«Ein großer Vorteil ist, dass sich so gut wie jedes Objekt mit Stuck verzieren lässt.»
Und auch heute ist der Einsatz von Stuck in Form von Leisten oder individuellen Ornamenten eine Möglichkeit, seinem Zuhause den letzten Schliff zu verleihen. Sei es in einem Altbau oder in modernen Häusern und Wohnungen. Ein großer Vorteil dabei ist, dass sich so gut wie jedes Objekt mit Stuck verzieren lässt.
Zwei Möglichkeiten
Wer die Verschönerung in Eigenregie übernehmen möchte, muss dabei einige Punkte beachten. So empfehlen Experten den Einsatz von echtem Stuckgips, da dieser sicher und nachhaltig sei. Es gibt aber noch weitere Materialien, die Sie etwa im Baumarkt finden können. Des Weiteren finden Sie dort fertige Stuckprodukte wie Leisten, die Sie nur noch entsprechend zuschneiden und anbringen müssen. Alternativ können Sie aber auch aus Modellierungsgips Stuck selber herstellen und anbringen.
Beide Varianten haben ihre Reize sowie Vorteile. Fertige Produkte gehen leichter und schneller von der Hand. Allerdings ist man hier auf Standardprodukte angewiesen. Stellen Sie den Stuck selber her, eröffnet sich Ihnen viel kreativer Spielraum. Allerdings verlangt dies auch ein großes Maß an handwerklichem Geschick. Stuckleisten selber ziehen sollte man daher nur, wenn man ein erfahrener Heimwerker ist. Andernfalls sollte man sich besser direkt an einen Experten wenden. Kleine Stuckelemente können jedoch von quasi jedem mit etwas Kreativität hergestellt und angebracht werden.
Auf Fertigstuck setzen
Wer auf Nummer Sicher gehen will und keine zu speziellen Wünsche bezüglich des Designs der Stuckleisten hat, sollte auf Fertigstuck setzen. Diese garantieren ein gleichmäßiges Erscheinungsbild, das per Hand nur durch sehr viel Erfahrung gelingen kann. In entsprechenden Märkten findet man ein durchaus breites Sortiment an Produkten. Sei es für die Decke, Wand, Fassade oder auch Stuck, der sich für kreative Projekte eignet.
Sogar die Stilrichtungen sind recht abwechslungsreich. Neben klassischen, barocken oder antiken Stuckleisten finden sich auch moderne Elemente. Ganz nach dem eigenen Geschmack. So kann man verschiedene Stile miteinander verbinden.
Hat man sich für seine Elemente entschieden, gilt es den Untergrund vorzubereiten. Als erstes muss dieser gereinigt werden. Dazu zählt auch das Entfernen von alten Farben und Tapetenresten. Überprüfen Sie den Putz außerdem auf seine Tragfähigkeit und sorgen Sie für eine Ebenheit der Wand.
Anschließend werden die Leisten auf Maß geschnitten, bzw. auf Gehrung gesägt. Für die Montage sollten Sie alle Bereiche mit Abdeckfolie, bzw. Zeitungspapier auslegen. Anschließend befeuchten Sie die Wand und die Decke ausreichend, damit der Gipskleber besser haftet. Um die Haftung noch zu verstärken, können Sie zusätzlich den Untergrund anrauen und beispielsweise mit einem Spachtel einkratzen.
Nun wird der Gipskleber entsprechend der Anleitung vorbereitet. Beginnend mit einem Eckstück kleben Sie nun die Stuckleisten nach und nach mit Hilfe einer Wasserwaage und der Richtschnur auf. An den Seiten austretender Kleber sollte sofort mit einem Spachtel entfernt werden. Anschließend kann mit einem feuchten Schwamm oder Pinsel nachbearbeitet werden.
Die komplette Aushärtung des Klebers benötigt etwa ein bis zwei Tage. Mit Hilfe des Stuckgips, bzw. einer anderen geeigneten Gipsmasse, also eines anderen geeigneten Füllstoffes, verspachteln Sie anschließend die Leistenübergänge, Gehrungen an den Ecken sowie die Übergänge zur Wand und zur Decke mit einer Spachtel. Das beste Ergebnis erhält man, wenn man nicht nur die Leiste, sondern gleich den ganzen Raum streicht. Man sollte damit allerdings nicht vor dem Austrocknen des Gipsklebers und des Fugendichtstoffes beginnen.
Alles in Eigenregie
Wer sich die Herstellung von Stuck zutraut, sollte zunächst die entsprechenden Materialien besorgen. Für das Herstellen brauchen Sie zunächst Modellgips, den man entweder im Baumarkt oder im Bastelshop findet. Zur Bearbeitung des Gips verwendet man Spachtel, Gummischalen, Messer, Pinsel und/oder Formen.
Füllen Sie eine Gummischale zu einem Viertel mit kaltem Wasser und streuen Sie den Gips mit dem Spachtel langsam und ohne Klumpen ein. Wenn der Gips kein Wasser mehr aufnimmt – erkennbar daran, dass keine Luftblasen mehr aufsteigen – ist der Brei gesättigt und hat die richtige Konsistenz. Am leichtesten gelingt die Gipsgusstechnik mit Fertiggussformen aus Kunststoff.
Pinseln Sie die Kunststoffformen dünn mit Gips aus und gießen sie danach mit der angerührten Masse aus. Der Gips bindet rasch ab. Er wird erst zähflüssig und dann hart. Bei dem ganzen Prozess entwickelt er durch eine chemische Reaktion Wärme.
Da Gips sich zwar gut formen lässt, aber auch relativ schnell austrocknet, müssen sie den richtigen Moment abpassen, in dem Sie die Form aus dem Gips entnehmen. Nachdem der Gips ausgekühlt ist, ist er noch feucht und nicht belastungsfähig – auch wenn er auf den ersten Blick bereits sehr fest wirkt. Obwohl er schnell aushärtet, kann es einen ganzen Tag dauern, bis er völlig ausgetrocknet ist.
Die überstehenden Grate am Objekt können sie zuerst abbrechen. Danach schaben Sie mit einem Küchenmesser die kleineren, überstehenden Reste ab. Mit Sandpapier geben Sie dem Ornament dann den letzten Schliff. Text: Nicolas Hausemer