Na? Zu welcher Art Urlauber gehören Sie? Sind sie eher der bis ins letzte Detail durchorganisierte Typ? Oder nehmen Sie die Dinge eher spontan in die Hand? Und wie sieht es bei Ihnen in Sachen Kofferpacken aus?
Bei mir kommt es nicht selten vor, dass meine Tasche auch wenige Stunden vor Reiseantritt noch auf den Großteil ihrer Ausstattung wartet. Nicht etwa, weil ich mich nicht auf die Auszeit freue. Ich gehöre wahrscheinlich einfach zu der Sorte Mensch, die sich über ihre modische Erscheinung im Urlaub keine weiteren Gedanken macht. Komfortabel und funktional soll es sein - egal ob die Reise nur ins Nachbarland oder nach Übersee geht.
Je nach Reiseziel
Ok, ok, je länger und weiter weg die Reise geht, desto mehr Zeit fließt logischerweise auch bei mir ins Kofferpacken. Und was da alles hineingehört, hängt nicht zuletzt vom Reiseziel und der Art des Urlaubes ab. So bedarf es für einen Campingurlaub natürlich völlig anderer Dinge als für ein Wochenende an der Nordsee und nochmal ganz anderer Ausstattung für einen mehrwöchigen Aufenthalt in Nordamerika oder exotischeren Gebieten. Egal, wo die Reise auch hinführt, in meinem Gepäck darf aber eines auf keinen Fall fehlen: meine Kamera. Zu beachten gilt lediglich, dass auf Flugreisen maximal ein Gepäckstück à 23 Kilogramm pro Person die Regel ist. Aber alles der Reihe nach.
Die "Essentials"
Fangen wir mit den Basics an. Was in keiner Reisetasche fehlen darf - ob Malediven oder schottische Highlands ist ein Kulturbeutel mit den wichtigsten Pflegeprodukten. Allen voran Zahnbürste und -pasta (gerne auch -seide), Seife und Shampoo, Deodorant usw. Empfehlenswert sind hier die praktischen Reiseformate, die in den meisten Drogeriemärkten erhältlich sind. Zudem empfiehlt es sich eine kleine Nagelzange sowie -feile darin zu verstauen - für den Notfall.
Apropos Notfall: Eine Reiseapotheke sollte natürlich immer mit von der Partie sein. Je nach Art des Urlaubs kann sie vom kleinen Täschchen bis hin zum prall gefüllten Etui reichen. Pflaster, Wundspray und -heilsalbe, sowie Tabletten gegen Kopfschmerzen, bzw. Übelkeit und ein Mittel gegen juckende Mückenstiche sollten auf jeden Fall darin enthalten sein. Für Sommer- und Skiurlauber: Sonnencrème nicht vergessen! Auch Sonnenbrille und - hut sollten immer mit dabei sein. Zudem sei empfohlen, stets etwas mehr an Unterwäsche mit auf Reisen zu nehmen, als sie zuhause in derselben Zeit benötigen würden. Besonders Wechselsocken können hier einen Unterschied machen! Und damit wären die elementarsten Grundbedürfnisse auch schon gedeckt.
Der "Klassiker"
Eine Woche All-inclusive-Urlaub an der spanischen Mittelmeerküste ist genau das Richtige für Sie? Dann müssen Sie sich übers Kofferpacken wahrscheinlich die wenigsten Sorgen machen. Leichte, sommerliche Bekleidung, Badeanzug und Sandalen stehen hier an der Tagesordnung. Dementsprechend bleibt im Gepäck oft noch genügend Platz für ein weiteres Paar Schuhe, ein extra Kleid oder für Luftmatratze und Co.
Der "Weltenbummler"
Zieht es Sie weiter (und länger) weg? In dem Fall kann es vorkommen, dass Ihnen 23 Kilogramm als recht wenig erscheinen. Wer kein Übergepäck zahlen möchte, dem bleibt im Zweifelsfall nur eines: Kompromisse eingehen! Wie viele T-Shirts brauchen Sie wirklich? Manches lässt sich mehr als nur einmal tragen und verschieden kombinieren. Mit einer kleinen Portion Handwaschmittel kriegt man Getragenes auch ganz einfach wieder frisch vorausgesetzt, man hat eine Gelegenheit, die Stücke zum Trocknen aufzuhängen. Für genau solche Fälle eignet sich schnell trocknende Kleidung, die es in jedem Sport- oder Outdoorgeschäft zu kaufen gibt, hervorragend. Sie ist zudem meist auch dünner und nimmt im Koffer weniger Platz ein als etwa Jeanshosen. Bedenken Sie auch, dass alles, was Sie vor Ort kaufen, für den Heimweg ebenfalls wieder verstaut werden muss. Die 23 Kilogramm bis auf das letzte Hundertstel auszunutzen ist also nicht unbedingt die beste Taktik.
