«Auch wenn es eigentlich das ganze Jahr über geht – vorausgesetzt der Boden ist nicht gefroren – eignen sich in erster Linie Herbst & Frühling.»
Im Herbst und Frühling pflanzen
Falls Sie sich also entschieden haben, einen oder mehrere Bäum zu pflanzen, stellt sich die Frage nach dem Wann. Auch wenn es eigentlich das ganze Jahr über geht – vorausgesetzt der Boden ist nicht gefroren – eignen sich in erster Linie Herbst und Frühling. Denn jeder Baum verliert durch das Ausgraben in der Baumschule einige Wurzeln am Rand des -ballens, die sogenannten Feinwurzeln. Sie sind maßgeblich für die Wasser- und Nährstoffaufnahme zuständig. Je weniger davon vorhanden sind, desto weniger Wasser nimmt der Baum aus dem Boden auf. Im Frühjahr vor dem Blattaustrieb und im Herbst nach Laubfall hat der Baum keine Blätter. Der Vorteil ist, dass damit auch die Verdunstung über die Blattoberfläche gering ist. Der Verlust der Feinwurzeln fällt nicht so sehr ins Gewicht wie im Sommer. Gleichzeitig regnet es im Frühjahr und Herbst normalerweise mehr und die Temperaturen sind meist moderat.
Lage, Lage, Lage
Wichtig für das Pflanzen eines Baumes ist die Wahl eines passenden Standorts. Dabei muss man unter anderem die Wuchshöhe, den Kronendurchmesser und die Schattentoleranz beachten. Denn der Baum soll schließlich auch nach 20 oder 30 Jahren noch ausreichend Platz haben. Auch der Abstand zu anderen Bäumen sowie der Hauswand sollte man berücksichtigen, um zukünftige Probleme vorzugreifen. Der Mindestabstand zum Nachbargrundstück ist generell gesetzlich geregelt.
Die Baumgrube ausheben
In der Regel reicht ein einfacher Spaten. Das Loch muss, entsprechend des Baumes, ausreichend groß sein. Oft gilt als Faustregel, dass dieses ca. doppelt so groß sein sollte wie der Wurzelballen. Somit hat der Baum ausreichend Platz, um neue Wurzeln zu bilden. Je nach Dicke des Baumes ist es hilfreich, gleich daneben einen Pfahl in Hauptwindrichtung anzubringen, an den man diesen bindet. Achtung: Den Pfahl sollte man im Vorfeld einschlagen, da man ansonsten eventuell die Wurzeln beschädigt.
Vor dem Einbringen in die Erde muss man den Wurzelballen von Plastik, Leinen oder sonstigem Schutz befreien. Nun kann man mit einem Messer die Wurzeln an der Ballenkante entlang leicht einschneiden und sie so anregen, ins Erdreich auszutreiben. Damit der Baum mit ausreichend Nährstoffen versorgt ist, hilft es, die ausgehobene Erde mit Pflanzerde und organischem Dünger zu vermischen. Anschließend gilt es darauf zu achten, dass der Baum tief genug eingegraben ist, so dass die Erde den Wurzelballen komplett bedeckt und sie ausreichend festgetreten ist.
Damit die Wurzeln ausreichend und gezielt mit Wasser versorgt werden, bietet es sich an, entlang der Pflanzgrube einen Gießrand zu bilden. Die entstandene Mulde mit Wasser füllen, dieses versickern lassen und anschließend düngen. Dazu kann man etwa Hornspäne auf das zugeschüttete Pflanzloch geben. Ideal ist eine Schicht Rindenmulch. Dieser schützt den Boden vor dem Austrocknen.
Ein anschließender Schnitt der Äste kann bei Bedarf für ein Gleichgewicht zwischen dem ober- und unterirdischen Teil eines Baumes sorgen. Denn beim Verpflanzen geht immer ein Teil der Wurzeln verloren, den es nun zu kompensieren gilt. Hier gibt es verschiedene Schnitttechniken. Bei Fragen sollte man sich am besten an einen Fachmann wenden. Text: Jeff Karier
Welcher Baum soll es sein?
Bei der Auswahl der passenden Baumart bieten sich in erster Linie heimische Bäume an. Diese sind gut an das vorherrschende Klima angepasst. Man kann aber je nach Lage und anderen Faktoren auch nicht-heimische Bäume anpflanzen.
Idealerweise sollte man sich über die Eigenart des Bodens im Garten informieren, um auf Basis dieser Informationen seine Auswahl treffen. Ist dieser besonders lehmig oder sandig? Enthält er viele Nährstoffe oder wenige? Das sind wichtige Kriterien.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, welcher Baum zu Ihnen und Ihrem Garten passt, lassen Sie sich bei der Auswahl in einer Baumschule oder einem Fachgeschäft beraten.