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Wer hat den Apfel geklaut?

Wie WG-Leben ebenfalls unter Älteren sehr gut funktioniert

Wohngemeinschaften unter erwachsenen Berufstätigen sind für manche reine Zweck-WGs. Andere wiederum suchen auch ein gemeinsames Freizeitleben. Foto: Valentina Barreto/Westend61/dpa-tmn

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Nicht nur Studenten wohnen in einer WG. Die zunehmende Mobilität im Beruflichen und Privaten bringt immer häufiger auch ältere Erwachsene zusammen. Mit schriftlichen Regeln gelingt das besser.

Was, du ziehst in eine WG? Wer in einem Alter über 30 sich „nur“ ein Zimmer statt einer Wohnung sucht, wird von der eigenen Familie und auch von Freunden oft komisch  beäugt. Diese Zeiten sind nach der Ausbildung und dem Studium doch längst vorbei, denken viele. Das hat sich aber geändert. Es gibt viele Gründe, warum Menschen jeden Alters – auch die 70-Jährigen – in eine Wohngemeinschaft ziehen.
         

Alleine wohnen ist für viele vor allem in der Stadt nicht mehr bezahlbar. Manch anderer schätzt die Flexibilität: Man kann sich schnell und zügig wieder lösen, zum Beispiel bei beruflichen Veränderungen.

Auch für Gleichgesinnte Alleinerziehende und Senioren kann eine Zweck-WG Vorteile haben: Man steckt in einer ähnlichen Lebenslage und unterstützt sich gegenseitig im Alltag. Andere hingegen erhoffen sich durch eine WG mehr Sozialkontakte. Etwa, wenn sie neu in eine Stadt kommen. Andere wollen einfach nicht alleine wohnen.

So wie sich beim Zusammenleben mit einem Partner auch bald Streitthemen auftun, so geschieht dies unter Mitbewohnern. Wenn nicht gar noch intensiver – schließlich fehlt hier das bindende Liebesgefühl. Daher müssen in einer WG meistens verbindliche Regeln her.

■ Wie viel Umgang hat man miteinander?

Das tägliche Glas Wein am Abend, ein verbindlicher WGAbend pro Woche – was schön klingt, ist vielen in der Post-Studium-Phase zu viel gemeinsamer Alltag mit den WG-Bewohnern. Es droht Streit, wenn die Vorstellungen auseinander gehen. Wie vermeidet man das?

Egal für welchen Zweck man eine WG sucht, das Zusammenleben klappt natürlich besser, wenn man sich sympathisch ist. Es gehört aber noch mehr dazu: Man sollte in grundlegenden Einstellungen übereinstimmen. Das reicht von der Hygienevorstellung über ähnlichen Ess- und Kochgewohnheiten bis hin zur Freizeitgestaltung.

Letzteres ist etwas, was die Grundausrichtung der WG prägt. Je mehr gemeinsame Freizeit es gibt, desto eher wird die WG zum Familienersatz.  Der eine sucht genau das, der andere hat schon ein intensives Sozialleben – das muss man beim ersten Kennenlernen kommunizieren, um Enttäuschungen zu vermeiden.

■ Wer kauft was, wer putzt?

Ein Mitbewohner kauft immer das WC-Papier, ein anderer gar nichts für das gemeinsame Zuhause. Stattdessen vergreift er sich regelmäßig am Obst des anderen. Wie streng sollte man so etwas regeln?

Ganz ohne Regeln kommen die wenigsten WGs aus. Wer was zahlt und wann, sollte vertraglich direkt zu Anfang geregelt werden. Da gilt auch am besten das strikte Motto: Wer nicht zahlt, fliegt raus. Außerdem sollte der Anteil an gemeinsamen Ausgaben gering sein, dann entstehen weniger Konflikte, wer was genutzt und dafür gezahlt hat.

Auch alles Weitere, was sich nicht informell regeln lässt, sollte man festschreiben. Heißt: Wenn niemand freiwillig putzt, muss ein Putzplan her – oder eine Reinigungskraft. Mehrgenerationen-WGs basieren dagegen häufig auf gegenseitiger Hilfeleistung: Die ältere Frau passt auf die Kinder auf, deren Vater erledigt ihren Einkauf.

■ Wie vermeidet man den Bruch?

Der Putzplan wird missachtet, ständig gibt es Besucher. Wie geht man miteinander um, wenn Streit droht?

Wenn sich Ärger aufstaut, hilft nur ein Gespräch. Das klingt nach einem banalen Tipp, aber: Viele scheuen erst mal die direkte Ansprache. Den Mitbewohner ruhig mal auffordern, zu putzen. Wenn etwas stört, lieber direkt darüber sprechen und die eigenen Toleranzschwellen aushandeln. dpa