Experten-Tipp: Für Passagiere, die ihre Reise von Luxemburg aus antreten, stehen Transitflüge an der Tagesordnung. Leider kommt es dabei nicht selten vor, dass Gepäckstücke den Anschlussflug verpassen und am Transitflughafen liegenbleiben. Die meisten von ihnen finden ihren Weg zwar innerhalb der folgenden 24 Stunden zum Zielflughafen, ärgerlich ist es für ihren Besitzer aber allemal. Um die damit zusammenhängenden Unannehmlichkeiten zu minimieren, habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, stets ein Set Unterwäsche und einige weitere, unverzichtbare (Hygiene-)Artikel in meinem Handgepäck zu verstauen.
Der "Abenteurer"
Für die Sport-, Aktiv- oder Campingurlauber unter Ihnen kann die Ausstattung schon mal zur Herausforderung werden. Hier sollte besonderes Augenmerk auf die anfangs bereits erwähnte Reiseapotheke gerichtet werden. Egal wie fit Sie sich fühlen, kleine Unfälle sind schnell passiert. Und in einem solchen Fall ist man froh, wenn man sich selbst zu helfen weiß. Neben den üblichen (Blasen-)Pflastern sind Verbandszeug, Schmerzgel sowie Kältespray auf Wanderungen oder beim Sport unverzichtbar. Für Tramper, die mit Sack und Pack zu Fuß durch die Wildnis unterwegs sind, empfiehlt sich zudem eine Brandsalbe, falls man beim Kochen der offenen Flamme zu nahekommen sollte.
Da Letztere sogar ihren Schlafplatz auf dem Rücken tragen müssen, sind gerade sie besonders begrenzt was das Gepäck anbelangt. Auf Schnickschnack sollte also verzichtet werden. Wer auf der sicheren Seite unterwegs sein möchte, sollte an ein zweites Paar Schuhe denken. Tritt man einmal in eine zu tiefe Pfütze und läuft einem das Wasser in den Schuh hinein, kann es mitunter Tage dauern, bis dieser wieder vollständig getrocknet ist. Wer dann keine Wechselexemplare dabei hat, riskiert schmerzhafte Blasen an den Füßen.
Wer vorhat, in einem See zu baden, sollte auf keinen Fall herkömmliches Duschgel oder Shampoo verwenden, sondern auf deren umweltfreundliche Outdoor-Pendants zurückgreifen. Da es in der Wildnis keine Steckdosen gibt, ist für Smartphone- und GPS-Nutzer auf jeden Fall eine vollgeladene Powerbank von Nöten. Auch eine klassische Landkarte und ein Kompass - ja, solche existieren noch - tragen zur eigenen Sicherheit bei. Vorausgesetzt man kann damit umgehen. Denn ein gewisses Risiko, in ein Funkloch zu geraten, das Smartphone zu verlieren oder es unterwegs zu beschädigen, besteht immer.
Das wahrscheinlich wichtigste Detail im Campingrucksack ist und bleibt aber das Toilettenpapier! So viel Luxus muss dann doch sein...
Pass & Visum
Aber nicht nur Ihre Ausrüstung ist ausschlaggebend für einen sorglosen Urlaub. Manche Reiseziele verlangen zudem besondere Einreiseberechtigungen, die man am Flughafen vorzeigen muss. Innerhalb der EU ist das Reisen mit nationalem Personalausweis erlaubt. Für das EU-Ausland hingegen ist der biometrische Pass unentbehrlich.
Manche Länder verlangen bei der Einreise außerdem ein gültiges Visum. Oft muss dieses bereits einige Zeit vor der Anreise angefragt und genehmigt werden. Nicht selten werden Passagiere ohne gültiges Visum am Zielflughafen abgefangen und wieder nach Hause geschickt. Es liegt in der Verantwortung des Reisenden, sich über die benötigten Ausweisdokumente, sowie deren Gültigkeit, für die bevorstehende Reise zu informieren. Achtung: Der Reisepass muss für einen festgelegten Zeitraum über den Ihrer Reise hinaus gültig sein.
Was sie noch im Gepäck haben sollten: gute Laune! Sie sind unterwegs in Ihren langersehnten Traumurlaub. Wäre doch schade, wenn Sie sich durch irgendeine Kleinigkeit die Stimmung und die Vorfreude auf die schönste Zeit des Jahres verderben lassen würden. Nathalie Burg
