"Selbst kleine Fehler können zu einem großen Ärgernis werden."
Gut geplant ist halb gewonnen
Bevor man als Bauherr loslegt, ist es auch eine Überlegung wert, wie man die Zeit der Arbeiten überbrückt. Je nachdem wie einschneidend die Renovierung ausfällt, kann es durchaus sinnvoll sein, sich zu überlegen, wie es mit der Bewohnbarkeit während der Arbeiten aussieht und wie man seinen eigenen Lebensraum während der Zeit organisiert. Wenn man bereits selbst im Objekt wohnt, sollte man sich die Frage stellen, ob man während der Bautätigkeit weiterhin dort wohnt oder ob es sinnvoller ist, die Zeit bis zum Abschluss der Arbeiten anderweitig zu verbringen. Damit verbunden ist auch die Frage, wie viel Zeit und Geld man sparen kann, wenn die Handwerker ungestört arbeiten können, ohne zu jeder Zeit auf etwaige Bewohner Rücksicht nehmen zu müssen. Die Frage, wie viel Leben man sich bei Lärm und Staub zutraut, muss jeder für sich entscheiden.
Angefangen wird oben
Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen Außenrenovierung und Innenrenovierung. Kommen die beiden in einem einzigen Projekt zusammen, entspricht dies eher einer Generalsanierung. Der wohl spektakulärste Teil einer Außenrenovierung besteht in einer Dacherneuerung. Wenn es genügt, die Dachziegel auszutauschen, dann ist das noch das kleinere Übel. Muss allerdings auch das Gebälk ersetzt werden, dann wird es richtig interessant. Dass bei solchen Themen am Besten auf eine spezialisierte Firma zurückgegriffen wird, scheint einleuchtend. Im Regelfall genügt es nämlich nicht, das Gleiche in Neu herzustellen. Wenn beispielsweise gleichzeitig die Fassade isoliert wird, müssen die Übergänge der veränderten Geometrie angepasst werden. Auch die Wärmedämmung sollte in einem Guss mitgemacht werden. Ist dann die Isolierung den neuesten Normen angepasst, profitieren manche Bauherren von dem neuen Dach, um gleichzeitig die Installation zur Gewinnung von Sonnenenergie anbringen zu lassen. Ob die Solarzellen zur Heizung von Warmwasser genutzt werden oder ob man lieber in Photovoltaik investiert, um Strom herzustellen, hängt von den eigenen Vorlieben ab sowie von den Möglichkeiten, die das eigene Dach bietet.
Unten nicht vergessen
Um bei dem Thema Energie zu bleiben, fällt einem zunächst die Isolierung der Fassade ein. Allerdings gibt es besonders bei einem Altbau noch eine andere Stelle, der man sich zuwenden sollte. Unterkellerte Bauten haben ohne Zweifel viele nützliche Seiten, häufig wurden aber die thermischen Verluste, die dadurch entstehen können, vernachlässigt. Deshalb ist eine nachträgliche Dämmung der Kellerräume sicherlich keine schlechte Idee. Eine Überlegung wert ist auch, den Außenanstrich gleich im Anschluss an die Außendämmung anzuschließen, da auf diese Weise vom bereits stehenden Gerüst profitiert werden kann.
Wohin mit dem Schutt?
Und dann wäre da noch ein Thema, das gerne übersehen wird und für manche böse Überraschung sorgen kann. Wenn altes Material abgetragen wird, entsteht gezwungenermaßen Bauschutt, der entsorgt werden will. Auf der einen Seite kann er durchaus ein beachtliches Volumen erreichen, der irgendwo zwischengelagert werden muss. Ein entsprechender Platz sollte deshalb vorgesehen werden. Auf der anderen Seite können dadurch auch Kosten entstehen, die das Gesamtbudget beeinflussen und deshalb von vorne herein zu beachten sind.
Sorgfältige Planung ist Trumpf
In den Innenräumen sollte viel Sorgfalt an den Tag gelegt werden, wenn es darum geht, neue Leitungen oder Rohre zu verlegen. Sind sie einmal unter dem Estrich oder dem Putz verborgen, ist es meistens zu spät um noch grundlegende Änderungen einfließen zu lassen. Besonders beim Strom sollte man einen Fachmann beauftragen, die Installation zu konzipieren und durchzuführen. Er kennt sich nicht nur mit den modernen Möglichkeiten aus, sondern weiß auch Bescheid, welche Sicherheitsvorschriften zu beachten sind. Ähnliches gilt für den gesamten Sanitärbereich, denn überall wo Wasser im Spiel ist, sollte nicht gespart werden.
Selbst kleine Fehler können sich später rächen und schnell zu einem großen Ärgernis werden. Dass neue Fenster zu einer Renovierung gehören, ist schon fast selbstverständlich. Häufig ist der Austausch von alten Fenstern sogar der einzige Teil einer Renovierung. Ob klein oder groß, die Arbeiten sollen vorher gut überlegt sein, damit das Endergebnis den Vorstellungen der Auftraggeber entspricht. Text: Frank Weyrich