. Auf der sogenannten Schlittenwiese haben sich ganze Generationen von Kindern im Winter mit ihren Schlitten amüsiert. Wenn man sich die Hanglage ansieht, dann versteht man, dass es bergab in aller Regel recht schnell ging und so mancher froh war, dass die Geländer am Bachbett mit Strohballen gepolstert waren.
Tram & Umbauprojekte
Seit die neue Tram durch die Avenue de la Liberté fährt, hat sich das Gesicht der ehemaligen Verkehrsachse sowie der angrenzenden Straßen stark gewandelt. Die „nei Avenue“ bietet darüber hinaus eine passende Kulisse für die alljährliche Parade am Nationalfeiertag. An der Ecke mit der Rue Dicks wird das ehemalige, leerstehende Hotel „Central Molitor“ renoviert und soll dann ab 2024 ebenfalls wieder französisches Flair rund um den Pariserplatz ausstrahlen.
Die „al Avenue“ ihrerseits soll durch ein neues Bauvorhaben aufgewertet werden. Das Projekt, das bis zur Rue du Fort Neipperg durchgeht, soll auf mehr als 7 000 Quadratmetern einen Mix aus Büros, Geschäften und Wohnungen bieten. Nicht nur die Tram hat die Gegend rund um den Bahnhof verändert. Das neue Postgebäude mit den angrenzenden Neubauten der „Cité de la sécurité sociale“ trägt dazu bei, dass dort ein modernes Stadtbild entsteht. In dieser neuen Cité sind rund 100 Wohnungen vorgesehen. Und wenn die Renovierungsarbeiten an dem altehrwürdigen Hotel Alfa abgeschlossen sind, wird auch dort erneut Leben einkehren. Die CFL wird dann ihrerseits ihr Hauptgebäude sowohl vergrößern als auch modernisieren. Wie es mit dem Platz weitergehen wird, wo bis zur Einweihung der Tram die Busse standen, ist noch nicht geklärt. Im Gespräch waren mal ein unterirdischer Fahrradparklatz sowie ein lebendiger und lebenswerter öffentlicher Raum.
„Nei Hollerich“
Südlich des Bahnhofs haben während langen Jahren alteingesessene Industriebetriebe das Bild beherrscht. Seit einigen Jahren sind sie jedoch abgewandert und die entstandenen Brachen werden in moderne Wohnviertel umgewandelt. Auch wenn der Stadtteil offiziell zum Quartier Gare gehört, so entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Produktionsstätten von Paul Wurth und Heinz van Landewyck das Neubaugebiet „Nei Hollerich“, das sich bis zur Route d’Esch erstreckt.
Im Laufe der Erschließung wird der private Landewyck-Park der Öffentlichkeit zugängig gemacht und mutiert so zum zentralen Platz des neuen Viertels. Ab 2028 soll eine neue Tramlinie ab dem Hauptbahnhof durch das neue Wohngebiet bis zum jetzigen „Centre commun“ in Hollerich fahren.
Gare in Zahlen
Fläche: 1,053 km²
Bevölkerung: 12 049
Bevölkerungsdichte: 11 443/km²
Nationalitäten: 133
Schulklassen: 21
Schüler: 276
Öffentliche Wälder/Parks: 8,783 ha
Spielplätze: 6
Immobilienpreise
Wohnungen
Altbau: ~11 500 Euro/m²
Neubau: ~13 700 Euro/m²
Einfamilienhäuser
Altbau: ~10 500 Euro/m²
Neubau: kA